Die Lage spitzt sich weiter zu. Nach ersten Einschränkungen in der Vorwoche wird es nun für alle Menschen und damit auch für die Marktteilnehmer noch ernster. Das kleine Kursplus vom Freitag war trügerisch. Bereits in der heutigen Vorbörse sind diese Gewinne Vergangenheit. Woran kann man sich nun orientieren?
Hohe Vola am Aktienmarkt
Die Zunahme der Volatilität im Wochenverlauf gipfelte am Freitag mit einer Bandbreite von 921 Punkten. Am aktuellen Kursniveau gemessen waren dies 10 Prozent! Entsprechend hoch waren auch die Umsätze an der Börse.
Teils panische Verkäufe und sicher auch teilweise die ersten Einkäufe von Aktien, welche sich mehr als halbiert hatten. Dabei sind die ganzen Auswirkungen vom Coronavirus und den damit zusammenhängenden Einschränkungen im öffentlichen Leben und für die Wirtschaft nicht absehbar. Der Konsum dürfte massiver zurückgehen, die Urlaubsplanungen sowieso und Fluggesellschaften sind schon jetzt von den Restriktionen der Einreiseverbote in hohem Maße betroffen. Selbst die Unterhaltungsindustrie zieht sinngemäß den „Stecker“ für neue Formate, wie Disney und weitere Formate verkündeten.
Ohne hier zu stark abzuschweifen: Die Gesamtlage im Chartbild ist unverändert negativ und von einem starken Abwärtstrend dominiert:
Wer hierbei kein Positionstrading betreibt, dem bieten sich bei der aktuellen Volatilität sicherlich immer wieder Chancen, doch bei den starken Bewegungen auch jederzeit neue Risiken nach einem Einstieg. Allein der „Initial Stop“ muss bei jedem Trade neu definiert und verdient werden, zudem der Spread natürlich und ggf. auch die Ordergebühren.
Ich markiere mir vor dem Handelsstart entsprechende Marken, an denen es zu einem Verweilen des Kurses und damit zu hohem Interesse von mehreren Marktteilnehmern kam. Denn dort ist womöglich auch in der Zukunft eine Trading-Chance in Form eines Richtungswechsels oder eines Widerstandes spürbar.
Für den Freitagsverlauf, der zum Mittag einen Anlauf zur 10.000er-Marke unternahm und wenige Stunden später neue Verlaufstiefs markierte, gab es dann kurz vor dem XETRA-Ende eine erneute Erholung. Bis zum Wochenende konnte diese leicht ausgebaut werden und damit folgenden Verlauf skizzieren, an dem ich bereits erste Marken festmache:
Die Rahmendaten aus dem XETRA-Handel lesen sich wie folgt:
Eröffnung | 9.480,78PKT |
Tageshoch | 9.985,74PKT |
Tagestief | 9.064,68PKT |
Am Wochenende wurde diese Erholung jedoch in den Indikationen diverser Broker negiert. Weitere Meldungen zur Einschränkung des sozialen Lebens in Deutschland und nun auch der Grenzschließung zu unseren Nachbarstaaten sorgen für Zurückhaltung.
Wie spiegelt dies der Kapitalmarkt zum Wochenstart wider?
Erste Kurse zur neuen Woche unter 9.000 Punkten
Das Chartbild ist erneut negativ und durchbricht nach aktuellen Taxierungen die nächste runde 1.000er-Marke. Wir notieren in der Vorbörse unter 9.000 Punkten. Für den XETRA-Handel wären dies neue Mehr-Jahrestiefs, welche ab 9.00 Uhr wahr werden könnten.
Im Endloskontrakt von JFD lagen wir bereits in der Vorwoche einmal auf diesem Niveau, wie hier zu sehen ist:
Die 8.850 ist hierbei im Fokus und könnte damit eine Rolle im weiteren Tagesverlauf spielen. Ebenso die eingangs gezeigten Tief-Stände vom Donnerstag und Freitag. Beide Schwellen nehme ich als ersten Trigger in das Chartbild heute auf:
Das Ziel einer solchen Erholung ist damit über 8.850 die runde 9.000 und die 9.07x darüber, wird dies mit Momentum erreicht, können wir über das GAP-close im XETRA-Handel bis zur 9.232 sprechen und darüber aus dem Chartbild oben die 9.300 ins Auge fassen.
All dies sind natürlich nur Marken auf der Oberseite. Warum? Da wir hier übergeordnet mit den Tiefs aus dem Jahr 2015 kämpfen, lassen sich zumindest für kurzfristige Trader aus dieser Vergangenheit keine Kursniveaus ableiten, an denen irgendeine Position, ein Stopp oder eine Order liegt. Von daher bin ich hier nicht der „Bulle“ am Markt, sondern kann mich nur auf die Daten der jüngsten Vergangenheit stützen. Und hier gab es keine tieferen Kurse.
Schauen Sie gerne für weitere Meinungen in den Trading-Chat
Es sei noch einmal vermerkt dass der Trend eindeutig negativ ist, also ein Einstieg an solchen Marken short im Haupttrend natürlich ebenso spannende Setups sind. Vorab hier jedoch bei 900 Punkten Vola ein Intraday-Kehrtwende zu definieren, ist nicht möglich. Gerade heute, wo noch einmal die Psychologie eine große Rolle spielen dürften.
Aus Mangel an wichtigen Wirtschaftsdaten entfällt der letzte Absatz dieser Analyse. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute, ein wenig Entschleunigung vom sonstigen Alltag und neben erfolgreichen Trading-Ideen vor allem Gesundheit.
Ihr Bernecker1977 (Andreas Bernstein)
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Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
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