Krones- vs. Dürr-Aktie: Defensive Stärke trifft Turnaround-Chance

Krones überzeugt mit robustem Geschäftsmodell in der Lebensmittelindustrie, während Dürr auf Automobiltransformation setzt und günstig bewertet bleibt. Beide bestätigten jüngst ihre Jahresziele.

Krones Aktie
Kurz & knapp:
  • Stabile Nachfrage bei Getränke- und Lebensmitteltechnik
  • Günstige Bewertung mit Turnaround-Chance bei Dürr
  • Robuste Profitabilität und klare Ziele bei Krones
  • Unterschiedliche Abhängigkeit von Konjunkturzyklen

In der Welt des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus stehen zwei Namen exemplarisch für Ingenieurskunst und globale Präsenz: Krones und Dürr. Beide Unternehmen sind in ihren jeweiligen Nischen führend, doch ihre strategischen Ausrichtungen und aktuellen Herausforderungen könnten unterschiedlicher nicht sein.

Während Krones als Spezialist für die Getränke- und Lebensmittelindustrie von einer relativ konjunkturstabilen Nachfrage profitiert, ist Dürr stark von den Investitionszyklen der Automobilindustrie abhängig. Die jüngsten Entwicklungen an der Börse spiegeln diese unterschiedlichen Welten wider.

Dürr konnte zuletzt mit einem starken dritten Quartal bei der Profitabilität überzeugen und die Jahresprognose bekräftigen. Gleichzeitig hat der Konzern mit dem am 31. Oktober 2025 abgeschlossenen Verkauf seines Umwelttechnikgeschäfts einen wichtigen strategischen Meilenstein erreicht. Krones hingegen konnte nach einem robusten dritten Quartal überzeugen und die Jahresziele bestätigen, was der Aktie Auftrieb verlieh.

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Dieses Spannungsfeld wirft für Anleger entscheidende Fragen auf: Welches Unternehmen ist für die Zukunft besser aufgestellt? Wo verbergen sich die größeren Chancen und wo lauern die unkalkulierbareren Risiken?

Wer sind die Kontrahenten im Ring?

Krones: Der Systemanbieter für flüssige Welten

Die Krones AG hat sich als weltweit führender Hersteller von Anlagen für die Abfüll- und Verpackungstechnik einen Namen gemacht. Das Unternehmen aus Neutraubling liefert komplette „schlüsselfertige“ Fabriken für Brauereien, Wasser-, Softdrink- und Safthersteller. Das Portfolio reicht von der Prozesstechnik über die eigentliche Abfüllung bis hin zur Verpackung und Logistik.

Ein wesentlicher Vorteil: die enge Kundenbindung sowie der hohe Anteil des Servicegeschäfts, das für wiederkehrende und planbare Umsätze sorgt. Mit einer globalen Präsenz profitiert Krones von der stabilen Nachfrage nach Lebensmitteln und Getränken.

Dürr: Der Spezialist für die Fabrik der Zukunft

Die Dürr AG aus Bietigheim-Bissingen ist ein führender Maschinen- und Anlagenbauer, dessen Herzstück das Geschäft mit der Automobilindustrie ist. Dürr ist Weltmarktführer in mehreren Bereichen, darunter Lackier- und Endmontagesysteme. Neben diesem Kerngeschäft bedient der Konzern auch Branchen wie den Maschinenbau sowie die Chemie- und Pharmaindustrie.

Die starke Abhängigkeit von den Investitionsentscheidungen der großen Automobilhersteller macht Dürr jedoch anfälliger für konjunkturelle Schwankungen. Gleichzeitig positioniert sich das Unternehmen als wichtiger Partner für die Transformation zur Elektromobilität.

Die Finanzkennzahlen im direkten Schlagabtausch

Ein Blick auf die fundamentalen Daten zeigt ein gemischtes Bild und unterstreicht die unterschiedliche Positionierung der beiden Konzerne.

KennzahlKrones AGDürr AG
Marktkapitalisierungca. 4,06 Mrd. EURca. 1,41 Mrd. EUR
Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV)ca. 0,7-0,8xca. 0,3x
Dividendenrendite (erwartet)ca. 2,1 %ca. 3,4 %
EBIT-Marge (Prognose 2025)EBITDA-Marge: 10,2-10,8%4,5-5,5%

Dürr erscheint auf den ersten Blick mit einem niedrigeren KUV günstiger bewertet. Dies reflektiert jedoch auch die höhere konjunkturelle Unsicherheit und die zuletzt schwächere Kursentwicklung. Die Dividendenrendite von Dürr ist zudem attraktiv.

Krones wird vom Markt mit einem höheren Multiple bewertet, was auf das stabilere Geschäftsmodell und die klareren Wachstumsperspektiven zurückzuführen ist. Die Profitabilität bei Krones ist robust, was die bestätigte Prognose für die EBITDA-Marge unterstreicht.

Aktuelle Performance: Wer hat den besseren Lauf?

Die jüngste Performance an der Börse zeichnet ein klares Bild. Während beide Aktien im letzten Monat eine volatile Entwicklung zeigten, hat Krones auf Jahressicht die Nase vorn.

