Gedanken zum Finanzmarkt am Ende des Börsenjahres 2020

Das Jahr geht dem Ende zu und DAS ist mir in Erinnerung geblieben:  Ein Virus hat den Alltag der Menschen verändert, Amerika hat einen neuen Präsidenten gewählt, der Fall Wirecard, ein Crash an den Finanzmärkten im Frühjahr, Comeback von Bitcoin&Co., beim Gold sind goldene Zeiten angebrochen. Ein Rundumblick passt immer gut zum Jahresende. Meine Gedanken teile ich gerne mit Ihnen. 

Nationale und internationale Indizes im Überblick

Kurz und bündig – Performance 1 Jahr (Stand 23.12.2020) um einen Überblick zu bekommen. Dies ist beispielsweise auf Boerse.de zu den Indizes gut ersichtlich:

  • DAX: ca. 1% Plus
  • TecDax: ca. 4% Plus
  • MDax: ca. 6% Plus
  • Eurostoxx 50: ca. -7% Minus
  • ATX: ca. -15% Minus
  • SMI: ca. -2% Minus
  • Dow Jones: ca. 5% Plus
  • S&P 500: ca.14% Plus
  • Nikkei225: ca.11% Plus

Top und Flop im DAX  (Quelle:onvista):

  • Spitzenreiter: Delivery Hero, Infinion, Merck
  • Schlusslichter: Bayer, Fresenius, MTU Aero Engines

Edelmetalle

Gold: ca. 26% Plus, Silber: ca. 47% Plus, Platin: ca. 11% Plus, Palladium: ca. 26% Plus

Industriemetalle 

Kupfer, Nickel, Aluminium, Zink, Zinn: gestiegen

Nahrungsmittel 

Kakao, Weizen, Mais, Zucker: gestiegen; Kaffee etwas gefallen

Öl, Heizöl, Benzin: gefallen (über 20 Prozent)

Kryptowährungen (Quelle:onvista)

Bitcoin. ca. 215% Plus, Ethereum: ca. 360% Plus, Cardano: ca. 335% Plus, Stellar: ca. 210% Plus, usw.

Pro und Contra der Vermögensanlage
Nur durch Geldanlage kann das Vermögen wachsen

Meine Erkenntnisgewinnung nach 2020

Heute macht der Dax dies, morgen macht er das. Momentaufnahmen. Aber was zeigt das „big picture“, was ist im nächsten Jahr zu erwarten?

Deutsche Indizes befinden sich immer noch auf hohem Niveau. Zwar sind dieses Jahr nicht so satte Prozente wie letztes Jahr um die Zeit zu verzeichnen, jedoch angesichts der Lage bemerkenswert. Nach dem Crash im März ging es recht schnell wieder hoch: schmales V statt langes U. DAS sind die besten Gelegenheiten einzusteigen für Anleger, die Aktien kaufen wollen, wenn´s mal 1,2,3 Tausend Punkte knackig runtergeht. Schlechte News, Rezessionsgefahr, Crash, längerfristig niedrigere Kurse? Ein Blick auf das langfristige Chartbild: immer wieder erholen sich die Kurse nach Einbrüchen und damit zeigt die Wegrichtung eher bergauf aus bergrunter.

Die Börse ist keine Einbahnstraße und natürlich sind vergangenheitsbezogene Daten keine Garantie für zukünftige Entwicklungen. 

Und was ist morgen? Frage einen Hellseher oder lese im Kaffeesatz. Bei Ängsten: Kaufe diese Produkte nicht. 

Auf eigene Faust unterwegs im Finanzdschungel

Jeden Tag finden neue Privatpersonen  den Weg an die Börse. Wie an jedem Marktplatz gibt es auch hier verschiedenes Publikum. Das reicht vom einfachen Sparer, der für sein sauer verdientes Geld eine Rendite erwirtschaften will, über vermögende Menschen bis hin zum hardcore Zocker. 

