Die Ratingagentur Scope hat Mercedes-Benz von „A+“ auf „A“ heruntergestuft. Die Begründung: ein schwächeres Risikoprofil und gedämpfte Margenerwartungen. Gleichzeitig verdichten sich die Anzeichen, dass der Stuttgarter Konzern seine Leasingsparte Athlon an die französische Großbank BNP Paribas verkaufen könnte. Zwei Nachrichten, die auf den ersten Blick negativ klingen – doch was steckt wirklich dahinter?
Die Herabstufung durch Scope kommt nicht überraschend. Die Agentur hat ihre EBITDA-Prognosen für 2025 und 2026 zurückgenommen und sieht Unsicherheiten bei der Erholung der Profitabilität. Immerhin: Der Ausblick wurde von negativ auf stabil angehoben. Scope betont zugleich die starke Wettbewerbsposition des Premium-Herstellers dank Markenstärke und breitem Produktportfolio. Die Aktie reagierte erstaunlich gelassen und notierte im Xetra-Handel zeitweise bei 60,11 Euro – ein minimales Plus.
Verkauf als Befreiungsschlag?
Parallel dazu laufen Verhandlungen über den Verkauf von Athlon, der Leasingsparte mit rund 400.000 Fahrzeugen. BNP Paribas würde durch die Übernahme seine eigene Leasingtochter Arval deutlich stärken – die kombinierte Flotte käme auf 2,3 Millionen Fahrzeuge. Der Deal wird mit etwa einer Milliarde Euro bewertet.
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Für Mercedes könnte der Verkauf strategisch sinnvoll sein. Das Unternehmen verschafft sich finanziellen Spielraum für die kostspielige Transformation und muss gleichzeitig mit einem schrumpfenden China-Geschäft kämpfen. Die Frage ist: Reicht eine Milliarde aus, um die drängendsten Herausforderungen zu bewältigen?
Zwischen Margendruck und Markenstärke
Die Gemengelage bleibt angespannt. Einerseits hält die Ratingagentur an der grundsätzlichen Stärke der Marke fest, andererseits dämpft sie die Erwartungen an eine schnelle Margenerholung. Der potenzielle Verkauf von Athlon signalisiert, dass Mercedes seine Ressourcen konzentrieren und sich auf das Kerngeschäft fokussieren will. Ob diese Strategie aufgeht, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen – insbesondere angesichts der anhaltenden Schwäche im wichtigsten Einzelmarkt China.
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