Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat eine Sonderprüfung bei Gerresheimer eingeleitet – der Verdacht: Manipulation der Geschäftszahlen 2024. Der Pharmaverpackungshersteller soll gegen Bilanzierungsvorschriften verstoßen haben. Die Folge? Ein beispielloser Kurseinbruch von zeitweise 38 Prozent. Doch wie berechtigt ist die Panik der Anleger wirklich?
Der Verdacht: Umsätze zu früh verbucht
Im Zentrum der BaFin-Untersuchung stehen sogenannte „Bill-and-Hold“-Vereinbarungen aus dem letzten Geschäftsjahr. Der Vorwurf wiegt schwer: Gerresheimer könnte Erlöse bereits 2024 verbucht haben, obwohl sie erst 2025 realisiert wurden.
Das betroffene Volumen bewegt sich nach Unternehmensangaben im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Bei einem Gesamtumsatz von 2,04 Milliarden Euro entspricht dies weniger als fünf Prozent der Erlöse. Dennoch reagierte der Markt mit brutaler Härte.
Die Schockwellen im Überblick:
– Kursabfall von über 37% am Prüfungstag
– Aktie stürzte zeitweise auf 26,52 Euro
– Jahresverlust mittlerweile bei rund 50%
– Handelsvolumen explodierte
Timing könnte nicht schlechter sein
Die BaFin-Prüfung trifft Gerresheimer in einer ohnehin turbulenten Phase. Ende August verließ CFO Bernd Metzner das Unternehmen – auf eigenen Wunsch, wie es heißt. Sein Nachfolger Wolf Lehmann, ein ehemaliger Private-Equity-Experte, übernahm erst am 1. September.
Für Anleger wirft dieser Führungswechsel zusätzliche Fragen auf: Purer Zufall oder wusste Metzner bereits von den drohenden Problemen?
Überreaktion oder berechtigte Sorge?
Barclays sieht die Marktreaktion als überzogen an. „Wir denken, dass die heutige Kursreaktion übertrieben ist und erwarten eine Erholung“, so die Analysten. Das Unternehmen handle derzeit bei etwa dem 10-fachen der geschätzten Gewinne für 2025.
Gerresheimer selbst weist alle Vorwürfe zurück und beteuert die ordnungsgemäße Umsatzverbuchung. Man werde vollständig mit der BaFin kooperieren, um eine „transparente Aufklärung“ zu ermöglichen.
Doch eines ist klar: Solche Schlagzeilen schädigen das Anlegervertrauen nachhaltig und erschweren Neueinstiege erheblich. Gerade in der sensiblen Pharmazulieferbranche reagieren Investoren extrem nervös auf regulatorische Eingriffe.
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