Ford Aktie: 19,5 Milliarden Dollar Abschreibung!

Der US-Autokonzern beendet teure Elektroprojekte und setzt künftig auf Hybride sowie kleinere E-Autos. Die Aktie reagierte positiv auf die Neuausrichtung.

Ford Aktie
Kurz & knapp:
  • Größte Abschreibung der Branche im Elektrobereich
  • Strategiewechsel hin zu Hybriden und günstigen Stromern
  • Aktie legt trotz Milliardenverlust zu
  • Neue Prognose: Höheres operatives Ergebnis für 2025

Ford zieht einen radikalen Schlussstrich unter seine bisherige Elektrostrategie. Der US-Autoriese verkündete am Montag eine Abschreibung von 19,5 Milliarden Dollar – die größte Kehrtwende der Branche seit dem E-Auto-Boom. Die vollelektrische Version des beliebten F-150 Pickups? Geschichte. Stattdessen setzt der Konzern künftig auf Hybride und kleinere Stromer.

Die Aktie reagierte überraschend gelassen und legte nachbörslich um 1,4 Prozent zu. Offenbar belohnt der Markt die Entscheidung, endlich die Notbremse zu ziehen.

Was steckt hinter der Mammut-Abschreibung?

Von den 19,5 Milliarden Dollar entfallen rund 8,5 Milliarden auf gestrichene E-Auto-Projekte. Darunter der geplante elektrische Großraum-Pickup, der eigentlich in Tennessee vom Band laufen sollte. Das dortige Werk war ursprünglich für eine jährliche Produktion von 500.000 E-Trucks konzipiert – jetzt werden dort konventionelle Verbrenner gebaut.

Weitere 6 Milliarden Dollar betreffen das gescheiterte Batterie-Joint-Venture mit dem südkoreanischen Partner SK On, dessen Ende letzte Woche besiegelt wurde. Zusätzliche 5 Milliarden Dollar fallen unter „programmbedingte Ausgaben“. Von der Gesamtsumme wirken sich allerdings nur 5,5 Milliarden zahlungswirksam aus, verteilt auf 2025 bis 2027.

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Warum der radikale Schwenk?

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Ford verbrennt im E-Auto-Geschäft Quartal für Quartal Milliarden. Allein 2024 summierte sich der Verlust auf 5 Milliarden Dollar. Der Anteil der Stromer am Gesamtgeschäft sackte von 12 Prozent vor Trumps Abschaffung der 7.500-Dollar-Kaufprämie Ende September auf magere 5 Prozent ab.

Die Rechnung war einfach: Teure Batterien, die nicht wie erhofft im Preis fielen, kombiniert mit schwacher Nachfrage nach Elektro-Pickups. Weder Fords F-150 Lightning noch Teslas Cybertruck erreichten jemals die angestrebten Verkaufszahlen.

Hybrid statt rein elektrisch

Ford-Chef Jim Farley macht aus der Not eine Tugend. Bis 2030 sollen Hybride, erweiterte E-Modelle und reine Stromer zusammen 50 Prozent des Absatzes ausmachen – aktuell sind es 17 Prozent. Der F-150 Lightning wird nicht etwa eingestellt, sondern umgebaut: Als Extended-Range-Version mit Benzin-Generator soll er künftig 700 Meilen Reichweite bieten.

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Die neue Strategie setzt auf günstigere E-Autos ab 30.000 Dollar, die ein Team in Kalifornien entwickelt. Erster Vertreter: Ein mittelgroßer Pickup, geplant für 2027.

Bessere Aussichten trotz Milliarden-Abschreibung

Paradox, aber wahr: Für 2025 hebt Ford die Prognose für das bereinigte EBIT auf rund 7 Milliarden Dollar an – zuvor lag die Spanne bei 6 bis 6,5 Milliarden. Der Grund? Wer Verlustbringer streicht, verbessert automatisch seine Margen. Ab 2029 soll das E-Auto-Geschäft sogar profitabel sein.

Zusätzlich entdeckt Ford einen neuen Wachstumsmarkt: Batteriespeicher für Rechenzentren, getrieben vom KI-Boom. In Kentucky und Michigan entstehen dafür Produktionsstätten. Das Investment: 2 Milliarden Dollar in den nächsten zwei Jahren.

Der Umbau wird laut Farley „tausende“ neue Jobs in den USA schaffen. Ob das die verlorenen Investitionen wettmacht, wird sich zeigen. Eines ist klar: Ford hat die Reißleine gezogen – und der Markt quittiert es vorerst mit einem Vertrauensvorschuss.

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