Die Spekulationen um die Zukunft von Fannie Mae erreichen einen neuen Höhepunkt. Während die US-Regierung über eine mögliche Privatisierung des Hypothekenriesen debattiert, sind die Analysten gespalten wie selten zuvor. Gestern bekräftigte Keefe, Bruyette & Woods seine pessimistische Einschätzung – ein direkter Kontrast zu den jüngsten Kaufempfehlungen anderer Wall Street-Häuser.
Warnung vor Verwässerung stößt auf taube Ohren
KBW ließ gestern kein gutes Haar an der Fannie Mae-Aktie und bestätigte das „Underperform“-Rating. Die Investmentbank sieht erhebliche Verwässerungsrisiken für Aktionäre, sollte das Unternehmen aus der staatlichen Kontrolle entlassen werden. Besonders brisant: Während Stammaktionäre direkt von einer Kapitalverwässerung betroffen wären, blieben Vorzugsaktionäre davon verschont.
Diese düstere Prognose steht in krassem Gegensatz zur Einschätzung der Deutsche Bank. Erst vor einer Woche initiierte das Geldhaus die Coverage mit einer „Buy“-Empfehlung und verwies auf die steigenden Chancen einer baldigen Privatisierung. Die Kluft zwischen den Experteneinschätzungen könnte größer kaum sein.
Operative Neuerungen als Ablenkungsmanöver?
Inmitten der Privatisierungsgerüchte kündigte Fannie Mae vorgestern Systemupdates an. Ab November sollen Kreditgeber das VantageScore 4.0-Bewertungsmodell nutzen können – eine Maßnahme, die den Kreis potenzieller Kreditnehmer erweitern soll. Die neue Scoring-Methode berücksichtigt detailliertere Rückzahlungshistorien und läuft parallel zum etablierten FICO-System.
Doch lenkt diese operative Entwicklung nur von der eigentlichen Kernfrage ab? Die politischen und regulatorischen Entscheidungen werden das Schicksal der Aktie bestimmen – nicht technische Verbesserungen.
Finanzstärke trifft auf politische Ungewissheit
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Fannie Mae meldete im Juli bereits das 30. Quartal in Folge mit positiven Nettoeinkommen. Das Nettovermögen kletterte auf 101,6 Milliarden Dollar – ein Plus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings sank der Quartalsgewinn um 26 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
– 30 aufeinanderfolgende profitable Quartale
– Nettovermögen: 101,6 Milliarden Dollar (+18% YoY)
– Q2-Gewinn: 3,3 Milliarden Dollar (-26% YoY)
– Milliarden an Dividenden an das US-Finanzministerium gezahlt
Börsengang als Damoklesschwert
Berichte über mögliche Börsenpläne der Trump-Administration heizen die Spekulationen weiter an. Die Federal Housing Finance Agency diskutiert angeblich den Verkauf eines 5-Prozent-Anteils. Für Anleger wird damit die Bewertungsfrage zur Existenzfrage: Wie viel bleibt nach einer möglichen Kapitalerhöhung von der aktuellen Marktkapitalisierung übrig?
Die Aktie hat in den vergangenen Monaten bereits kräftig zugelegt – getrieben von den Privatisierungsphantasien. Doch ohne konkrete Zeitpläne und Strukturdetails bleibt jede Investition ein Glücksspiel mit ungewissem Ausgang.
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