Die Tochtergesellschaft Tesaro hat am 20. November 2025 eine Klage gegen AnaptysBio beim Delaware Chancery Court eingereicht. Der Pharmakonzern wirft dem Biotech-Unternehmen einen materiellen Vertragsbruch bei der Lizenzvereinbarung für das Krebsmedikament Jemperli (Dostarlimab) vor.
Spiegelfechterei vor Gericht
Tesaro fordert die Beendigung der bestehenden Lizenz, eine unbefristete Nutzungslizenz für Dostarlimab sowie eine Halbierung der Lizenzgebühren und Meilensteinzahlungen um 50 Prozent. Pikant: AnaptysBio hatte bereits am selben Tag selbst Klage eingereicht – mit exakt umgekehrten Vorwürfen. Das Biotech-Unternehmen behauptet, Tesaro habe die Exklusivitätsverpflichtungen aus dem Kooperationsvertrag von März 2014 verletzt und droht mit dem Entzug der Lizenzrechte.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei GSK?
Wiederholungstäter im Clinch?
Nicht das erste Mal, dass die Partner aneinandergeraten. Bereits 2020 hatte AnaptysBio GSK wegen Vertragsverletzungen verklagt – damals ging es um eine geplante klinische Studie von Zejula in Kombination mit dem Konkurrenzprodukt Keytruda. Das Verfahren endete mit einem Vergleich, der AnaptysBio eine Barzahlung, Tantiemen auf Zejula-Umsätze und deutlich erhöhte Lizenzgebühren für Jemperli einbrachte.
Diesmal wirft AnaptysBio Tesaro vor, in mehreren Studien mit PD-1-Antagonisten zu arbeiten, die direkt mit Jemperli konkurrieren – einschließlich Keytruda. Zudem habe Tesaro die vertraglich zugesicherten „kommerziell angemessenen Bemühungen“ für optimale Marktausschöpfung von Jemperli vernachlässigt. Stattdessen favorisiere der Konzern offenbar eigene Antikörper-Wirkstoff-Konjugate in Kombination mit konkurrierenden PD-1-Wirkstoffen.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei GSK?
Millionenpoker um Blockbuster-Potenzial
Die Auseinandersetzung hat erhebliche finanzielle Dimension. Jemperli ist in über 35 Ländern für bestimmte Endometriumkarzinome zugelassen und verzeichnet starkes Wachstum. AnaptysBio erwartet im vierten Quartal 2025 einen einmaligen Meilenstein von 75 Millionen Dollar, sobald der weltweite Nettoumsatz die Marke von einer Milliarde Dollar überschreitet.
Die Lizenzvereinbarung sieht gestaffelte Tantiemen vor: acht Prozent bis zu einem Umsatz von einer Milliarde Dollar, danach steigende Sätze bis zu 25 Prozent bei Umsätzen über 2,5 Milliarden Dollar. Die Lizenzlaufzeit erstreckt sich mindestens bis zum Patentablauf 2035 in den USA und 2036 in der EU. Aktuell fließen die Zahlungen allerdings zunächst an den Finanzinvestor Sagard, der frühere Lizenzerlöse vorfinanziert hatte. AnaptysBio rechnet mit der vollständigen Tilgung dieser Verbindlichkeit zwischen dem zweiten Quartal 2027 und 2028.
Beide Parteien haben eine beschleunigte Verhandlung beantragt – der Prozess soll im Juli 2026 stattfinden. Bis dahin bleiben die Zahlungsverpflichtungen aus dem Lizenzvertrag bestehen. GSK betont, die Vorwürfe seien völlig unbegründet und führt die klinische Entwicklung von Dostarlimab für weitere Krebsarten wie Rektum-, Dickdarm- und Kopf-Hals-Tumoren fort.
GSK-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue GSK-Analyse vom 21. November liefert die Antwort:
Die neusten GSK-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für GSK-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
GSK: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...