Senioren und Menschen mittleren Alters sind in einer Zeit ohne Internet aufgewachsen. Beratungen und Informationsaustausch in finanziellen Angelegenheiten erfolge meist durch die Familie, Freunde,   Bankmitarbeiter, Vermittler, Versicherungsvertreter – persönlich.

Heute holen sich viele Menschen Tipps und Informationen aus dem Internet. Bereits Schüler und Studenten haben umfangreiche Möglichkeiten ihr Wissen zu erweitern und sich über Finanzthemen zu informieren: Bücher, Internetportale, Blogs, Videokanäle, Kommunikationsplattformen, um einige Beispiele zu nennen.

Dividende essentiel für die Gesamtrendite
Dividende essentiel für die Gesamtrendite

Eine Flut von Informationen für Anleger

Wer kann diese alle auswerten? Was ist seriös und nützlich und was nicht? Wer sich in der virtuellen Welt umschaut, der trifft auf verschiedene Gesichter und Firmen, die im Thema Finanzen unterwegs sind. Es geht um Geld: für viele Menschen ein heikles Thema über das eher zögerlich gesprochen wird. Würden Sie anderen Leuten freimütig erzählen wieviel Geld sie verdienen, wo ihr Kapital liegt, wieviel sie davon haben oder ggf. bereits verloren haben an der Börse? 

Wieviel Informationen und Wissen braucht eigentlich der Durchschnittsmensch? 

Der Bürger, der keine VWL und BWL studiert hat, nimmt wahr, dass diese Pandemie mit hohen Kosten verbunden ist. Große Summen werden benötigt um die Krise zu bewältigen. Woher stammen die Gelder und wer zahlt sie zurück? Der Staat dürfte eine Palette an Möglichkeiten haben, die von Steuererhöhungen über Einführung neuer Steuern und Abgaben denkbar wären und wobei Steuerzahler und besonders vermögende Leute mit eingebunden werden könnten. Vielleicht jeweils in kleiner verkraftbarer Dosis? Wer möchte auch nicht gerne wiedergewählt werden? 

Wie soll ein Sparer vorgehen, der 10.000 oder 20.000 Euro auf der hohen Kante hat, und das Geld gewinnbringend anlegen möchte? Nicht alle Deutschen sind von der Börse begeistert – es gibt genügend Sparer, die es bevorzugen, *nicht* mitzumachen. Mögliche Gründe: Angst vor Verlusten, kein Interesse. 

Anlagemöglichkeiten sind reichlich vorhanden in verschiedenen Anlageformen und mit unterschiedlichem Risikolevel. Wer keine fachkundige Anlageberatung in Anspruch nimmt wobei ein  Beratungsprotokoll erstellt wird, der ist auf sich alleine gestellt. 

Negativzins bedroht Sparanlagen
Rendite durch Sparen

Die Option Daytrading

Beim Daytrading geht es um das kurzfristige Handeln. Jeder Tag ist ein neuer Tag, das Bild ändert sich ständig, Handelssysteme blinken und die Kerzen brennen immer. Alleine wenn man schon liest, dass Anleger über 70 Prozent ihres Geldes verlieren können, stellt sich doch schon zu Beginn die Frage:Hallo?! Warum sollte gerade ich zu den 25 Prozent gehören, die damit Erfolg haben oder womöglich dreiviertel meines Kapitals verlieren anstatt zu vermehren? Und überhaupt, wieviel Geld haben denn andere private Daytrader schon damit gewonnen und wieviel Geld haben diejenigen Leute auf ihrem Privatkonto, die Trading augenscheinlich professionell ausüben? 

Ist das ein neuer Beruf oder kann man das nach der Arbeit betreiben? Mit welcher Erfolgsquote und bestehen neben möglichem Vermögensverlust weitere Gefahren wie beispielsweise Suchtverhalten?  Der Anleger, in dem Fall quasi privater Händler auf Tagessicht, könnte viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen und dadurch unter enormer Anspannung stehen zu Lasten der Gesundheit. Echte soziale Kontakte könnten vernachlässigt werden. Ist das Geld weg oder der Topf mit dem Kapital fürs Trading stark abgeschmolzen: wird dann weiteres Geld vom Konto geholt oder womöglich Schulden gemacht? Wer Familie hat, der hat eine Verantwortung. Bilanz ziehen am Jahresende wäre sinnvoll: Wieviel Plus bei welchem Zeitaufwand in Stunden und damit Ermittlung des Stundenlohns für die ganze Mühe. 

