Überraschende Wendung bei Marvell Technology: Trotz starker Quartalszahlen und einer milliardenschweren Übernahme verliert die Aktie nachbörslich rund acht Prozent an Wert. Der Chiphersteller meldete am Dienstag für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2026 einen Gewinn je Aktie von 0,76 Dollar – über den Erwartungen von 0,74 Dollar. Der Umsatz kletterte auf 2,08 Milliarden Dollar und übertraf damit die Prognose von 2,07 Milliarden Dollar. Ein Rekordquartal, das auf den ersten Blick nur Gewinner kennt.
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Die Antwort liegt vermutlich im Preis der gleichzeitig verkündeten Übernahme. Marvell greift tief in die Tasche und sichert sich Celestial AI für 3,25 Milliarden Dollar. Die Transaktion kombiniert Bargeld, Aktien und bis zu 2,25 Milliarden Dollar in erfolgsabhängigen Zahlungen, die an Umsatzmeilensteine gekoppelt sind. Der Deal soll Anfang 2026 abgeschlossen werden, vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen.
Celestial AI bringt eine photonische Fabric-Plattform mit, die speziell für Scale-Up-Netzwerke in Rechenzentren entwickelt wurde. Diese Technologie soll optische Verbindungen zwischen hunderten von KI-Beschleunigern ermöglichen – mit doppelt so hoher Energieeffizienz wie kupferbasierte Lösungen. CEO Matt Murphy vergleicht das Potenzial mit der früheren Inphi-Übernahme, die den Scale-Out-Markt revolutionierte.
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Milliarden-Versprechen für die Zukunft
Die Zahlen klingen vielversprechend: Celestial AI soll bis zum vierten Quartal des Geschäftsjahres 2028 einen Jahresumsatz von 500 Millionen Dollar erreichen. Ein Jahr später, im vierten Quartal 2029, soll sich dieser Wert bereits verdoppeln. Das Unternehmen hat bereits einen Design-Win bei einem der größten Hyperscaler gesichert – Industriekenner vermuten Amazon Web Services dahinter, zumal Marvell zeitgleich eine erweiterte Warrant-Vereinbarung mit AWS für photonische Produkte meldete.
Das operative Geschäft läuft derweil robust. Im dritten Quartal wuchs das Rechenzentrumsgeschäft um 38 Prozent im Jahresvergleich, getrieben durch die starke KI-Nachfrage. Der operative Cashflow erreichte mit 582 Millionen Dollar einen neuen Rekord. Für das vierte Quartal stellt Marvell einen Umsatz von 2,2 Milliarden Dollar in Aussicht – erneut über den Markterwartungen.
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Aggressive Wachstumsstrategie mit Risiken
Murphy blickt optimistisch voraus: Für das Geschäftsjahr 2027 peilt der Konzern fast zehn Milliarden Dollar Umsatz an, wobei das Rechenzentrumsgeschäft um über 25 Prozent zulegen soll. Das Custom-Geschäft dürfte um mindestens 20 Prozent wachsen, während das Interconnect-Segment weiterhin schneller als die Cloud-Investitionen expandiert.
Die Kehrseite: Marvell investiert massiv und erhöht die Betriebsausgaben. Zudem dauert es bis Mitte 2028, bevor Celestial AI nennenswerte Erträge beisteuert. Bis dahin belastet die Übernahme mit rund 50 Millionen Dollar jährlich die Bilanz. In einem Umfeld steigender Zinsen und makroökonomischer Unsicherheit bewerten Anleger diese langfristige Wette offenbar kritischer als die kurzfristigen Erfolge. Das aggressive Aktienrückkaufprogramm von einer Milliarde Dollar konnte den Kurssturz nicht verhindern.
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