Der Goldpreis hat in den letzten Wochen ein Hoch nach dem nächsten gemacht. Damit hat sich Gold als Anlageklasse deutlich besser entwickelt als viele andere Assets. Auch charttechnisch hat Gold sich schön an den großen Plan gehalten und mittlerweile die Marke von 1.500 USD geknackt. Ist damit alles in Butter, oder sollte man nun vorsichtiger werden?
Ich bin im Prinzip bullish für Gold. Meine Gedanken zur Spekulation des Jahrzehnts habe ich bereits vor Monaten geteilt. Aber dabei handelt es sich um eine mittel- bis langfristige Idee, die mit einer Neubewertung dieses Edelmetalls zusammenhängt. Aktuell sehe ich allerdings eine steigende Gefahr eines deutlichen Rücksetzers. Dabei gibt es viele Gründe für diese Intuition.
Die Stimmung unter den Anlegern ist gut
Da wäre auf der einen Seite sowohl die positive Stimmung unter Kleinanlegern und Vermögensverwaltern für Gold. Wenn man in Foren liest oder sich andere Daten wie den aktuellen COT Report ansieht, dann kommen einem erste Zweifel, wer in dieser Situation noch Gold kaufen soll. Aber auch eine Handvoll fundamentaler Daten bringt mich zu dem Schluss, die aktuelle Rallye zu hinterfragen.
So ist der Goldpreis zum Beispiel zuletzt deutlich gestiegen, obwohl der US-Dollar eher stark war. Dieses Verhalten ist in der Tat in dieser Ausprägung zwar möglich, doch nicht so oft zu finden. Zusätzlich dazu, sehe ich weiterhin keine Inflationsgefahren in Amerika. Eher im Gegenteil. Die Stärke des Dollars sorgt für weitere Entspannung an der Preisfront für amerikanische Verbraucher. Auch dieser Umstand ist historisch eher nachteilhaft für Gold gewesen.
Ein positiver Effekt für weiterhin steigende Kurse könnten theoretisch die noch folgenden Zinssenkung der FED sein. Immerhin würde das den US-Dollar unattraktiver machen, soweit die Theorie. In der Realität könnte es allerdings anders kommen. Es wäre denkbar, dass das fallende Zinsniveau, welches dennoch höher als das Zinsniveau im Euroraum ist, die Anlageklassen Aktien, Renten und Immobilien vorerst attraktiver macht. Immerhin steigen Anleihekurse in Phasen der Zinssenkungen eher an. Und auch Aktienkurse und Immobilien profitieren oftmals von solchen Schritten. Aus diesem Grund, könnte der US-Dollar weiterhin stark bleiben und es dem Goldpreis schwieriger machen zu steigen.
Die Charttechnik
Die Lage im Gold ist auch charttechnisch spannend. So befindet sich der Goldpreis an einer wichtigen Hürde. Allerdings ist die Charttechnik nur ein Nebenbaustein in der Beurteilung der Lage. Wichtiger sind die fundamentalen Überlegungen.
Fazit
Am Ende bleibt meine Einstellung, dass der Goldpreis langfristig große Aufwärtswellen sehen könnte. Dennoch ist die aktuelle Situation für Goldanleger eine schwierige. Gefangen zwischen Tweets des Präsidenten und einer Verschärfung der wirtschaftlichen Spannungen zwischen den USA und China, könnte der Goldpreis dennoch korrigieren. Oftmals kommt eine solche Korrektur, wenn der breite Markt nicht damit rechnet. Aber natürlich kann es anders kommen. Dennoch wollte ich meine Gedanken mit Ihnen teilen. Sollten Sie eine ähnliche oder andere Meinung haben, dann kommentieren Sie gern diesen Beitrag.
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