Ein Gewinnschock nach oben – und trotzdem stürzt die Aktie ab. Während Evonik mit einem 19-prozentigen EBITDA-Sprung die Erwartungen übertraf, reagierten Anleger mit Verkäufen. Was steckt hinter diesem rätselhaften Marktverhalten, und ist die fundamentale Erholungsstory damit gestorben?
Die Achillesferse des Chemieriesen
Der scheinbare Widerspruch löst sich beim Blick auf die Schwachstellen im Portfolio auf. Während drei Divisionen glänzten, offenbarte Performance Materials ein massives Problem:
- Specialty Additives legte mit 20% EBITDA-Wachstum und 23,2% Marge beeindruckend zu
- Nutrition & Care verbuchte ein Plus von 53% bei der operativen Marge
- Smart Materials hielt stabil mit 21% Gewinnwachstum
- Performance Materials jedoch brach ein: Nur noch 3,4% Marge bei 19 Millionen Euro EBITDA
Genau hier liegt der Hase im Pfeffer: Analysten von J.P. Morgan verwiesen auf diese Schwäche und prognostizierten Konsenskürzungen für das vierte Quartal. Der Markt fürchtet, dass die Commodity-Sparte die gesamte Erholung ausbremst.
Strategische Wende unter Druck
Doch Evonik kämpft zurück. Die Portfoliooptimierung schreitet mit voller Wucht voran:
- Verkauf des Superabsorber-Geschäfts bereits abgeschlossen
- Zwei weitere Bereiche (Health Care, Coating & Adhesive Resins) in Reorganisation
- Insgesamt 350 Millionen Euro Umsatz sollen abgestoßen werden
- Bis 2026 werden 2.000 Stellen gestrichen, davon 1.500 in Deutschland
Das Kostensenkungsprogramm zeigt bereits Wirkung: 400 Millionen Euro Einsparungen fließen dieses Jahr direkt in die Ergebnisverbesserung. Der freie Cashflow explodierte in den ersten neun Monaten um 415 Millionen Euro auf 701 Millionen Euro.
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Die große Transformation
Kann die Innovationsoffensive den Abwärtstrend stoppen? Evonik setzt auf drei Zukunftsfelder:
- Biobasierte Lösungen
- Energiewende
- Kreislaufwirtschaft
Bis 2032 sollen diese Nachhaltigkeitsbereiche zusätzliche 1,5 Milliarden Euro Umsatz generieren. Doch die Aktie zeigt sich unbeeindruckt: Mit rund 15 Euro notiert sie weit unter ihren wichtigen Durchschnitten und hat seit dem Jahreshoch von 22,26 Euro satte 33 Prozent verloren.
Die fundamentale Frage bleibt: Übersieht der Markt die strategische Neuausrichtung zugunsten kurzfristiger Schwächen? Während das Management den Jahresausblick bestätigt und von „starker Teamleistung“ spricht, wartet die Börse auf handfeste Beweise, dass die Transformation tatsächlich trägt.
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