Der Speicherchip-Riese Micron Technology verblüfft selbst erfahrene Wall Street-Profis: Während andere Tech-Titel schwächeln, explodiert die Micron-Aktie förmlich – und das mit einer Performance von fast 100 Prozent seit Jahresanfang. Morgan Stanley-Analyst Joseph Moore musste sogar zugeben, zu spät auf den Zug aufgesprungen zu sein. Doch was treibt diesen beispiellosen Höhenflug an, und ist das erst der Anfang einer noch größeren Rally?
Wall Street kapituliert: „Besser spät als nie“
Die Wendung kam am 6. Oktober, als Morgan Stanley seine Haltung zu Micron komplett über Bord warf. Analyst Joseph Moore hob nicht nur das Rating von „Equal-weight“ auf „Overweight“ an, sondern katapultierte das Kursziel von 160 auf satte 220 Dollar. Seine ehrliche Einschätzung: „Besser spät als nie“ – ein seltenes Eingeständnis, den Großteil der spektakulären Kursrallye verpasst zu haben.
Moore begründet seine Kehrtwende mit einer simplen, aber mächtigen Prognose: „Mehrere Quartale mit zweistelligen Preiserhöhungen“, die zu deutlich höherer Ertragskraft führen könnten. Die neue Bewertung basiert auf einem 22-fachen Multiplikator für Gewinne von 10 Dollar je Aktie – eine deutliche Aufwertung gegenüber dem bisherigen 20-fachen Multiplikator auf 8 Dollar EPS.
UBS zog nach und schraubte das Kursziel ebenfalls auf 225 Dollar hoch. Der Grund: explodierende Nachfrage nach High-Bandwidth Memory (HBM), die von 17,1 Milliarden GB in 2025 auf 27,2 Milliarden GB in 2026 hochschnellen soll.
Japan-Investment: Technologie-Vorsprung durch Milliarden
Parallel zu den Analystenjubel verkündete Micron eine strategische Offensive in Japan: 3,6 Milliarden Dollar fließen in den nächsten Jahren primär in das Werk in Hiroshima. Das Besondere: Erstmals bringt ein Halbleiterunternehmen die revolutionäre Extreme Ultraviolet (EUV)-Technologie nach Japan.
Die japanische Regierung unterstützt das Vorhaben mit Subventionen von umgerechnet 3,63 Milliarden Dollar – etwa ein Drittel der geplanten Gesamtinvestition von 1,5 Billionen Yen. Die Massenproduktion der next-generation 1-gamma DRAM soll Ende 2027 oder 2028 starten und Micron einen entscheidenden Technologievorsprung verschaffen.
KI-Superzyklus: Ausverkauft bis 2026
Hinter dem Optimismus steht eine beispiellose Nachfrage nach KI-Speicherlösungen. Micron meldete bereits 2 Milliarden Dollar HBM-Chip-Umsatz im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2025. Die HBM-Kapazitäten für 2025 und einen Großteil von 2026 sind komplett ausverkauft – ein klares Signal für anhaltend starke Nachfrage und Preissetzungsmacht.
Das Rekordumsatz von 11,3 Milliarden Dollar im letzten Quartal bedeutete ein Plus von 46 Prozent im Jahresvergleich. Mit einer Marktkapitalisierung von etwa 211 Milliarden Dollar spiegelt die Aktie die Erwartungen einer fundamentalen Veränderung im Speichermarkt wider.
Risiken im KI-Rausch
Doch auch Micron steht vor Herausforderungen: Die Produktionskapazitäten sind begrenzt, die volle Auslastung der neuen Idaho-Fabrik wird erst in der zweiten Hälfte 2027 erwartet. Zudem könnte NVIDIAs Geschwindigkeitsanforderungen bei der HBM4-Technologie zu Wettbewerbsdruck führen.
Dennoch sehen 37 von 42 Analysten die Aktie bullish – nur drei neutral, zwei bärisch. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 196,74 Dollar und signalisiert weiteres Aufwärtspotenzial. Moore fasst es zusammen: Dies sei „weniger eine Bewertungs-Entscheidung, sondern mehr ein Aufruf zum Handeln“ angesichts möglicher deutlicher Prognoserevisionen.
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