Das Quantencomputing-Unternehmen IonQ hat mit seinen Quartalszahlen für das dritte Quartal 2025 die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Der Umsatz schoss regelrecht in die Höhe: Von 12,4 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal auf jetzt 39,9 Millionen US-Dollar – ein Wachstum von 222 Prozent. Die Experten waren lediglich von 27 Millionen US-Dollar ausgegangen. Der Titel legte nachbörslich an der NYSE um 3,75 Prozent auf 55,09 US-Dollar zu.
Verlust weitet sich aus – Investoren ignorieren Zahlen
Beim Ergebnis je Aktie sieht die Lage allerdings weniger rosig aus. Mit minus 3,58 US-Dollar verfehlte IonQ die Analystenerwartungen von minus 0,44 US-Dollar deutlich. Im Vorjahr hatte der Verlust pro Aktie noch bei minus 0,24 US-Dollar gelegen. Der bereinigte EBITDA-Verlust belief sich auf 48,9 Millionen US-Dollar, während die GAAP-Betriebsausgaben auf 208,7 Millionen US-Dollar anstiegen. Dennoch reagierte die Börse positiv – ein klares Zeichen dafür, dass Anleger derzeit auf Wachstum setzen und rote Zahlen als Investition in die Zukunft werten.
Kriegskasse prall gefüllt
Die finanzielle Ausstattung des Unternehmens ist beeindruckend. Zum 30. September 2025 verfügte IonQ über liquide Mittel in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar. Im Oktober folgte eine weitere Kapitalerhöhung über 2 Milliarden US-Dollar zu einem Ausgabepreis von 93 US-Dollar je Aktie – ein Aufschlag von 25 Prozent auf den vorherigen Schlusskurs. Die Pro-forma-Liquidität liegt damit bei 3,5 Milliarden US-Dollar, ohne jegliche Schulden in der Bilanz. Das Management hebt die Jahresprognose auf 106 bis 110 Millionen US-Dollar an.
Technische Durchbrüche am laufenden Band
Kann IonQ den technologischen Vorsprung halten? Die jüngsten Meilensteine sprechen dafür. Am 12. September 2025 präsentierte das Unternehmen sein AQ64 Tempo-System – drei Monate früher als geplant. Der Rechner verfügt über einen Rechenraum, der 36 Billiarden Mal größer ist als der führende kommerzielle supraleitende Quantencomputer. Noch spektakulärer: Die Simulation von 100 vollständig verschränkten Qubits würde Milliarden von High-End-GPUs und mehr Strom erfordern, als alle Kraftwerke der Welt zusammen produzieren.
Im dritten Quartal 2025 gelang dem Unternehmen zudem ein historischer Weltrekord: 99,99 Prozent Zwei-Qubit-Gate-Treue. Diese vier Neunen bedeuten, dass alle wichtigen technischen Meilensteine erreicht sind. IonQ konzentriert sich nun ausschließlich auf das Engineering-Scaling zur Erreichung vollständiger Fehlertoleranz.
Akquisitionen beschleunigen Roadmap
Die Integration von Oxford Ionics verläuft schneller als erwartet. Die elektronische Qubit-Kontrolltechnologie (EQC) des britischen Unternehmens wird bereits in die 256-Qubit-Maschine eingebaut, die 2026 ausgeliefert werden soll. Der Clou: EQC nutzt bestehende Halbleiter-Fertigungsanlagen und reife 128-Nanometer-Knoten. Das senkt die Kosten drastisch und umgeht Kapazitätsengpässe bei Foundries wie TSMC.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei IonQ?
Ende 2025 schloss IonQ zudem die Übernahme von Vector Atomic ab. Das auf Quantensensoren spezialisierte Unternehmen bringt Verträge mit wichtigen US-Regierungsbehörden mit und erweitert IonQs Portfolio um hochpräzise Inertialsensoren und Atomuhren. Diese Technologie ist entscheidend für Positionierung, Navigation und Timing – Bereiche, in denen GPS-Spoofing ein zunehmendes Sicherheitsrisiko darstellt.
Genfer Quantennetzwerk geht in Betrieb
Im November 2025 nahm das erste stadtweite dedizierte Quantennetzwerk in Genf den Betrieb auf. Das Geneva Quantum Network (GQN) verbindet die Universität Genf, CERN, Rolex, die Hochschule HEPIA und das kantonale Amt für Informationssysteme. IonQ nutzt dabei hunderte Kilometer bestehender Glasfaserinfrastruktur und setzt auf Quantenschlüsselverteilung (QKD) sowie Quantendetektionssysteme. Rolex liefert ultrapräzise Zeitsignale über seine neueste optische Rubidium-Atomuhr.
Verteidigungssektor im Fokus
Das Unternehmen verstärkt seine Präsenz im Sicherheitsbereich massiv. Mit IonQ Federal wurde eine eigenständige Einheit geschaffen, geleitet von Robert Cardillo, dem ehemaligen Direktor der National Geospatial-Intelligence Agency unter Präsident Trump. General J. Raymond, Gründer der Space Force, trat dem Board of Directors bei – der einzige Vier-Sterne-General seit 1947, der in zwei Teilstreitkräften diente.
Die Strategie zahlt sich aus: IonQ hat Ausschreibungen im Wert von über 1 Milliarde US-Dollar in Bearbeitung, die die Stärke der Quantenplattform nutzen. Besonders die Golden Dome-Initiative der US-Regierung bietet enorme Chancen. Das Programm adressiert kritische Infrastruktur, die klassische Computer nicht bewältigen können.
Internationale Expansion läuft
War das Geschäft vor einem Jahr noch fast ausschließlich auf die USA konzentriert, stammen im dritten Quartal 2025 bereits 30 Prozent der Umsätze aus dem internationalen Geschäft. Dr. Marco Bastos, zuvor globaler Leiter für Quantencomputing bei JPMorgan Chase, übernahm die Führung von IonQ Italia. Die Roadmap sieht weitere Investitionen in Europa, Australien, Südkorea, Indien und Japan vor.
IonQ-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue IonQ-Analyse vom 6. November liefert die Antwort:
Die neusten IonQ-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für IonQ-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 6. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
IonQ: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...


