Evonik Aktie: Doppelschock!

Der Spezialchemiekonzern Evonik meldet einen drastischen Gewinneinbruch und den überraschenden Weggang der Finanzvorständin, was die Aktie unter Druck setzt.

Evonik Aktie
Kurz & knapp:
  • Starker Rückgang des bereinigten EBITDA erwartet
  • Überraschender Abgang der Finanzvorständin Maike Schuh
  • Anhaltend schwache Nachfrage in allen Geschäftsbereichen
  • Strategische Neuausrichtung unter erhöhtem Erfolgsdruck

Eine drastische Gewinnwarnung und der überraschende Abgang der Finanzchefin – der Spezialchemiekonzern Evonik steckt in einer tiefen Krise. Die erhoffte konjunkturelle Erholung ist ausgeblieben, und jetzt muss Vorstandschef Christian Kullmann den Finanzbereich zusätzlich stemmen. Kann der Konzern in dieser turbulenten Phase das Ruder noch herumreißen?

Düstere Zahlen: Gewinneinbruch schockt Märkte

Das bereinigte EBITDA wird im dritten Quartal voraussichtlich nur zwischen 420 und 460 Millionen Euro liegen – weit entfernt von den erwarteten 501 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 577 Millionen Euro bedeutet dies einen massiven Einbruch.

Die Gründe sind eindeutig:
– Ausbleibende konjunkturelle Erholung
– Anhaltend schwache Nachfrage in allen Segmenten
– Kunden agieren „sehr vorsichtig“ in nahezu allen Endmärkten

Die im August geäußerte Hoffnung auf eine leichte wirtschaftliche Belebung hat sich damit zerschlagen.

Führungs-Krise: Finanzchefin verlässt sinkendes Schiff

Mitten in der operativen Talfahrt sorgt eine Personalie für zusätzliche Unruhe: Finanzvorständin Maike Schuh verlässt überraschend das Unternehmen. Vorstandsvorsitzender Kullmann muss den Finanzbereich nun interimistisch mit übernehmen – eine enorme Belastung in dieser kritischen Phase.

Dabei stehen ohnehin schon zwei neue Vorstandsmitglieder vor der Einarbeitung. Dieser Führungswechsel inmitten der fundamentalen Krise erhöht die Unsicherheit bei Investoren spürbar.

Strategie unter Druck: Schafft Evonik die Wende?

Die aktuelle Gewinnwarnung ist kein Einzelfall, sondern der vorläufige Höhepunkt einer tiefgreifenden Krise. Der Konzern kämpft wie viele Branchenvertreter mit einem fundamentalen Strukturwandel und schwacher globaler Konjunktur.

Doch Evonik ist nicht untätig:
– „Next Markets Program“ für neue Wachstumsfelder
– Fokus auf Kreislaufverpackungen und Kunststoffrecycling
– Komplett neue Segmentstruktur ab April 2025 geplant

Die drastische Verschlechterung der Geschäftslage erhöht jedoch den Druck, die Wirksamkeit dieser strategischen Neuausrichtung schnell unter Beweis zu stellen. Der abrupte Abgang der Finanzchefin könnte auf interne Unstimmigkeiten über den richtigen Weg hindeuten.

Die Aktie notiert bereits in der Nähe ihres Jahrestiefs – die heutigen Meldungen dürften den Abwärtstrend weiter verstärken. Am 4. November werden die detaillierten Quartalszahlen erwartet. Bis dahin bleibt die Frage: Reicht der eingeleitete Konzernumbau aus, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen?

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Über Felix Baarz 612 Artikel
Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.