Heute findet die letzte Sitzung der Europäischen Zentralbank statt. Mit Spannung warten Marktteilnehmer auf eine Verkündung von möglichen neuen Maßnahmen in der Corona-Krise. Oder genügen die bisherigen Maßnahmen bereits, um Schwung in die Wirtschaft zu bringen? Vor allem der anschliessenden Pressekonferenz wird hohe Bedeutung beigemessen. Seien Sie mit Trading-Treff live dabei.
Was wird bei der EZB-Sitzung im Dezember 2020 erwartet?
Das heutige Treffen der EZB stellt die letzte Zinssitzung vor dem Jahreswechsel dar. Dabei werden die Entwicklung während der Corona-Pandemie ausgewertet und die wirtschaftlichen Auswirkungen besprochen.
Daraus leiten die Ökonomen und Währungshüter ihr weiteres Vorgehen ab. Konkret nennt man dies dann „Projektionen der EZB“. Immerhin muss die geldpolitische Strategie der amerikanischen Notenbank FED bewertet werden und ggf. auch die eigene Strategie überdacht. Bleibt es beim Einlagensatz der Banken von minus 0,5 Prozent und welche Inflationsrate wird erwartet?
In den vergangenen Wochen wurde bereits deutlich, dass die Geldpolitik weiter locker bleiben wird. Dennoch möchte Frau Lagarde alle Instrumente neu justieren.
Neben Anleihekäufen, Entlastungen für die Banken und Bemerkungen zum Euro-Kurs wird EZB-Chefin Lagarde heute auch die Prognosen der EZB für das Wachstum und die Inflation darlegen.
Maßnahmen der EZB
Als Kernstück der Krisenpolitik wird immer wieder das Krisenanleihekaufprogramm PEPP bezeichnet. Erst im Juni erweiterte die EZB das Programm von 750 Milliarden auf 1,35 Billionen Euro. Sehr günstige Langfristkredite (TLTRO III) an Geschäftsbanken sind hierbei erfolgt. Nun könnte noch einmal eine Aufstockung um 600 Milliarden Euro angesetzt werden.
Der Leitzins selbst sollte historisch niedrig bleiben. Er verharrt bereits seit dem Jahr 2016 auf diesem Niveau:
Das Augenmerk liegt daher auf der Ausrichtung der EZB im Rahmen der nun schon lange vorherrschenden lockeren Geldpolitik. Christine Lagarde setzte bisher diesen Kurs von ihrem Vorgänger Mario Draghi fort.
Muss die EZB hier sogar gänzlich neue Wege gehen oder zumindest der FED folgen? Ein diskutiertes Thema ist immer wieder der Aktienkauf durch eine Notenbank.
Ist der Aktienkauf der EZB eine gute Idee?
Internationales Zinsumfeld
Die EZB muss sich beim Leitzins immer wieder mit anderen Industrienationen messen lassen. Folgende Abbildung von finanzen.net zeigt die internationalen Unterschiede auf:
Die US-Notenbank FED tagt übrigens in der kommenden Woche. Nach der der Präsidentschaftswahl könnte es hier dennoch bei der expansiven Geldpolitik bleiben, da die FED nicht weisungsgebunden agiert.
Ein skeptischer Punkt ist jedoch bei allen großen Notenbanken das Wachstum der Bilanzen. Im 1. Halbjahr 2020 haben die wichtigsten Zentralbanken der Welt ihre Bilanzsummen wie folgt ausgeweitet:
- +11,07% Schweizer Nationalbank (SNB)
- +13,24% Bank of Japan (BoJ)
- +34,98% Europäische Zentralbank (EZB)
- +36,39% Bank of England (BoE)
- +67,92% Federal Reserve (Fed)
Ist hier noch Raum für mehr gegeben?
Zinsschritte der EZB im Überblick
Historisch betrachtet liegt der letzte Zinsschritt viele Jahre zurück. Davor gab es mehrere Zinssenkungen, ausgehend vom Niveau um 5 Prozent vor nunmehr 11 Jahren. Erst davor konnte man sich über steigende Zinsen noch erfreuen – eine historische Zeit, die viele von uns nicht mehr kennen.
Folgende Übersicht zeigt Ihnen die letzte Zinsschritte der EZB (Quelle: leitzinsen.info):
Mit Trading-Treff können Sie im Chat an der Zinssenkung und Diskussion unter Tradern teilnehmen. Und danach hier quasi LIVE dabei sein und alle Reaktionen in der Pressekonferenz direkt mitverfolgen. Wie geht dies?
Live-Pressekonferenz der EZB
Die EZB hat zu diesem Termin einen Livestream zur Verfügung gestellt. Dieser ist unter diesem Link bzw. hier live auf Trading-Treff einsehbar und zeigt bis zum Event um 14.30 Uhr einen Countdown:
Über weitere Events halten wir Sie natürlich auf auf dem Laufenden. Einschätzung zu den Märkten, ausgewählten Aktien und Forex finden Sie auf Trading-Treff in den entsprechenden Rubriken.
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