Eine drastische Gewinnwarnung und der überraschende Abgang der Finanzchefin – der Spezialchemiekonzern Evonik steckt in einer tiefen Krise. Die erhoffte konjunkturelle Erholung ist ausgeblieben, und jetzt muss Vorstandschef Christian Kullmann den Finanzbereich zusätzlich stemmen. Kann der Konzern in dieser turbulenten Phase das Ruder noch herumreißen?
Düstere Zahlen: Gewinneinbruch schockt Märkte
Das bereinigte EBITDA wird im dritten Quartal voraussichtlich nur zwischen 420 und 460 Millionen Euro liegen – weit entfernt von den erwarteten 501 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 577 Millionen Euro bedeutet dies einen massiven Einbruch.
Die Gründe sind eindeutig:
– Ausbleibende konjunkturelle Erholung
– Anhaltend schwache Nachfrage in allen Segmenten
– Kunden agieren „sehr vorsichtig“ in nahezu allen Endmärkten
Die im August geäußerte Hoffnung auf eine leichte wirtschaftliche Belebung hat sich damit zerschlagen.
Führungs-Krise: Finanzchefin verlässt sinkendes Schiff
Mitten in der operativen Talfahrt sorgt eine Personalie für zusätzliche Unruhe: Finanzvorständin Maike Schuh verlässt überraschend das Unternehmen. Vorstandsvorsitzender Kullmann muss den Finanzbereich nun interimistisch mit übernehmen – eine enorme Belastung in dieser kritischen Phase.
Dabei stehen ohnehin schon zwei neue Vorstandsmitglieder vor der Einarbeitung. Dieser Führungswechsel inmitten der fundamentalen Krise erhöht die Unsicherheit bei Investoren spürbar.
Strategie unter Druck: Schafft Evonik die Wende?
Die aktuelle Gewinnwarnung ist kein Einzelfall, sondern der vorläufige Höhepunkt einer tiefgreifenden Krise. Der Konzern kämpft wie viele Branchenvertreter mit einem fundamentalen Strukturwandel und schwacher globaler Konjunktur.
Doch Evonik ist nicht untätig:
– „Next Markets Program“ für neue Wachstumsfelder
– Fokus auf Kreislaufverpackungen und Kunststoffrecycling
– Komplett neue Segmentstruktur ab April 2025 geplant
Die drastische Verschlechterung der Geschäftslage erhöht jedoch den Druck, die Wirksamkeit dieser strategischen Neuausrichtung schnell unter Beweis zu stellen. Der abrupte Abgang der Finanzchefin könnte auf interne Unstimmigkeiten über den richtigen Weg hindeuten.
Die Aktie notiert bereits in der Nähe ihres Jahrestiefs – die heutigen Meldungen dürften den Abwärtstrend weiter verstärken. Am 4. November werden die detaillierten Quartalszahlen erwartet. Bis dahin bleibt die Frage: Reicht der eingeleitete Konzernumbau aus, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen?
Evonik-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Evonik-Analyse vom 5. Oktober liefert die Antwort:
Die neusten Evonik-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Evonik-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 5. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Evonik: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...