Mercedes-Benz vollzieht eine strategische Kehrtwende, die Anleger aufhorchen lässt: Der Stuttgarter Autobauer will zurück ins Volumensegment – und damit weg von der erst vor wenigen Jahren ausgerufenen reinen Luxusstrategie. Ist das ein Eingeständnis des Scheiterns oder rechtzeitiges Gegensteuern?
Der teure Irrtum mit der A-Klasse
Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer findet deutliche Worte: Mercedes habe sich „vergaloppiert“. Der Rückzug aus Einstiegsmodellen wie der A-Klasse habe sich als Fehler erwiesen. Gerade diese Fahrzeuge seien unerlässlich, um junge Käufer an die Marke zu binden und Skaleneffekte in Entwicklung und Vertrieb zu nutzen. Der Verzicht auf Volumenmodelle schwächte nicht nur die Verkaufszahlen, sondern auch die Markenwahrnehmung – mit spürbaren Folgen für Marge und Marktanteile.
Die Luxusstrategie sei damit aber keineswegs komplett gescheitert, betont Dudenhöffer. Modelle wie AMG, S-Klasse oder Maybach funktionieren nach wie vor. Doch offenbar reicht das nicht aus, um im verschärften Wettbewerb zu bestehen.
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Goldman Sachs setzt auf Mercedes
Interessant: Ausgerechnet jetzt sieht die Investmentbank Goldman Sachs attraktives Aufwärtspotenzial für Mercedes-Benz. Die Analysten vergaben ein Kaufrating und begründen dies mit der kommenden Elektro-Offensive. Die nächste Generation von E-Plattformen soll die Architektur vereinfachen und die Batteriekosten pro Kilowattstunde um etwa 30 Prozent senken – bei gleichzeitig verbesserter Effizienz und Reichweite.
Goldman Sachs prognostiziert für 2026 ein Volumenwachstum von rund 4 Prozent, sobald die neuen Produkte hochlaufen. Die Investitionsspitze werde 2025 erreicht, danach sinken die Ausgaben. Die robuste Bilanz, starke Cashflow-Generierung und hohe Aktienrückkäufe sowie Dividenden sprechen aus Sicht der Bank für den Titel.
China-Flaute und Tarif-Sorgen
Die Realität sieht derzeit weniger rosig aus: Im dritten Quartal brachen die Verkäufe von Pkw und Vans um 12 Prozent auf 525.300 Fahrzeuge ein. Als Gründe nannte das Unternehmen die schwierigen Marktbedingungen in China und die Auswirkungen amerikanischer Zölle. Für 2026 erwartet der Konzern flache Verkäufe im Reich der Mitte – Wachstum durch die neue Elektroflotte wird erst 2027 erwartet.
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Bleibt die Frage: Kann der Spagat zwischen Luxus und Volumen gelingen?
Politischer Rückenwind für Verbrenner?
Bundeskanzler Friedrich Merz kündigte an, sich direkt an die EU-Kommission zu wenden, um das geplante Verbrenner-Aus ab 2035 aufzuweichen. Nach Beratungen im Koalitionsausschuss will Merz der Kommissionspräsidentin und dem Ratspräsidenten einen Brief mit der deutschen Position schicken. Die Ministerpräsidenten hatten zuvor gewarnt, ein starres Verbot gefährde industrielle Kernkompetenzen und die Wettbewerbsfähigkeit des Automobilstandorts Deutschland.
Für Mercedes könnte das zusätzliche Flexibilität bedeuten – doch ob politische Interventionen die strukturellen Herausforderungen lösen, bleibt fraglich. Der Konzern muss liefern: bei E-Autos, bei Kosten und bei der strategischen Neuausrichtung zwischen Prestige und Pragmatismus.
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