Der Spezialchemiekonzern Evonik hat am Dienstag mit seinem dritten Quartal für einen Schock gesorgt. Das Unternehmen rutschte in die roten Zahlen – mit einem Nettoverlust von 106 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte hier noch ein satter Gewinn von 223 Millionen Euro gestanden. Ein dramatischer Absturz, der die Schwere der aktuellen Krise verdeutlicht.
Das bereinigte EBITDA, die zentrale Kennziffer für Evonik, sackte um 22 Prozent auf 448 Millionen Euro ab. Dabei hatte das Unternehmen bereits Ende September eine Gewinnwarnung ausgesprochen und den Korridor auf 420 bis 480 Millionen Euro eingegrenzt. „Die erwartete Erholung im September blieb aus“, räumte CEO Christian Kullmann unumwunden ein.
Der Umsatz schrumpfte um 12 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro. Die Hälfte dieses Rückgangs ging auf sinkende Absatzmengen zurück, während die Verkaufspreise nahezu stabil blieben. Zusätzlich belasteten der Verkauf des Superabsorber-Geschäfts sowie ungünstige Wechselkurse – allen voran der schwache US-Dollar – die Bilanz. Die bereinigte EBITDA-Marge fiel auf 13,2 Prozent.
Was drückt auf das Geschäft?
Drei Faktoren machen Evonik massiv zu schaffen: US-Zölle, eine träge Konjunktur und die anhaltende Krise im chinesischen Immobiliensektor. Diese toxische Mischung sorgt für eine schwache Nachfrage, die sich bis zum Jahresende nicht bessern dürfte. Das bereinigte EBITDA für das Gesamtjahr soll bei rund 1,9 Milliarden Euro landen – deutlich unter den 2,07 Milliarden des Vorjahres.
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Die Märkte reagierten zunächst verhalten auf die Zahlen. Auf XETRA gaben die Papiere zeitweise um 0,69 Prozent auf 14,43 Euro nach. Analyst Chetan Udeshi von JPMorgan äußerte sich skeptisch: Zwar liege das EBITDA nahe der Konsensschätzung, doch dies sei allein dem Segment „Other/Corporate“ zu verdanken. Die beiden zentralen operativen Segmente hätten schwach abgeschnitten. Das werfe Fragen zur Qualität des Ergebnisses auf.
Sparprogramm läuft – reicht das?
Immerhin: Evonik hält trotz des desaströsen Quartals an seiner Jahresprognose fest. Der neue Finanzchef Claus Rettig betonte, die angepassten Ziele seien erreichbar. Bis Jahresende sollen im Rahmen des Programms „Evonik Tailor Made“ 90 Prozent aller Bereiche in ihre neue Struktur überführt sein. Bis Ende 2026 will der Konzern jährliche Einsparungen von 400 Millionen Euro realisieren.
Doch ob das reicht, um die Trendwende zu schaffen? Das vierte Quartal dürfte laut Jefferies ein EBITDA von nur 383 Millionen Euro bringen – erneut ein schwacher Wert. Für Anleger bleibt die Aktie damit vorerst ein heißes Eisen.
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