Ist die Rally bei DAX und Co. ein neuer Bullenmarkt, oder sind Zweifel angebracht?

Die Rally bei den Indices wie DAX und Co. ist derzeit in vollem Gange. Wichtige gleitende Durchschnitte wurden nach oben durchbrochen und an Zielen auf der Chartoberseite fehlt es auch nicht. Doch das fundamentale Umfeld passt nicht zu dieser Rally. Sollte Vorsicht an oberster Stelle stehen, oder gibt es gute Argumente für die Rally?

Die Saisonalität spricht für die Bullen

Beim Thema Saisonalität wird von regelmäßig wiederholenden Zyklen gesprochen, bei denen die Wahrscheinlichkeit ähnlicher Ergebnisse gegeben ist. Da wäre zum einen die jedes Jahr im September anstehende Weihnachtsrally, bei denen die Trader von DAX, S&P500 und Co. von steigenden Notierungen in der Weihnachtszeit ausgehen. Als Gründe für diese Kursanstiege werden zum Beispiel folgende genannt:

  • Optimismus und Einkaufslaune bei den Konsumenten
  • Institutionelle Investoren bringen die Bücher auf Kurs

Hinzu kommt die Tatsache, dass die institutionellen Akteure ab Weihnachten im Urlaub sind und somit den privaten Investoren das Parkett überlassen.

Ein zweiter Fakt, der aktuell mit Blick auf die US-Indices interessant sein dürfte, ist der sogenannte „Presidential Election Cycle“. Hierzu gibt es eine Studie von Lee Bohl und der Charles Schwab Corporation aus dem Jahr 2016. Untersucht wurde die Kursentwicklung des S&P 500 zwischen 1933 und 2015. So sehen die durchschnittlichen Ergebnisse aus:

  • Jahr nach der Wahl: +6,7%
  • Zweites Jahr: +5,8%
  • Drittes Jahr: +16,3%
  • Viertes Jahr: +6,7%

2023 ist das dritte Jahr im aktuellen Präsidentschaftszyklus. Wiederholt sich die Geschichte, stehen die Karten für die Bullen weiterhin recht gut.

Doch es gibt auch Grund zur Vorsicht

So wie sich die Saisonalitäten wiederholen, können sich auch die Verhaltensweisen von Bärenmärkten wiederholen. Der Blick in den ersten Bärenmarkt im neuen Jahrtausend ist ein gutes Beispiel dafür. Das erste Verkaufssignal für den damaligen Bärenmarkt im S&P 500 kam in der zweiten Aprilwoche 2020. Dessen Bestätigung führte zu einem Abwärtstrend, der erst im März 2003 sein finales Ende fand. Während des gesamten Bärenmarktes gab es 4 mehrwöchige Erholungsphasen, mit Kurszuwächsen von über 20 Prozent.

Tickmill-Analyse: Bärenmarkt 2000-2003  im S&P 500
Tickmill-Analyse: Bärenmarkt 2000-2003 im S&P 500Tickmill-Analyse: Wochenchart im S&P500 Future ES

Der Kursverlauf des S&P 500 Futures ES zeigt derzeit ein vergleichbares Bild. Derzeit läuft die dritte Erholungswelle im Index. Spielt der Markt hier ein Ähnliches Szenario wie Anfang 2000, stehen die Chancen für einen Richtungswechsel im Jahr 2023 gut. Doch die Historie zeigt, dass es für eine vollständige Entwarnung wahrscheinlich noch etwas früh ist. Die Party ist noch im Gange und mit den übergeordneten Drehpunkten bei 4.175 Punkten und 4.327 Punkten sind zwei gute Zielmarken für die Fortführung der Rally im Chart ersichtlich. Doch ein gewissen Maß an Vorsicht sollte trotzdem geboten sein.

Tickmill-Analyse: Wochenchart im S&P500 Future ES
Tickmill-Analyse: Wochenchart im S&P500 Future ES

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Mike Seidl ist in das Thema Wirtschaft und Geldanlagen bereits seit den frühen 1990-ern hineingewachsen. Für ihn stand fest, dass er einmal davon leben werde. Er erlernte das notwendige Handwerkszeug, um erfolgreich an den Kapitalmärkten zu agieren. Beruflich hat er viele Jahre gemeinsam mit vermögenden Kunden Strategien erarbeitet, um deren Kapital gewinnbringend zu investieren. Seit 2013 beschäftigt er sich hauptsächlich mit der Verwaltung seines Vermögens und gibt in Seminaren und Coachings sein Wissen an Menschen weiter, die den Weg zur Erreichung Ihrer finanziellen Ziele eigenständig mit beiden Händen gestalten wollen.
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