Eli Lilly Aktie: Optimistische Perspektiven

Der Pharmakonzern Eli Lilly übertrifft mit Retatrutid in einer klinischen Studie die eigenen Vorgänger und erreicht einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 28,7%. Die Dreifachwirkung des Präparats zeigt auch positive Effekte auf Knieschmerzen.

Eli Lilly Aktie
Kurz & knapp:
  • Durchschnittlicher Gewichtsverlust von 28,7% in Studie
  • Wirkstoff aktiviert drei Hormonrezeptoren gleichzeitig
  • Reduziert Knieschmerzen bei Arthrose-Patienten deutlich
  • Umfangreiches klinisches Programm mit sieben weiteren Studien

Der Pharmakonzern aus Indianapolis hat am Donnerstag Studiendaten vorgelegt, die die Messlatte im Markt für Adipositas-Medikamente deutlich höher legen. Das Präparat Retatrutid erreichte in der Phase-3-Studie TRIUMPH-4 einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 28,7% – umgerechnet 71,2 Pfund nach 68 Wochen. Damit übertrifft der Wirkstoff das bereits erfolgreiche Zepbound klar und festigt Lillys Führungsposition in einem Markt, der seit Jahren boomt.

Die Aktie legte im vorbörslichen Handel um 1,4% zu. Konkurrent Novo Nordisk verlor kurzzeitig an Boden, konnte sich aber wieder erholen. Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 890 Milliarden Dollar und einem Umsatzwachstum von 45,4% in den letzten zwölf Monaten hat sich Lilly als Schwergewicht etabliert – im November 2024 knackte das Unternehmen als erster Pharmakonzern überhaupt die Marke von 1 Billion Dollar.

Was macht Retatrutid so besonders?

Anders als die GLP-1-Agonisten Tirzepatid (Wirkstoff in Mounjaro und Zepbound) oder Semaglutid (Wegovy, Ozempic von Novo Nordisk) aktiviert Retatrutid drei Hormonrezeptoren gleichzeitig: GLP-1, GIP und Glukagon. Die Branche nennt es „Triple G“. Diese Dreifachwirkung kombiniert Appetithemmung, Blutzuckerkontrolle und erhöhten Kalorienverbrauch – was zu stärkeren Effekten führt als bei früheren Generationen.

Die TRIUMPH-4-Studie umfasste 445 Teilnehmer mit Adipositas oder Übergewicht und Knie-Arthrose, 84% hatten einen BMI von mindestens 35 kg/m². Beide getesteten Dosierungen – 9 mg und 12 mg einmal wöchentlich – erreichten alle primären und sekundären Endpunkte. Bei der höchsten Dosis verloren 58,6% der Patienten mindestens 25% ihres Körpergewichts.

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Schmerzlinderung als Bonus

Die Studie lieferte noch einen weiteren Befund: Retatrutid reduzierte Knieschmerzen um bis zu 75,8% auf der WOMAC-Skala (Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis Index). In einer Post-hoc-Analyse waren 12-14% der behandelten Patienten nach 68 Wochen vollständig schmerzfrei – verglichen mit 4,2% unter Placebo.

„Menschen mit Adipositas und Knie-Arthrose leiden oft unter Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit“, kommentierte Kenneth Custer, Executive Vice President bei Lilly Cardiometabolic Health. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Medikament zwei zentrale Probleme gleichzeitig angeht.

Nebenwirkungen im üblichen Rahmen

Die häufigsten unerwünschten Wirkungen waren gastrointestinale Beschwerden: Übelkeit trat bei 38-43% auf, Durchfall bei 33-35%, Verstopfung bei 22-25%. Dysästhesie – eine abnormale Hautempfindung – zeigte sich bei 9-21% der Retatrutid-Patienten gegenüber 0,7% unter Placebo. BMO Capital Markets bezeichnete diese Rate als „erhöht“ und kündigte an, die Vollständigen Daten genauer zu prüfen.

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Insgesamt brachen 18,2% der Patienten unter der 12-mg-Dosis die Behandlung wegen Nebenwirkungen ab, verglichen mit 4% unter Placebo. Lilly betonte, dass einige Abbrüche auf einen als zu stark empfundenen Gewichtsverlust zurückzuführen waren.

Sieben weitere Studien laufen

Retatrutid befindet sich in einem umfangreichen klinischen Programm. Sieben zusätzliche Phase-3-Studien zu Adipositas und Typ-2-Diabetes sollen 2026 abgeschlossen werden. Die detaillierten TRIUMPH-4-Ergebnisse will Lilly auf einer künftigen Fachkonferenz präsentieren und in einem Peer-Review-Journal veröffentlichen.

Parallel investiert der Konzern massiv in die Produktion: Über 6 Milliarden Dollar fließen in eine neue Fertigungsanlage in Huntsville, Alabama, die ab 2026 gebaut wird. Der Fokus liegt auf kleinmolekularen synthetischen und Peptid-Medikamenten, darunter der orale GLP-1-Rezeptor-Agonist Orforglipron. Die Anlage soll 450 Dauerstellen und rund 3.000 Bau-Jobs schaffen.

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