Klarna hat im dritten Quartal 2025 Rekordumsätze erzielt und die Analystenerwartungen übertroffen. Mit 903 Millionen Dollar Erlösen legte das schwedische Fintech im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent zu. Doch trotz der beeindruckenden Wachstumszahlen schrieb das Unternehmen einen operativen Verlust von 83 Millionen Dollar.
Der Widerspruch erklärt sich durch die aggressive Expansionsstrategie in den USA. Das Bruttotransaktionsvolumen (GMV) explodierte dort um 43 Prozent, die Umsätze sogar um 51 Prozent. Besonders das Fair-Financing-Geschäft – transparente Ratenkredite als Alternative zu klassischen Kreditkarten – wuchs in den USA um 244 Prozent.
Buchhalterische Bremse bremst kurzfristig
Der Haken: Nach geltenden Rechnungslegungsstandards muss Klarna Risikovorsorge für Kreditausfälle sofort bilden, während die Zinseinnahmen über die Kreditlaufzeit verteilt anfallen. Die Rechnung lautet also: Kosten jetzt, Erlöse später. Dieser buchhalterische Effekt drückt die Profitabilität im dritten Quartal, obwohl das Geschäft operativ läuft.
CEO Sebastian Siemiatkowski kündigte für das vierte Quartal einen Sprung bei der Transaktionsmarge von über 100 Millionen Dollar an, sobald die Zinseinnahmen durchschlagen. Erstmals soll auch die Umsatzschwelle von einer Milliarde Dollar pro Quartal durchbrochen werden – die Prognose liegt bei 1,065 bis 1,080 Milliarden Dollar.
Klarna-Karte als Wachstumsmotor
Vier Millionen Nutzer haben seit Juli 2025 die neue Klarna Card beantragt – eine Debitkarte, die Bezahlfunktion und Ratenzahlung kombiniert. Bereits im Oktober wickelte die Karte 15 Prozent aller Klarna-Transaktionen weltweit ab. Das Produkt wird damit zu einem der am schnellsten wachsenden in der Unternehmensgeschichte.
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Parallel sicherte sich Klarna frisches Kapital für die US-Expansion. Investment-Fonds unter Führung von Elliott Investment Management kaufen amerikanische Fair-Financing-Kredite im Volumen von 6,5 Milliarden Dollar über zwei Jahre. Die Vereinbarung umfasst eine Fazilität von einer Milliarde Dollar, die sich rollierend durch neue Kredite füllt, während alte abbezahlt werden.
KI drückt Kosten, nicht Qualität
Die realisierten Kreditausfälle sanken auf 0,44 Prozent des GMV – ein Beleg dafür, dass das KI-gestützte Underwriting funktioniert. Seit 2022 hat sich der Umsatz pro Mitarbeiter verdreifacht, während die bereinigten Betriebskosten nur um zwei Prozent stiegen. Klarna hat nach eigenen Angaben in 20 Jahren ein halbes Billion Dollar an Transaktionen abgewickelt und damit einen massiven Datenschatz für seine Risikomodelle aufgebaut.
Die Aktie notiert derzeit bei 34,88 Dollar und damit nahe dem 52-Wochen-Tief von 33,31 Dollar. Für das vierte Quartal erwartet Klarna ein GMV zwischen 37,5 und 38,5 Milliarden Dollar. Die nächsten Quartalszahlen werden am 3. Dezember veröffentlicht.
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