Intel steckt in der Krise – das ist kein Geheimnis. Doch CEO Lip-Bu Tan drückt beim Umbau des Chip-Riesen weiter aufs Tempo. Am Montag kündigte der Konzern erneut tiefgreifende Führungsänderungen an, die zeigen: Die Transformation ist längst nicht abgeschlossen. Doch kann der radikale Kurs Intel wieder auf Erfolgsspur bringen?
Führungsriege wird komplett umgekrempelt
Der prominenteste Abgang: Michelle Johnston Holthaus verlässt Intel nach über drei Jahrzehnten. Die Managerin hatte nach Pat Gelsingers Rauswurf im Dezember 2024 sogar kurzzeitig als Co-CEO fungiert und galt als eine der einflussreichsten Kräfte im Konzern.
Ihr Nachfolger kommt von außen: Kevork Kechichian wechselt von Arm Holdings zu Intel und übernimmt das wichtige Rechenzentrumsgeschäft. Ein strategischer Coup – schließlich gilt Arm als Vorreiter bei modernen Prozessoren. Parallel dazu wurde Jim Johnson, ein 40-jähriger Intel-Veteran, zum Chef des PC-Chip-Geschäfts ernannt.
Tan baut Intel komplett um
Die Personalrochade ist kein Zufall. Tan verfolgt eine klare Strategie: Die Führungsstruktur wird radikal verschlankt, die wichtigsten Chip-Sparten sollen künftig direkt an ihn berichten. Gleichzeitig entsteht eine neue „Central Engineering Group“ unter Srinivasan Iyengar – ein Zeichen dafür, dass Intel seine Foundry-Ambitionen ernst meint.
Das Ziel: Intel will nicht mehr nur eigene Chips produzieren, sondern auch für externe Kunden fertigen. Ein direkter Angriff auf Marktführer TSMC aus Taiwan.
Harter Sparkurs läuft parallel
Die Umstrukturierung erfolgt unter enormem Kostendruck. Intel plant bis Jahresende den Abbau von rund 25.000 Stellen – eine Kürzung um 22 Prozent. Das zweite Quartal 2025 war ernüchternd: 12,9 Milliarden Dollar Umsatz blieben unverändert zum Vorjahr, unterm Strich stand ein Verlust von 0,67 Dollar je Aktie.
Zusätzliche Brisanz bringt die Trump-Regierung ins Spiel: Im August sicherte sich Washington einen 9,9-Prozent-Anteil an Intel für 8,9 Milliarden Dollar – ein beispielloser staatlicher Eingriff in einen Technologiekonzern.
Risiko und Chance zugleich
Analysten sehen die Führungswechsel zwiespältig. Einerseits bringt Kechichian wertvolle Expertise aus der Arm-Welt mit, andererseits verliert Intel mit Holthaus jahrzehntelange Erfahrung und interne Netzwerke.
Der Umbau ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Während Konkurrenten wie AMD und Nvidia in KI-Märkten durchstarten, kämpft Intel noch immer um seine Foundry-Strategie. Ob Tans radikaler Kurs aufgeht, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen.
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