GSK Aktie: Rechtsstreit eskaliert!

Tesaro und AnaptysBio erheben gegenseitige Vertragsbruch-Vorwürfe bezüglich des Krebsmittels Jemperli, was zu parallelen Klagen und einer beschleunigten Gerichtsverhandlung im Juli 2026 führt.

GSK Aktie
Kurz & knapp:
  • Gegenseitige Klagen wegen Vertragsverletzungen
  • Streit um Lizenzvereinbarung für Dostarlimab
  • Finanzielles Volumen im Millionenbereich
  • Beschleunigter Prozess für Juli 2026 geplant

Die Tochtergesellschaft Tesaro hat am 20. November 2025 eine Klage gegen AnaptysBio beim Delaware Chancery Court eingereicht. Der Pharmakonzern wirft dem Biotech-Unternehmen einen materiellen Vertragsbruch bei der Lizenzvereinbarung für das Krebsmedikament Jemperli (Dostarlimab) vor.

Spiegelfechterei vor Gericht

Tesaro fordert die Beendigung der bestehenden Lizenz, eine unbefristete Nutzungslizenz für Dostarlimab sowie eine Halbierung der Lizenzgebühren und Meilensteinzahlungen um 50 Prozent. Pikant: AnaptysBio hatte bereits am selben Tag selbst Klage eingereicht – mit exakt umgekehrten Vorwürfen. Das Biotech-Unternehmen behauptet, Tesaro habe die Exklusivitätsverpflichtungen aus dem Kooperationsvertrag von März 2014 verletzt und droht mit dem Entzug der Lizenzrechte.

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Wiederholungstäter im Clinch?

Nicht das erste Mal, dass die Partner aneinandergeraten. Bereits 2020 hatte AnaptysBio GSK wegen Vertragsverletzungen verklagt – damals ging es um eine geplante klinische Studie von Zejula in Kombination mit dem Konkurrenzprodukt Keytruda. Das Verfahren endete mit einem Vergleich, der AnaptysBio eine Barzahlung, Tantiemen auf Zejula-Umsätze und deutlich erhöhte Lizenzgebühren für Jemperli einbrachte.

Diesmal wirft AnaptysBio Tesaro vor, in mehreren Studien mit PD-1-Antagonisten zu arbeiten, die direkt mit Jemperli konkurrieren – einschließlich Keytruda. Zudem habe Tesaro die vertraglich zugesicherten „kommerziell angemessenen Bemühungen“ für optimale Marktausschöpfung von Jemperli vernachlässigt. Stattdessen favorisiere der Konzern offenbar eigene Antikörper-Wirkstoff-Konjugate in Kombination mit konkurrierenden PD-1-Wirkstoffen.

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Millionenpoker um Blockbuster-Potenzial

Die Auseinandersetzung hat erhebliche finanzielle Dimension. Jemperli ist in über 35 Ländern für bestimmte Endometriumkarzinome zugelassen und verzeichnet starkes Wachstum. AnaptysBio erwartet im vierten Quartal 2025 einen einmaligen Meilenstein von 75 Millionen Dollar, sobald der weltweite Nettoumsatz die Marke von einer Milliarde Dollar überschreitet.

Die Lizenzvereinbarung sieht gestaffelte Tantiemen vor: acht Prozent bis zu einem Umsatz von einer Milliarde Dollar, danach steigende Sätze bis zu 25 Prozent bei Umsätzen über 2,5 Milliarden Dollar. Die Lizenzlaufzeit erstreckt sich mindestens bis zum Patentablauf 2035 in den USA und 2036 in der EU. Aktuell fließen die Zahlungen allerdings zunächst an den Finanzinvestor Sagard, der frühere Lizenzerlöse vorfinanziert hatte. AnaptysBio rechnet mit der vollständigen Tilgung dieser Verbindlichkeit zwischen dem zweiten Quartal 2027 und 2028.

Beide Parteien haben eine beschleunigte Verhandlung beantragt – der Prozess soll im Juli 2026 stattfinden. Bis dahin bleiben die Zahlungsverpflichtungen aus dem Lizenzvertrag bestehen. GSK betont, die Vorwürfe seien völlig unbegründet und führt die klinische Entwicklung von Dostarlimab für weitere Krebsarten wie Rektum-, Dickdarm- und Kopf-Hals-Tumoren fort.

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Über Felix Baarz 1134 Artikel
Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.