Die Deutsche Bank greift nach der Krone Europas. Vorstandschef Christian Sewing präsentierte am Montag auf einer Investorenveranstaltung ambitionierte Ziele für 2028 – und die haben es in sich. Die Eigenkapitalrendite soll von aktuell 10 Prozent auf über 13 Prozent steigen. „Langfristig wollen wir der europäische Champion sein“, so Sewing.
Doch kann Deutschlands größtes Geldhaus dieses Versprechen halten? Die Zahlen klingen beeindruckend: Die Erträge sollen binnen drei Jahren von 32 auf 37 Milliarden Euro klettern. Gleichzeitig plant der Vorstand brutale Kostensenkungen von 2 Milliarden Euro. Das Ziel: Die Kosten sollen künftig weniger als 60 Prozent der Erträge verschlingen – aktuell liegt die Quote noch bei unter 65 Prozent.
KI als Wunderwaffe?
Der entscheidende Hebel für diese Transformation soll Künstliche Intelligenz sein. Die Bank setzt massiv auf Automatisierung, um den Kostenanstieg zu bremsen. Sewing zeigt sich überzeugt: Das angepeilte Renditeniveau könne man „sogar übertreffen“. Starke Worte für einen Manager, dessen Weg an die Spitze alles andere als glatt verlief.
Vergessen wir nicht: Sewing übernahm die Führung 2018 in tiefster Krise. Mit dem Abbau zigtausender Stellen und einer drastischen Verkleinerung der Investmentbank kämpfte er sich zurück. 2022 erreichte er sein Renditeziel von 8 Prozent allerdings nur dank eines milliardenschweren Steuereffekts. Analysten zweifelten lange, ob die 10 Prozent für 2025 realistisch sind.
Analysten bleiben skeptisch
Und jetzt? Die neue Zielsetzung übertrifft die Erwartungen der Experten deutlich. Bloomberg-Analysten rechnen für 2028 im Schnitt nur mit Erträgen von 35 Milliarden Euro – zwei Milliarden weniger als von der Bank angekündigt. Auch bei der Eigenkapitalrendite liegen die Schätzungen mit 10,5 Prozent weit unter dem Management-Ziel.
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Die Aktionäre sollen trotzdem früher profitieren. Ab 2026 steigt die Dividendenausschüttungsquote von 50 auf 60 Prozent. Zusätzlich will die Bank überschüssiges Kapital für weitere Ausschüttungen nutzen. Der designierte Finanzvorstand Raja Akram kündigt an: „Ab 2026 werden wir gezielt in wertschaffende Bereiche investieren.“
Die Bewährungsprobe kommt noch
Die zinsunabhängigen Aufwendungen werden trotz aller Sparbemühungen bis 2028 auf rund 22 Milliarden Euro steigen – im Schnitt zwei Prozent pro Jahr. Die Frage bleibt: Kann die Ertragssteigerung mit diesem Kostenwachstum Schritt halten?
Die Deutsche Bank-Aktie reagierte verhalten und notierte im XETRA-Handel bei 32,02 Euro, ein Plus von lediglich 0,46 Prozent. Die Bären scheinen noch nicht überzeugt. Ob der selbsternannte künftige Champion Europas seine vollmundigen Versprechen einlösen kann, wird sich in den kommenden Jahren zeigen müssen.
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