Während Microsoft von der Wall Street als Top-Pick gefeiert wird, zieht der Tech-Gigant gleichzeitig die Reißleine bei umstrittenen KI- und Cloud-Diensten für israelische Militäreinheiten. Zwei gegensätzliche Signale, die zeigen, wie komplex die Lage für den KI-Vorreiter geworden ist.
Analysten jubeln – Kursziel auf 625 Dollar angehoben
Die Investmentbank Morgan Stanley hat Microsoft zur Top-Empfehlung aufgestuft und das Kursziel von 582 auf 625 Dollar angehoben. Analyst Keith Weiss begründet den Optimismus mit der starken Position des Unternehmens im KI-Bereich. „Microsoft hat noch Luft nach oben, wenn die KI-Bemühungen an Fahrt gewinnen“, so Weiss in seinem Research-Bericht. Besonders die Azure-Cloud-Plattform und der KI-Assistent Copilot werden als Wachstumstreiber genannt. Das neue Kursziel impliziert ein Aufwärtspotenzial von rund 20 Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau.
Die Zahlen scheinen den Bullen recht zu geben: Microsoft meldete für das Fiskaljahr 2025 einen Rekordumsatz von 281 Milliarden Dollar – ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Noch beeindruckender fiel das Cloud-Geschäft aus, das mit 46,7 Milliarden Dollar um 27 Prozent zulegte. Azure erreichte einen Jahresumsatz von 75 Milliarden Dollar bei einem Wachstum von 34 Prozent.
Ethische Grenzen: Microsoft stoppt umstrittene Dienste
Parallel zur Analysten-Euphorie zieht Microsoft jedoch die Notbremse bei bestimmten Cloud- und KI-Diensten für Einheiten des israelischen Verteidigungsministeriums. Grund sind Bedenken bezüglich möglicher Überwachungsaktivitäten. Konzernpräsident Brad Smith bestätigte in einem Blogbeitrag, dass interne Untersuchungen Hinweise darauf fanden, dass israelische Militäreinheiten Azure-Cloud-Speicher für Massenüberwachung von Palästinensern nutzten.
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Die Entscheidung folgt auf Medienberichte, wonach Israels Militärnachrichtendienst Einheit 8200 seit 2022 Microsofts Azure-Plattform zur Speicherung und Analyse von Telefondaten aus Gaza und dem Westjordanland einsetzte. Microsoft deaktivierte daraufhin den Zugang zu Azure-Speicherdiensten und bestimmten KI-Funktionen, da diese Nutzung gegen die Nutzungsbedingungen des Unternehmens verstieß.
Zwischen KI-Boom und ethischer Verantwortung
Die gegensätzlichen Entwicklungen zeigen das Spannungsfeld, in dem sich Microsoft bewegt: Einerseits treibt das Unternehmen das lukrative KI-Geschäft aggressiv voran, andererseits muss es ethische Grenzen definieren. Mit Commercial Bookings von über 100 Milliarden Dollar und ausstehenden Leistungsverpflichtungen von 368 Milliarden Dollar ist Microsoft jedoch weiterhin gut aufgestellt.
Der nächste Quartalsbericht am 28. Oktober 2025 wird zeigen, ob Microsoft die Balance zwischen Wachstum und Verantwortung erfolgreich meistert. Bleibt die KI-Revolution intakt, oder werden ethische Fragen zum Wachstumshemmnis für den Tech-Riesen?
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