Handelstag im DAX nach dem Reversal der Wochenmitte: Weiterhin hohe Volatilität? Ein neues Dreieck formiert sich an der 15.800er-Marke.
DAX-Rücklauf über 15.800 Punkte
Nachdem wir erneut einen Tag unter 15.800 aus dem Handel gingen, folgte das Reversal. Die Ähnlichkeit zum Verlauf in der Vorwoche ist verblüffend.
Zunächst gab es weitere Abgaben. Direkt in der Vorbörse schickte sich der DAX an, die 15.700 nach unten zu durchbrechen und damit neue Jahrestiefs zu markieren. Das Momentum nahm entsprechend zu, hatten wir doch am Dienstag schon einen negativen Tag und das zweite Mal in diesem Jahr einen Schlusskurs unter 15.800 Punkten eingezogen. Die Marke gilt als „Entscheidungsmarke“ im größeren Chartbild.
Bis zur 15.629 fiel der Index direkt nach der Eröffnung und visierte damit ein weiteren Gap auf der Unterseite an. Dies wurde gestern Morgen wie folgt skizziert (Rückblick):
Dort kam der Index jedoch nicht ganz an und drehte bereits nach den ersten Handelsminuten. Es folgte eine sehr schnelle Aufholjagd der Verluste. Bis 11.00 Uhr wurde das Gap nahezu geschlossen und die 15.800 stand wieder im Fokus. Zum Mittag war auch diese Marke erobert – der Markt drehte damit sein Sentiment einmal komplett.
Steigende Ölpreise und auch erstmals seit Mai 2019 wieder positive Zinsen für die 10jährigen Anleihen aus Deutschland bescheinigten ein kraftvolles Umfeld, in dem Investoren vornehmlich die Aktienverlierer der letzten Tage suchten. Eine Delivery Hero, eine Zalando und auch Sartorius standen im DAX ganz oben auf der Einkaufsliste der Anleger.
Zur Eröffnung der Wall Street, die nach der europäischen Handelssession mit einem Anstieg in den Handel ging, versuchte sich der DAX noch an der 15.900. Dort lag das Tief vom Montag verankert und knapp darunter auch der Schlusskurs des Vorjahres. Hier scheiterte der Index jedoch und konsolidierte noch einmal zurück auf die 15.800er-Region.
Nur knapp darüber ging der XETRA-DAX aus dem Handel. Es blieb bei einem Plustag und zumindest per Schlusskurs bei der Rückeroberung dieser wichtigen Marke. Das Chartbild des gestrigen Tages beeindruckt:
Dabei stieg die Volatilität deutlich an, wie folgende Tagesparameter umrahmen:
Eröffnung | 15.639,45 |
Tageshoch | 15.898,05 |
Tagestief | 15.629,86 |
Vortageskurs | 15.772,56 |
Schlusskurs | 15.809,72 |
In der Nachbörse kam es dann wieder zur einem Abverkauf der Niveaus an der Wall Street. Dies stelle ich hier noch einmal kurz dar.
Wall Street kann das Reversal nicht halten
Die Technologiewerte kamen erneut unter Druck. In den USA wirkt sich der Anstieg der 10jährigen Anleihenrenditen mit nahezu 2 Prozent Rendite weiter negativ auf den Aktienmarkt aus. So verloren erneut Moderna und auch eine Applied Materials gestern deutlich.
Dabei wurde das Tief vor einer Woche im späten Handel knapp unterschritten, die 15.000 Punkte hielt jedoch im Nasdaq.
Der Dow Jones raste ebenfalls auf eine runde Marke zu. Dabei rutschte eine American Express entsprechend tiefer, aber auch die Standardwerte wie Boeing und Caterpillar zählten zu den größten Verlierern.
Das große Chartbild des Dow Jones hat folgende weitere Unterstützungen im Tageschart:
Wie starten wir in den neuen DAX-Handelstag?
DAX-Vorbörse und erste Signale
Natürlich hat auch die Nachbörse und damit der Endloskontrakt im DAX auf die neuen Tagestiefs an der Wall Street reagiert. Im Nachthandel standen wir zwischenzeitlich bei 15.730 Punkten und damit an den Tiefs der vergangenen Woche:
Genau dort drehten die Notierungen wieder und notieren aktuell nahezu unverändert zum gestrigen XETRA-Schluss.
Der Index steht insgesamt vor Herausforderungen, die 15.800 weiter zu verteidigen. Dies erkennt man am hohen Momentum, was gestern im Reversal verankert war.
Im Endloskontrakt lässt sich damit an der 15.900 die nächste Widerstandszone skizzieren, die aus horizontalen Punkten und einer Abwärtstrendlinie besteht:
Bezogen auf den XETRA-Chart werde ich hier an der 15.800 wieder erhöhte Aufmerksamkeit an den Tag legen und auf einen größeren Ausbruch abzielen, der sich hier durchaus bei hoher Vola anbahnen kann:
Zwischen diesen Begrenzungen der Trendlinien ist erst einmal aus meiner Sicht das kurzfristige Trading ohne starke Trends zu fokussieren.
Weitere Signale besprechen wir gern gemeinsam wieder auf auf diesem Kanal:
Es geht dann auch im Livetradingroom mit Marcus Klebe um 10.00 Uhr ausführlich weiter, bei dem es neben Theoriewissen auch die Marktbesprechung von Währungen und Aktien geben wird:
Termine am Donnerstag aus Wirtschaft und Unternehmen
Bevor ich auf die heutigen Termine eingehe, ein kurzer Hinweis in eigener Sache. Der morgendliche Livestream auf meinem YouTube-Kanal als Videobesprechung ganz interaktiv hat sich immer mal verschoben, da der Switch zwischen den Plattformen zeitlich nicht abschätzbar ist.
Ich halte meine Marktbesprechung daher auf Twitch ab und lade den Ausschnitt direkt zu YouTube zeitnah hoch. Er wird daher als fixes Video bis 9.00 Uhr dort vorhanden sein:
Aus dem Wirtschaftskalender sind heute aus allen Regionen Daten vertreten.
Und er Nacht gab es bereits die Exporte und Importe in Japan zu vermelden, die beide etwas schwächer waren.
Mit Blick auf die Anleihen und übergeordnet auf die Inflation werden 8.00 Uhr die Erzeugerpreise aus Deutschland vermeldet.
Um 11.00 Uhr stehen dann die Verbraucherpreise aus der EU auf der Agenda. Sie werden inklusive der Kernrate stabile zum Vormonat und auf Jahressicht innerhalb der letzten Schätzungen erwartet.
14.30 Uhr sind dann die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenunterstützung wieder spannende sowie parallel der Philly-Fed-Herstellungsindex.
Alle Uhrzeiten und Prognosen dieser Termine sind in dieser Tabelle zu sehen:
Weitere Quartalszahlen aus den USA halten den Markt in Atem. Heute melden American Airlines und weitere Banken ihre Daten zum vierten Quartals 2021. Dazu habe ich folgende Übersicht hier eingebunden:
Damit wünsche ich uns zum Start in diesen neuen Handelstag viel Erfolg.
Gern sende ich Dir diese ausführliche Markterwartungen täglich als E-Mail zu.
Dein Andreas Bernstein
Schau für weitere Meinungen im Trading-Chat vorbei
*Platzierte Produkte/Tools sind entsprechend markiert und Werbung. 68,02 % der Konten von Privatanlegern verlieren Geld, wenn sie CFDs mit der Gesellschaft handeln. Sie sollten daher überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, dieses hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren!
Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
Kommentar hinterlassen