E.ON Aktie: Fragliche Entscheidungen?

E.ON verzeichnet Kursrückgang trotz bestätigter Jahresprognose. Netzgeschäft wächst stark, doch Vertrieb und regulatorische Unsicherheiten belasten die Aktie.

E.ON Aktie
Kurz & knapp:
  • Aktie verliert über fünf Prozent an Wert
  • Operativer Gewinn steigt auf 7,4 Milliarden Euro
  • Netzgeschäft wächst, Vertrieb schwächelt deutlich
  • Regulatorische Unsicherheiten bremsen Investitionen

Die E.ON-Aktie geriet am Mittwoch massiv unter Druck und sackte zeitweise um mehr als fünf Prozent auf 15,19 Euro ab. Mit diesem Rücksetzer näherte sich der Titel seiner 200-Tage-Linie. Trotz des Rücksetzers steht die Aktie seit Jahresbeginn noch mit einem Plus von 35 Prozent da – der Großteil davon entfiel allerdings auf das erste Halbjahr.

Der Auslöser für die Schwäche: Die vorgelegten Neunmonatszahlen konnten die Anleger nicht überzeugen. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte in den ersten neun Monaten bis Ende September um zehn Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Die Jahresprognose von 9,6 bis 9,8 Milliarden Euro wurde bestätigt. Doch die Zahlen zündeten nicht.

Gewinnmitnahmen nach starkem Lauf

Warum die negative Reaktion? Analysten sehen vor allem Gewinnmitnahmen nach dem überdurchschnittlich guten Lauf der Aktie als Grund. Seit dem Jahreswechsel pendelt das Papier bereits zwischen 14,50 und 16,50 Euro – eine klare Seitwärtsbewegung nach der starken Rally im ersten Halbjahr.

Das Netzgeschäft lieferte wie gewohnt den Löwenanteil zum Ergebnis bei – rund drei Viertel. Hier legte der operative Gewinn um etwa 18 Prozent zu. Doch das Vertriebsgeschäft schwächelte massiv und verzeichnete Einbußen in ähnlicher Größenordnung. In Großbritannien belasten mehr Festverträge, in Deutschland drückten Rückstellungen für Sparmaßnahmen.

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Politik bremst Optimismus

Besonders brisant: In der Telefonkonferenz zu den Zahlen machte JPMorgan-Analyst Javier Garrido eine deutliche Enttäuschung des Managements über die deutsche Politik beim Energienetzausbau aus. Zwar hofft man bis Jahresende auf mehr Klarheit – doch die Anleger dürften bis dahin eher an der Seitenlinie verharren.

Noch offen ist vor allem die Verzinsung im Stromgeschäft ab 2029. Die Bundesnetzagentur soll noch in diesem Jahr entscheiden. Solange diese Unsicherheit besteht, hält sich E.ON mit konkreten Investitionszielen über 2028 hinaus zurück. Bis dahin sind 43 Milliarden Euro eingeplant, davon 8,6 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Bis Ende September flossen bereits 5,1 Milliarden Euro – acht Prozent mehr als im Vorjahr.

Für die kommenden Wochen dürfte die Aktie volatil bleiben. Die regulatorischen Unsicherheiten und die Normalisierung im Vertriebsgeschäft belasten. Ob der Rücksetzer eine Kaufchance darstellt, hängt maßgeblich von der politischen Klarheit ab, die das Management bis Jahresende erhofft.

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