Investieren in Aktien

Meist wird nicht ein Index gehandelt oder ein ganzer Korb gekauft, sondern damit ist der Anleger gefordert: er muss sich mit einem Unternehmen beschäftigen. Kurzum: Bilanzen lesen, analysieren, recherchieren um anschließend für sich die Entscheidung zu treffen: Kaufen oder nicht kaufen. 

Der Anleger kann sich natürlich gegen Entgelt coachen lassen, Seminare besuchen, Veranstaltungen buchen, Ideen holen von Medien, Newslettern, Börsenportalen, Kommunikationsplattformen usw. sowie kostenpflichtige Abonnements abschließen für beispielsweise den Bezug von Börsenbriefen und Analysen. Solche Nebenkosten sowie anfallende Gebühren für Orderausführungen und ggf. Depotgebühren oder Steuern sollten selbstverständlich berücksichtigt werden bei der Berechnung der Rendite. Wer arbeitet umsonst? Jede erbrachte Leistung kostet Zeit und oft auch Geld.

Auswahl am Aktienmarkt
Auswahl am Aktienmarkt

Sind Youtuber die Finanzberater von morgen?

Interessante Menschen und Inhalte. Auf der anderen Seite existieren in Sachen Geldanlage, Vermögensaufbau, Altersversorgung auch heute immer noch Institute Vor-Ort: Banken, Sparkassen und andere. Dort arbeiten Menschen, die ein Gehalt beziehen. Als Arbeitnehmer bezahlen sie Steuern, Sozialabgaben und sammeln Rentenpunkte. Sie haben i.d.R. eine Berufsausbildung und praktische Erfahrungen gesammelt in internen Abteilungen und im Kundenverkehr. Darüber hinaus haben viele Kaufleute im Anschluss Fortbildungen besucht und Prüfungen abgelegt, dies unter hohem zeitlichen Aufwand und Kosten. Besonders bei kleineren Kreditinstituten dürften die Berater ihre Kunden kennen, deren Gesamtengagement und persönliche Situation um individuell in persönlichen Gesprächen beraten zu können. In dem Zusammenhang gibt es Definitionen von Begriffen wie Anlageberatung, Finanzberatung, Anlagevermittlung. Liken Sie gerne den Beitrag, teilen sie ihn gerne und hinterlassen Sie gerne ein Abo? Das wird man dort wohl eher nicht hören.  

Mein Fazit zum Jahresende

Last Minute zur Überprüfung des Freistellungsauftrages und eventuell Umschichtungen oder Verkäufe wegen des Verrechnungstopfes. 2021: Bei Bausparverträgen wird die Wohnungsbauprämie erhöht auf 10%. Mehr Unternehmen im Dax: 40 statt 30 ab voraussichtlich Herbst. 

Kommen Sie gut ins Neue Jahr und bleiben Sie gesund,

Ihre Anita Görner

Hinweis: Dieser Beitrag beinhaltet meine persönliche Meinung als privater Anleger, Hobby-Börsianer, Börseninteressierter und wurde von mir auf Freizeitbasis erstellt ohne Gewähr auf Richtigkeit und/oder Vollständigkeit. Keine Anlageberatung, keine Handelsempfehlung.

Über Anita Görner 21 Artikel
Als "Eulenblick" enthält diese Kolumne einen unverfälschten und wachen Blick auf die internationalen Finanzmärkte. Dabei kommt weder der DAX, noch der Euro zu kurz. Das große Rundum-Bild, welches nur eine "Finanzeule" wahrnehmen kann, wird somit in regelmäßigen Abständen hier exklusiv skizziert.

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