ZeitraumKrones AGDürr AG
1 Woche+4,48 %+5,92 %
1 Monat-0,08 %+5,05 %
Year-to-Date+7,35 %-7,9 %
1 Jahr+9,8 %-6,6 %

In den letzten Tagen konnte die Dürr-Aktie nach starken Margen im dritten Quartal und der Bestätigung der Jahresprognose etwas Boden gutmachen. Das Management erwartet eine Belebung im Schlussquartal, was bei den Anlegern für Erleichterung sorgte.

Krones hingegen profitierte von starken Quartalszahlen, die die Erwartungen erfüllten, und bekräftigten Zielen. Das Unternehmen verzeichnet eine anhaltend robuste Nachfrage, was sich in einem soliden Auftragseingang widerspiegelt.

Wie sehen die Zukunftsstrategien aus?

Krones: Profitables Wachstum mit Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Krones verfolgt eine klare Zukunftsstrategie, die auf profitables Wachstum durch Nachhaltigkeit und Digitalisierung setzt. Das Unternehmen will bis 2028 den Umsatz auf 7 Milliarden Euro steigern und die Profitabilität weiter verbessern.

Wichtige Treiber sind dabei Lösungen für PET-Recycling und ressourcenschonende Produktionsprozesse, womit Krones die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Verpackungen bedient. Digitale Services und smarte Fabriklösungen sollen die Effizienz der Kundenanlagen weiter steigern und die Kundenbindung vertiefen.

Dürr: Transformation als Chance

Die Strategie von Dürr ist maßgeblich von der Transformation der Automobilindustrie geprägt. Mit dem nun abgeschlossenen Verkauf der Umwelttechniksparte hat der Konzern seine Struktur von fünf auf drei Divisionen verschlankt und den Fokus geschärft.

Dürr investiert stark in Technologien für die Produktion von Elektrofahrzeugen, beispielsweise in der Batteriemontage und bei Lackierprozessen für Leichtbaumaterialien. Zudem soll das Geschäft in weniger zyklischen Branchen wie der Medizintechnik ausgebaut werden.

Chancen und Risiken: Wo liegen die Potenziale?

Krones AGDürr AG
ChancenStabile, defensive Nachfrage
Hoher, wachsender Serviceanteil
Starker Fokus auf Nachhaltigkeit
Klare Mittelfristziele
Günstige Bewertung mit Turnaround-Potenzial
Profiteur der E-Mobilität
Starke Marktposition in Kernbereichen
Hohes Kurspotenzial
RisikenRelativ hohe Bewertung
Steigende Rohstoffpreise
Wechselkurseffekte bei hohem Export
Hohe Abhängigkeit von Autokonjunktur
Intensiver Wettbewerb
Transformationsrisiken
Geringere Ertragsstabilität

Fazit: Stabilität gegen Turnaround-Fantasie

Das Duell zwischen Krones und Dürr ist ein Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Investment-Storys. Die Profile der beiden Unternehmen sprechen unterschiedliche Anlegertypen an.

Krones präsentiert sich als Fels in der Brandung. Das Geschäftsmodell ist robust, die Zukunftsaussichten sind dank der Fokussierung auf die defensiven Konsumgütermärkte sowie die Megatrends Nachhaltigkeit und Digitalisierung klar positiv. Die Aktie eignet sich für Anleger, die Stabilität, berechenbares Wachstum und eine solide Dividende suchen. Die höhere Bewertung erscheint angesichts der geringeren Risiken gerechtfertigt.

Dürr hingegen ist eine Wette auf die erfolgreiche Transformation der Automobilindustrie und eine konjunkturelle Erholung. Die Aktie ist unbestreitbar günstig bewertet und bietet bei einer Belebung des Geschäfts erhebliche Kurspotenzial. Anleger müssen hier jedoch eine höhere Risikobereitschaft mitbringen und von der Fähigkeit des Managements überzeugt sein, das Unternehmen nach der strategischen Neuausrichtung erfolgreich durch den Strukturwandel zu navigieren.

Die höhere Dividendenrendite kann als eine Art Risikoprämie für die eingegangene Unsicherheit gesehen werden. Letztendlich müssen Investoren entscheiden, ob sie den Marathonläufer Krones, der stetig und zuverlässig sein Tempo hält, oder den Sprinter Dürr, der nach einer Schwächephase das Potenzial für eine explosive Aufholjagd hat, in ihr Depot aufnehmen wollen.

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Über Andreas Sommer 1021 Artikel

Über mich: Erfahrung für Ihren Anlageerfolg

Als Finanzanalyst und Börsenjournalist beschäftige ich mich seit über vier Jahrzehnten intensiv mit den Finanzmärkten. Meine Spezialisierung liegt auf der Analyse wachstumsstarker Aktien und der Entwicklung von Anlagestrategien, die fundamentale Bewertung mit technischer Analyse kombinieren.

Ein zentraler Aspekt ist das Timing („Timing is Money“), denn Risikobegrenzung ist essenziell („Vermeiden ist besser als Verlieren!“). Mein Ziel ist es, Ihnen klare Orientierung in dynamischen Märkten zu bieten.

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