Flushing Aktie: Übernahme besiegelt!

OceanFirst erwirbt Flushing Financial in einer Aktientransaktion. Die Fusion soll die Bilanzsumme auf 23 Milliarden Dollar steigern, während Moody's den Ausblick auf negativ ändert.

Flushing Aktie
Kurz & knapp:
  • Flushing-Aktionäre erhalten 0,85 OceanFirst-Aktien
  • Warburg Pincus beteiligt sich mit 225 Millionen Dollar
  • Moody's stuft Ausblick auf negativ herab
  • Aktie von OceanFirst verliert deutlich an Wert

Der Hammer ist gefallen: OceanFirst Financial übernimmt Flushing Financial in einer reinen Aktientransaktion. Basierend auf dem Schlusskurs von OceanFirst vom 26. Dezember 2025 bei 19,76 Dollar beträgt der Deal-Wert rund 579 Millionen Dollar. Doch was bedeutet das konkret für Flushing-Aktionäre?

Die Konditionen im Detail

Flushing-Aktionäre erhalten 0,85 Aktien von OceanFirst für jede gehaltene Flushing-Aktie. Nach Abschluss der Fusion werden die ehemaligen Flushing-Anteilseigner etwa 30 Prozent der kombinierten Gesellschaft halten. Die Transaktion soll im zweiten Quartal 2026 abgeschlossen werden – vorausgesetzt, Regulierungsbehörden und Aktionäre beider Unternehmen geben grünes Licht.

Christopher Maher, Chairman und CEO von OceanFirst, wird die Führung des fusionierten Instituts übernehmen. John Buran, derzeitiger Präsident und CEO von Flushing, rückt als nicht-geschäftsführender Chairman in den Vorstand auf. Der kombinierte Aufsichtsrat wird aus 17 Direktoren bestehen: zehn von OceanFirst, sechs von Flushing und einer von Warburg Pincus.

Strategische Offensive mit Kapitalspritze

Parallel zur Übernahmeankündigung verkündete OceanFirst eine 225 Millionen Dollar schwere Kapitalerhöhung durch Warburg Pincus. Die Private-Equity-Gesellschaft sichert sich damit einen zwölfprozentigen Anteil am kombinierten Unternehmen und einen Sitz im Board. Die Investition ist vollständig committed – und das zu einem fixen Preis nach umfangreicher Due Diligence.

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Warburg Pincus erwirbt rund 9,7 Millionen Stammaktien zum Preis von 19,76 Dollar pro Stück sowie stimmrechtslose Anteile im Umfang von wirtschaftlich 1,7 Millionen Aktien. Zusätzlich erhält die Beteiligungsgesellschaft Warrants auf weitere 11,4 Millionen wirtschaftliche Aktien. Diese Optionsscheine laufen sieben Jahre und sind frühestens nach drei Jahren ausübbar – außer in bestimmten Sonderfällen. Erreicht der OceanFirst-Kurs 30 Dollar und hält dieses Niveau 20 von 30 Handelstagen, greift eine automatische Ausübungspflicht. Das entspricht einem Aufschlag von 52 Prozent zum gezahlten Aktienpreis.

Was die Zahlen versprechen

Die zusammengeführte Bank soll 23 Milliarden Dollar Bilanzsumme, 17 Milliarden Dollar Kreditvolumen und 18 Milliarden Dollar Einlagen auf die Waage bringen. Das Filialnetz umfasst 71 Standorte in New Jersey, Long Island und New York. Die strategische Logik: OceanFirst erweitert seine Präsenz in den einlagenstarken Märkten von Suffolk, Nassau, Queens, Brooklyn und Manhattan schlagartig.

Die prognostizierten Finanzkennzahlen für 2027 lesen sich attraktiv: Ein Gewinn je Aktie soll um etwa 16 Prozent steigen, die Eigenkapitalrendite auf durchschnittlich 13 Prozent klettern, die Gesamtkapitalrendite bei rund 1,00 Prozent liegen. Die Nettozinsmarge wird bei etwa 3,2 Prozent erwartet, während die Kosten-Ertrags-Relation bei circa 1,7 Prozent des durchschnittlichen Vermögens landen soll. Die interne Rendite der Transaktion wird auf starke 24 Prozent geschätzt.

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Moody’s sieht Risiken

Nicht alle sind euphorisch. Die Ratingagentur Moody’s bestätigte zwar alle Ratings für OceanFirst und dessen Bankentochter, änderte den Ausblick jedoch von stabil auf negativ. Grund sind kurzfristige Ausführungs- und Integrationsrisiken dieser großvolumigen Übernahme. Immerhin: Flushings Bilanzsumme und Kreditvolumen entsprechen jeweils etwas über 60 Prozent von OceanFirst per 30. September 2025, die Einlagen lagen bei etwa 70 Prozent.

Moody’s erwartet zwar, dass die harte Kernkapitalquote bei Abschluss mindestens 11,0 Prozent der risikogewichteten Aktiva erreicht – ein leichter Anstieg gegenüber 10,8 Prozent Ende September 2025. Doch das liegt immer noch unter den 11,4 Prozent vom Jahresende 2024. Die Konzentration im Gewerbeimmobilienbereich wird durch die Fusion zunächst steigen, soll mittelfristig aber wieder auf Vorkrisenniveau sinken.

Reaktion der Märkte

Die Börse quittierte die Ankündigung mit Skepsis: OceanFirst-Aktien stürzten am Dienstag um 6,3 Prozent ab. Anleger sorgen sich offenbar um die Verwässerung des Buchwertes – Moody’s beziffert diese auf etwa 6 Prozent. Die Amortisationszeit wird auf rund drei Jahre geschätzt. Ob die versprochenen Synergien und Kosteneinsparungen tatsächlich realisiert werden, bleibt abzuwarten.

Für Flushing-Aktionäre endet damit eine 95-jährige Geschichte als eigenständiges Institut. Gegründet 1929, hatte die Bank ihr Geschäft kontinuierlich auf die multikulturelle Kundschaft in New York ausgerichtet und besonders im Immobiliengeschäft Fuß gefasst. Nun wird diese Expertise in die OceanFirst-Plattform integriert.

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