Der Bohrtechnikspezialist Helmerich & Payne hat am 18. November 2025 seine Zahlen für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2025 vorgelegt – und die Reaktion der Anleger ließ nicht auf sich warten. Die Aktie sackte im regulären Handel um 5,23% auf 27,61 US-Dollar ab. Im vorbörslichen Handel am Folgetag ging es weitere 11,48% auf 24,44 US-Dollar bergab. Was war passiert?
Gewinnschock trotz Milliardenumsatz
Helmerich & Payne meldete Quartalsumsätze von über 1 Milliarde US-Dollar – bereits das dritte Quartal in Folge über dieser Marke. Die Analysten hatten mit 968,58 Millionen US-Dollar gerechnet, das Unternehmen übertraf die Erwartungen also um gut 4%. Doch während die Erlösseite glänzte, offenbarte die Gewinnseite eine böse Überraschung: Statt der erwarteten 0,21 US-Dollar je Aktie meldete das Unternehmen einen Verlust von 0,01 US-Dollar – ein Earnings-Miss von mehr als 100%.
Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 225 Millionen US-Dollar. Der operative Cashflow erreichte im vierten Quartal 207 Millionen US-Dollar, im Gesamtjahr 543 Millionen US-Dollar. Für das Gesamtgeschäftsjahr 2025 wies Helmerich & Payne einen Nettoverlust von 1,66 US-Dollar je Aktie aus.
Saudi-Arabien: Sieben Bohranlagen kehren zurück
Doch es gab auch positive Nachrichten: Helmerich & Payne wird im Geschäftsjahr 2026 sieben zuvor suspendierte Bohranlagen in Saudi-Arabien reaktivieren. Die Wiederinbetriebnahme beginnt im zweiten Geschäftsquartal und soll bis Mitte 2026 abgeschlossen sein. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der aktiven Rigs in Saudi-Arabien von derzeit 17 auf 24 – bestehend aus acht FlexRigs und 16 KCAD-Anlagen.
Die Reaktivierung verursacht zunächst zusätzliche Kosten. Für das erste Quartal 2026 rechnet das Management mit direkten Margen von nur 13 bis 23 Millionen US-Dollar im internationalen Segment – deutlich unter den 29,5 Millionen US-Dollar des Vorquartals. Diese Belastung soll sich aber in der zweiten Jahreshälfte 2026 auflösen.
Nordamerika bleibt das Zugpferd
Das Nordamerika-Geschäft zeigte sich robust. Die direkte Marge belief sich auf 242 Millionen US-Dollar und übertraf damit die Guidancemitte. Im Permian Basin, der strategisch wichtigsten Region, baute Helmerich & Payne seinen Marktanteil von 33% auf 37% aus – und das trotz rückläufiger Gesamtzahl aktiver Bohranlagen in der Region.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Helmerich, Payne?
Aktuell sind 144 Rigs in Nordamerika im Einsatz. Die durchschnittliche Tagesleistung je Bohranlage erreichte branchenführende 18.620 US-Dollar. Rund 50% der Flotte operiert mittlerweile unter Performance-Verträgen, die eine engere Bindung an Kundenerfolge vorsehen.
Schuldenabbau im Fokus
Helmerich & Payne nutzte den Cashflow für den Schuldenabbau. Bis Oktober 2025 tilgte das Unternehmen 210 Millionen US-Dollar des 400-Millionen-Dollar-Kredits. Das Ziel: vollständige Rückzahlung bis Juni 2026. Die Liquidität lag zum Stichtag 30. September 2025 bei 1,2 Milliarden US-Dollar, bestehend aus 218 Millionen US-Dollar Barmitteln und einer ungenutzten Kreditlinie von 950 Millionen US-Dollar.
Die Investitionen werden 2026 drastisch zurückgefahren. Das Management plant Kapitalausgaben von 280 bis 320 Millionen US-Dollar – ein deutlicher Rückgang gegenüber 426 Millionen US-Dollar in 2025 und 495 Millionen US-Dollar in 2024.
Ausblick gedämpft
Für das Geschäftsjahr 2026 stellte CEO John Lindsay eine schwächere Performance als im Vorjahr in Aussicht. Die direkte Marge in Nordamerika wird für das erste Quartal auf 225 bis 250 Millionen US-Dollar geschätzt – leicht unter dem Vorquartal. Die Analystenbank Evercore ISI hob dennoch ihr Kursziel von 20 auf 27 US-Dollar an und bestätigte die Neutral-Einstufung.
Kann Helmerich & Payne 2026 die Wende schaffen? Die Reaktivierung der Saudi-Anlagen könnte ab der zweiten Jahreshälfte für Auftrieb sorgen. Bis dahin dürften die Bären aber das Ruder in der Hand behalten.
Helmerich, Payne-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Helmerich, Payne-Analyse vom 19. November liefert die Antwort:
Die neusten Helmerich, Payne-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Helmerich, Payne-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 19. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Helmerich, Payne: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...


