Götterdämmerung am Ölmarkt: WTI erstmals im Minus

Die Folgen des globalen Shutdowns machen sich am Rohölmarkt immer deutlicher bemerkbar. Aufgrund einer Mischung aus einer stark fallenden Nachfrage und einem viel zu hohen Angebot, über das wir im Trading Room unter dem Titel „Öl ist keine Mangelwahre!“ bereits berichtet hatten, droht in vielen Ländern die Lagerkapazitäten überschritten zu werden. 

So reagieren Investoren

Ölinvestoren wollen unter allen Umständen vermeiden, auf fehlende Lagerplätze zu stoßen. Folglich gab der am Montagabend auslaufende Mai Kontrakt auf unter $0 ab und verlor somit in der Spitze weit über 100% an seinem letzten Handelstag.

Sprich Öl wurde negativ gehandelt. Mit weitem Abstand ist dies der tiefste Stand eines Terminkontrakts seit Aufnahme des Future-Handels im Jahr 1983.

WTI-Kurs im Minus
WTI-Kurs im Minus

Auch die Chicago Mercantile Exchange (CME) gab abends bekannt, dass nicht mehr ausgeschlossen werden kann, dass der Kontrakt der Sorte West Texas Intermediate ins Negative fällt. Was letztlich auch passierte. 

Zwar handelt es sich hierbei um eine einzigartige Situation, da der Kontrakt am Montagabend ausgelaufen ist, zeigt jedoch wie weit Angebot und Nachfrage auseinander liegen.

Lesen Sie hier mehr über die Profiteure des Ölpreises

Der Preis, für den nun anstehenden Juni Kontrakt steht, wesentlich höher und notiert aktuell bei $22 pro Barrel (159L), gibt aber am Montag den 20.04.2020 bereits über 15% ab. Auch die Nordseesorte Brent fällt weiter und kostet gerade mal noch $26.

Da der neue Kontrakt mit Lieferung im Juni über $22 höher geöffnet hat wird hier von einem Super-Contango gesprochen. Diese historische Marktsituation ist gekennzeichnet durch steigende Ölpreise, je weiter die physische Auslieferung in der Zukunft liegt.

Der globale Konjunktureinbruch, der eine rückläufige Öl-, Benzin- und Dieselnachfrage zur Folge hat sorgt für ein viel zu hohes Angebot. Zwar haben die OPEC+ Mitglieder ihre Förderquote reduziert jedoch scheint dies offensichtlich nicht zu reichen, um Angebot und Nachfrage auszugleichen. 

Insbesondre im Auslieferungsort Cushing USA platzen die Reserven schon bald sprichwörtlich aus allen Nähten, was dazu führt, dass die Abnahmepreise in Texas immer weiter fallen.

Unser Meinung zum Ölmarkt

Wir hatten in der Vergangenheit immer wieder betont, dass WTI noch nicht am Ziel seiner Talfahrt ist und wir hier folglich auch nicht auf der Longseite Positionierungen hinterlegen werden. Dass WTI allerdings zeitweise auf unter $0 fällt hat natürlich auch uns überrascht. 

Wir können hier nur immer wieder dazu mahnen nicht blindlings in den Markt zu springen, nur weil dieser günstig erscheint. Günstig ist oftmals noch lange nicht billig genug.

Hier sind unsere Trades aufgelistet:

Es gibt Gründe warum wir die letzten Tage nicht in den Markt eingestiegen sind und betont haben, ERST den Kontraktwechsel abzuwarten!

Es ist uns gelungen nach den mehr als guten Ergebnissen im Ölmarkt der letzten Wochen, nun auch noch einer tödlichen Kugel ausgewichen zu sein.

Wir werden im morgigen WTI Update per Mail weitere genaue Angaben zum Handel liefern!

Ihr Philip Hopf

P.S.: Kostenlose Anmeldung zum Erhalt dieser Handelssignale und Analysen unter www.hkcmanagement.de

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Über Philip Hopf 441 Artikel
Philip Hopf ist Mitgründer und Geschäftsführender Gesellschafter der HKCM. Seit 2005 ist er aktiv an den Finanzmärkten als Trader und Investor aktiv. Er spezialisiert sich auf den Index und Rohstoff- sowie Aktienbereich. Dabei nutzt er die Elliott Wave Analysemethodik um Zielbereiche und Trendwendepunkte in den jeweiligen Märkten zu berechnen.
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