Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat eine Untersuchung gegen den Pharmaverpackungskonzern Gerresheimer eingeleitet – Verdacht auf Bilanzmanipulation. Der Aktienkurs brach daraufhin um bis zu 38 Prozent ein und markierte den tiefsten Stand seit 15 Jahren. Doch was steckt wirklich hinter den Vorwürfen? Und droht dem bereits angeschlagenen Unternehmen jetzt das endgültige Aus bei den Anlegern?
Bill-and-Hold: Das Problem im Detail
Die BaFin prüft konkret sogenannte „Bill-and-Hold“-Vereinbarungen aus dem letzten Drittel des Geschäftsjahres 2024. Bei diesen Geschäften stellt Gerresheimer Waren bereits in Rechnung, liefert sie aber erst später aus und lagert sie zwischenzeitlich für die Kunden.
Der Vorwurf: Umsätze wurden möglicherweise zu früh erfasst – bereits 2024 statt erst 2025. Die betroffenen Umsätze beziffert Gerresheimer auf einen „niedrigen zweistelligen Millionenbetrag“ bei einem Gesamtumsatz von über zwei Milliarden Euro.
Zentrale Fakten zur BaFin-Untersuchung:
– Verdacht auf Verstöße gegen Bilanzierungsregeln
– Fokus auf „Bill-and-Hold“-Vereinbarungen aus Q4 2024
– Betroffener Umsatz: niedriger zweistelliger Millionenbetrag
– Kurseinbruch: Zeitweise bis zu 38 Prozent
Gerresheimer kämpft bereits an allen Fronten
Die BaFin-Untersuchung trifft das Unternehmen zur denkbar ungünstigsten Zeit. Gerresheimer steckt bereits tief in der Krise: Viermal musste die Prognose für 2025 nach unten korrigiert werden, die teure Bormioli-Akquisition enttäuscht, und aktivistische Investoren erhöhen den Druck auf das Management.
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CFO Wolf Lehmann, der erst seit September im Amt ist, betont die Kooperationsbereitschaft: „Wir werden vollumfänglich mit der BaFin kooperieren, um eine vollständige und transparente Aufklärung zu ermöglichen.“ Deutsche Bank-Analysten sehen in der Untersuchung jedoch einen weiteren schweren Schlag für die ohnehin angeschlagene Glaubwürdigkeit.
Das Vertrauen ist dahin
Der dramatische Kurseinbruch auf unter 27 Euro zeigt: Das Vertrauen der Anleger in Gerresheimer ist praktisch verschwunden. Mit einem Minus von über 50 Prozent seit Jahresbeginn gehört die Aktie zu den schwächsten im MDAX. Die BaFin-Untersuchung dürfte nun auch den geplanten Kapitalmarkttag weiter verzögern und strategische Entscheidungen blockieren.
Bis zur Klärung der Compliance-Vorwürfe bleibt die Gerresheimer-Aktie ein Pulverfass – mit ungewissem Ausgang für die bereits gebeutelten Investoren.
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