Der Nutzfahrzeugzulieferer JOST Werke hat am 13. November 2025 seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt – und die fallen zwiespältig aus. Einerseits kletterte der Umsatz um satte 56 Prozent auf 383 Millionen Euro. Andererseits sackte der Nettogewinn von 8,2 Millionen Euro im Vorjahr auf magere 2,5 Millionen Euro ab. Was steckt dahinter?
Hyva-Deal: Fluch und Segen zugleich?
Die Übernahme des Hydraulikspezialisten Hyva zeigt ihre Wirkung. Rund 121 Millionen Euro des Umsatzwachstums gehen auf diesen Zukauf zurück. Doch der Deal hat seinen Preis: Die operative Marge rutschte von 10,8 auf 9,7 Prozent. CEO Joachim Dürr spricht von einer „Verwässerung“ durch die Integration.
Besonders bitter: Sondereffekte aus der Eingliederung drückten massiv auf den Gewinn. Hinzu kommen nicht-liquiditätswirksame Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation. Bereinigt um diese Effekte wuchs das Ergebnis nach Steuern immerhin um 19 Prozent auf 17,3 Millionen Euro.
Organisches Wachstum als Hoffnungsschimmer
Trotz widriger Marktbedingungen gelang JOST ein organisches Plus von knapp zehn Prozent. Besonders stark entwickelte sich das Landwirtschaftsgeschäft mit einem Umsatzsprung von 18 Prozent auf 69,3 Millionen Euro. Der Konzern profitiert hier von gewonnenen Marktanteilen in neuen Regionen.
In Nordamerika kämpft das Unternehmen dagegen mit den Folgen der US-Zollpolitik. Dennoch konnte JOST auch dort organisch um sechs Prozent zulegen – dank seines Lokal-für-Lokal-Ansatzes und neuer Kundengewinne.
Entschuldung läuft schneller als geplant
Eine positive Überraschung liefert die Bilanzseite: Der Free Cashflow schoss im dritten Quartal auf 56 Millionen Euro hoch, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Die Nettoverschuldung stieg zwar durch die Hyva-Übernahme auf 446,6 Millionen Euro. Doch die Leverage-Ratio liegt mit 2,44 bereits unter der anvisierten Zielmarke von 2,5 für das Jahresende.
CFO Oliver Gantzert zeigte sich zufrieden: „Die gute Cash-Generation ermöglichte uns, die Entschuldung des Konzerns voranzutreiben.“
Prognose bestätigt – aber reicht das?
JOST hält an seinem Ausblick fest: 40 bis 50 Prozent Umsatzwachstum, 23 bis 28 Prozent Plus beim bereinigten operativen Ergebnis. Doch die Frage bleibt: Wann zahlt sich die teure Hyva-Übernahme wirklich aus? Die ersten Synergieeffekte laufen zwar an, doch der Gewinnrückgang dürfte Anleger verunsichern.
Der SDAX-Konzern steht vor einem Balanceakt: Das organische Wachstum stimmt, die Verschuldung sinkt schneller als erwartet. Doch die Integration von Hyva belastet noch spürbar. Ob die Rechnung aufgeht, zeigt sich in den kommenden Quartalen.
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