Das Biotech-Unternehmen Evotec steckt in der tiefen Krise – und die Rating-Agentur Weiss Ratings verschärft den Druck mit einer erneuten Verkaufsempfehlung. Während die Aktie heute erneut um über 3% einbricht, fragen sich Anleger: Gibt es überhaupt noch Hoffnung für den einstigen Hoffnungsträger?
Düstere Prognose: Verkaufen!
Weiss Ratings hält unbeirrt an seiner negativen „Sell (E+)“-Bewertung fest und bestätigt damit die Sorgen der Märkte. Die Agentur sieht drei zentrale Risiken:
- Schwache Halbjahreszahlen mit Umsatzrückgang von 5%
- Eingezogene Jahresprognose von ursprünglich 840-880 auf nun 760-800 Millionen Euro
- Einbruch im Kerngeschäft Discovery & Preclinical Development um 11%
Die Bestätigung der Verkaufsempfehlung kommt zur denkbar ungünstigsten Zeit – die Aktie notiert bereits 37% unter ihrem 52-Wochen-Hoch und kämpft sichtlich mit den fundamentalen Herausforderungen.
Analysten zwischen Hoffnung und Realität
Kann die aktuelle Schwäche eine Einstiegsgelegenheit sein? Die Analystenmeinungen gehen hier extrem auseinander:
Während HC Wainwright trotz Kurszielsenkung von 8,00 auf 7,00 US-Dollar bei einer Kaufempfehlung bleibt, schwanken die Kursziele zwischen 4,00 und 22,00 Euro. Der Durchschnitt von 11,85 Euro suggeriert enormes Aufwärtspotenzial – doch die Realität sieht anders aus.
Die Kennzahlen sprechen eine klare Sprache:
– RSI von 27,7 zeigt starke Ãœberverkauftheit
– Seit Jahresanfang minus 21%
– Volatilität von über 30% signalisiert anhaltende Nervosität
Lichtblick oder Strohfeuer?
Doch gibt es überhaupt Grund für Optimismus? Immerhin zeigt das Geschäft mit Just – Evotec Biologics mit einem Plus von 16% im ersten Halbjahr, dass die strategische Neuausrichtung erste Früchte trägt.
Die wichtigen Kooperationen mit Bristol Myers Squibb in den Bereichen Proteinabbau-Therapien und Neurowissenschaften könnten mittelfristig für die dringend benötigte Stabilisierung sorgen. Die Frage ist nur: Reicht das, um den Abwärtstrend zu durchbrechen?
Der Kampf um die 6-Euro-Marke ist in vollem Gange – und für Evotec-Anleger wird es immer mehr zur Geduldsprobe.
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