Der Feiertagshandel am Deutschen Aktienmarkt ist traditionell weniger spannend als ein normaler Handelstag. Hier fehlen einfach entsprechende Marktteilnehmer und das Volumen, was für eindeutige Trends eine Voraussetzung ist. Dennoch kann man danach etwas ableiten.
Donnerstag als „Brückentag“ am Markt
Es gilt nicht nur der Feiertag selbst vom Volumen her als ein „Brückentag“, sondern ebenso der Tag danach vor dem Wochenende. Viele Marktteilnehmer gönnen sich ein verlängertes Wochenende und nehmen Abstand von den Kursen. Wir nicht…
Das Handelsvolumen schmolz um rund 30 Prozent und auch das Kurslevel schmolz im DAX wieder dahin. Bereits zur Eröffnung gab es leichtere Kurse und einen kurzen Rutsch bis zur 11.050er-Region. Von dort aus konnte erneut ein Anstieg erfolgen und am Nachmittag nach den US-Daten zum Arbeitsmarkt sogar die 11.200 noch einmal knapp erreicht werden – genau die Widerstandszone aus dem mittelfristigen Chartbild.
Dazu hatten wir gestern das Szenario eines mehrfachen Widerstandes im DAX skizziert (Rückblick):
Hier gelang zum Vatertag somit ein erneutes Ansteuern aber kein Bruch. Damit hat sich der Widerstand weiter verfestigt. Zum Handelsende wurden alle Gewinne abgegeben, doch der Widerstand ist klar im Chartbild verankert:
Intraday war somit mit einer Handelsspanne von 160 Punkten und 30 Prozent geringerem Handelsvolumen kein Ausbruch aus der Vortagesregion des Chartbildes erfolgt:
Die Parameter des Handelstages lesen sich wie folgt:
Eröffnung | 11.088,12PKT |
Tageshoch | 11.194,92PKT |
Tagestief | 11.036,91PKT |
Vortageskurs | 11.223,71PKT |
Damit starten wir leicht ernüchtert oder doch eher mit einem Kater nach dem Vatertag in den letzten Handelstag der Woche.
Trading zum Wochenausklang
Gerade durch die stärkeren Abgaben zum Handelsende kam es zu einem leichten Bruch des Aufwärtstrends im kurzfristigen Chartbild:
Das Ganze ist verbunden mit einem möglichen erneuten Touchieren der runden Region von 11.000 Punkten. Hier konnte bereits zur Wochenmitte und im Webinar am Dienstag ein entsprechender Long-Trade an der 10.980/10.990er-Region für schnelle Bewegungen und kurze Gewinne sorgen. Es gilt daher dort erneut erhöhte Aufmerksamkeit walten zu lassen und bei einem Bruch die nächste Region unter 10.935 bis 10.890 ins Visier zu nehmen.
Beide Regionen sind breite Auffangzonen in der noch immer übergeordneten Aufwärtstendenz seit Mitte Mai:
Aus den ersten Notierungen der Vorbörse ist bereits eine schwächere Tendenz für den Wochenausklang zu erahnen. Wir sehen Kurse unter 11.000 Punkten und damit direkt in der Unterstützungszone:
Hier ist direkt auf die 10.930/40 zu achten, da diese Region an den Vortagen entsprechende Tiefs ausbildete.
Weiterhin lassen sich nun in diesem Chartbild des JFD-Endloskontraktes unterschiedliche Abwärtstrends einzeichne. Sie alle lasten erst einmal auf dem Kursbild und würden mit dem Bruch der 10.930er-Region weiteren Abwärtsdruck einleiten:
Ver-katert der DAX somit direkt nach dem Vatertag oder retten wir die 11.000er ins Wochenende? Diese spannende Frage gilt es heute zu beantworten und genau dazwischen platzieren wir die ersten Trades.
Übergeordnet ist eine Korrektur aus meiner Sicht die logische Option, denn die Kursgewinne seit dem Corona-Tief bei 8.256 Punkten sind bereits bei 35 Prozent angelangt. Dabei ist zwar medizinisch die Lage weitestgehend im Griff (auf Deutschland bezogen, in anderen Ländern steigen die Infektionszahlen teilweise weiter stark an) doch die wirtschaftlichen Folgen keineswegs verdaut oder gar vollständig bekannt. Im Hinterkopf schwingt dies natürlich bei jedem Börsianer mit.
Termine am 22.05.2020
Auf der Terminagenda steht heute morgen das Gfk Verbrauchervertrauen aus Grossbritannien und 8.00 Uhr weiteres Zahlenmaterial zum Einzelhandel auf der Insel.
Im weiteren Verlauf darf man lediglich auf die EZB-Accounts um 13.30 Uhr und auf die Rede des EZB-Mitglieds Lane gespannt sein. Seitens der USA sind keine Daten zu erwarten:
Kommen sie daher ruhig und ohne Katerstimmung in das bevorstehende Wochenende.
Viel Erfolg wünscht Ihr Andreas Bernstein (Bernecker1977)
Schauen Sie gerne für weitere Meinungen in den Trading-Chat
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Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
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