Die heutige EZB-Entscheidung im Juli 2019 ist der Wirtschaftstermin der aktuellen Börsenwoche. Dabei wird der Rat der Europäischen Zentralbank entscheiden, wie der Leitzins zukünftig stehen wird. Immer vor dem Hintergrund der konjunkturellen Situation in Europa. Ganz konkret findet der EZB-Präsident Mario Draghi dann entsprechende Worte auf der folgenden Pressekonferenz. Wir begleiten dies entsprechend und stellen Ihnen im Vorfeld Informationen zur Verfügung.
Was wird bei der EZB-Sitzung erwartet?
Die Einleitung der Zinswende ist nicht vollzogen – im Gegenteil. Immer wieder schwache Daten aus der Eurozone schränken hier auch weiterhin den Tatendrang der Währungshüter bezüglich einer Zinsanhebung ein. Von Unternehmensseite her sind zudem Negativfaktoren hinzugekommen, auf die eine Notenbank im Sinne der Währungsstabilität reagieren kann. Der noch immer präsente internationale Handelskrieg, der bevorstehende harte Brexit und die sehr gut laufenden Konjunktur in den USA verlangen ein Handeln in der Eurozone. Denn der Konjunktur sollte unter die Are gegriffen werden. Ist dies die letzte Aufgabe von Mario Draghi, der bald als EZB-Präsident ausscheidet?
Ursprünglich wurde bis zum Jahresende 2019 bzw. zum Start 2020 eine Zinsanhebung erwartet. Doch erst im Juni wurde die Verlängerung unserer derzeitigen Niedrigzinsphase bis mindestens zur Jahreshälfte 2020 von der EZB angekündigt. Mehr noch – ein spezielles Kreditprogramm für die Beschaffung von „billigem Geld“ durch die Banken wurde initiiert. Dieses soll jedoch für langfristige Investitionen auf Unternehmensseite verwendet werden.
Zudem deuten bisherige Äußerungen darauf hin, dass die EZB ihre Strafzinsen für Banken erneut senken könnte. Ob direkt oder erst ab September und in welcher Höhe bleibt noch offen.
Internationales Zinsumfeld
Die EZB ist keineswegs in einer guten Situation. Muss sie sich doch mit anderen Industrienationen messen lassen. Nicht nur beim Wachstum, sondern auch in der Zinsentwicklung, die sich direkt auf die Währungsverhältnisse auswirkt. Folgende Abbildung von finanzen.net zeigt die internationalen Unterschiede auf:
In der Praxis schaut dies wie folgt aus. Geschäftsbanken im Euroraum zahlen 0,4 Prozent Zinsen auf jeden Euro, der bei der Europäischen Zentralbank über Nacht geparkt ist.
Gegengerechnet sind natürlich die verpflichtenden Zahlungen, wie die Mindestreserve.
Privatpersonen mit hohen Einlagen werden an diesen Kosten beteiligt und zahlen in der Regel ab 100.000 Euro Spareinlagen auch Strafzinsen an die Bank. Für Kleinsparer ist dies bisher zumindest nicht relevant. Doch sollte dieser Satz nun um 0,2 Prozent oder mehr angehoben werden, könnte sich dies auch auf geringer Spareinlagen ausdehnen. Am meisten leiden momentan Volks-und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen.
Dazu auch ein spannendes Video von den Autoren Friedrich&Weik.
Zinsschritte der EZB
Historisch betrachtet liegt der letzte Zinsschritt einige Jahre zurück. Davor gab es mehrere Zinssenkungen, ausgehend vom Niveau um 5 Prozent vor nunmehr 11 Jahren. Erst davor konnte man sich über steigende Zinsen noch erfreuen – eine historische Zeit, die viele von uns nicht mehr kennen.
Folgende Übersicht zeigt Ihnen die letzte Zinsschritte der EZB (Quelle: leitzinsen.info):
Mit Trading-Treff können Sie im Chat an der Zinssenkung und Diskussion unter Tradern teilnehmen. Und danach hier quasi LIVE dabei sein und den Worten des EZB-Präsidenten Draghi „lauschen“. Reaktionen darauf sieht man am Chart, aber es ist immer spannender für Trader und Anleger, dies parallel zu verfolgen. Wie geht dies?
Pressekonferenz zur EZB-Entscheidung im Juli 2019
Die EZB hat zu diesem Termin einen Livestream zur Verfügung gestellt. Dieser ist unter diesem Link bzw. hier live auf Trading-Treff einsehbar und zeigt bis zum Event um 14.30 Uhr einen Countdown:
Über weitere Events halten wir Sie natürlich auf auf dem Laufenden. Einschätzung zu den Märkten, ausgewählten Aktien und Forex finden Sie auf Trading-Treff in den entsprechenden Rubriken.