Der DAX-Rückversicherer schockt mit einer massiven Prognoseanhebung. Statt der bisher erwarteten 2,4 Milliarden Euro soll der Nettogewinn 2025 nun rund 2,6 Milliarden Euro erreichen. Was steckt hinter diesem Kurswechsel?
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In den ersten neun Monaten kletterte der Gewinn bereits auf 2,0 Milliarden Euro – ein Plus von 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Verantwortlich für die Anhebung sind drei Faktoren: Eine bessere operative Entwicklung als gedacht, positive Währungseffekte und eine geringere Steuerbelastung. Die Eigenkapitalrendite schoss auf beeindruckende 22,0 Prozent – deutlich über dem strategischen Zielwert von 14 Prozent.
Großschäden unter Kontrolle
Besonders bemerkenswert: Die Großschadenbelastung blieb mit 1,177 Milliarden Euro komfortabel innerhalb des budgetierten Erwartungswertes von 1,636 Milliarden Euro. Die kalifornischen Waldbrände schlugen mit 615 Millionen Euro zu Buche, das Myanmar-Erdbeben mit 91 Millionen Euro. Trotz dieser Ereignisse lieferte die Schaden-Rückversicherung ein operatives Ergebnis von 1,9 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 7,6 Prozent.
Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 86,0 Prozent nach 87,9 Prozent im Vorjahr. Ein Zeichen dafür, dass das strikte Underwriting und die fokussierte Preisstrategie Früchte tragen.
Kapitalanlagen als Wermutstropfen
Die Kapitalanlagerendite fiel mit 2,8 Prozent niedriger aus als erwartet. Finanzvorstand Christian Hermelingmeier begründet dies mit aktiver Verlustrealisierung: „Wir haben gezielt die Resilienz unseres Portfolios gestärkt, indem wir stille Lasten im festverzinslichen Bereich reduziert haben.“ Die freigewordenen Mittel sollen zu aktuell höheren Zinsen reinvestiert werden.
Der Bestand der Kapitalanlagen schrumpfte auf 64,6 Milliarden Euro – hauptsächlich durch Umbewertungseffekte bei Dollar-Anlagen.
2026 wird noch stärker
Vorstandschef Clemens Jungsthöfel blickt optimistisch nach vorne: Für 2026 peilt der Konzern mindestens 2,7 Milliarden Euro Gewinn an. „Das Marktumfeld zeigt weitgehend adäquate Preise und Konditionen“, betont er. Die Nachfrage nach Rückversicherungsschutz bleibe in unsicheren Zeiten hoch.
In der Schaden-Rückversicherung erwartet Hannover Rück währungsbereinigtes Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Die Personen-Rückversicherung soll ein Serviceergebnis von rund 925 Millionen Euro liefern. Die Kapitalanlagerendite soll auf 3,5 Prozent steigen.
Neue Dividendenpolitik
Eine Überraschung hatte der Vorstand im Oktober parat: Die Ausschüttungsquote wurde von bisher rund 45 auf 55 Prozent des Nettogewinns angehoben. Sonderdividenden sollen künftig nur noch in außergewöhnlichen Situationen fließen – die bisherige Praxis wird in die reguläre Dividende integriert. Das Ziel: Mindestens die Vorjahresdividende halten und langfristig steigern.
Die Kapitalbedeckungsquote nach Solvency II liegt mit 259 Prozent weiterhin deutlich über dem Schwellenwert von 200 Prozent. Der Buchwert je Aktie erreichte 99,51 Euro, das Ergebnis je Aktie 16,29 Euro.
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