Die Bitcoin-Wette des Softwareunternehmens MicroStrategy zeigt erste Risse. Zunächst verpasste der Konzern überraschend die Aufnahme in den S&P 500 – dann musste er eingestehen, dass die eigenen Aktien zu billig geworden sind, um weitere Bitcoin-Käufe ohne Aktienemissionen zu finanzieren. Steht der beliebteste Bitcoin-Proxy vor einer strategischen Zäsur?
S&P 500-Ausschluss als herbe Enttäuschung
Eigentlich schien alles perfekt: MicroStrategy erfüllte alle technischen Kriterien für die Aufnahme in den bedeutendsten US-Aktienindex. Doch statt des erhofften Ritterschlags erhielt die Konkurrenz den Zuschlag. Die Handelsplattform Robinhood schaffte den Sprung in den S&P 500 und feierte den Einstieg mit einem Kurssprung von 7 Prozent.
Für MicroStrategy bedeutet die Absage nicht nur einen Imageschaden, sondern auch einen konkreten finanziellen Nachteil. Die Aufnahme hätte automatisch Käufe durch passive Indexfonds im Milliardenbereich ausgelöst. Stattdessen mussten Anleger am Montag einen Kursrückgang von 3 Prozent im After-Hours-Handel hinnehmen.
Bitcoin-Kaufrausch geht weiter – aber zu welchem Preis?
Trotz der Enttäuschung setzt CEO Michael Saylor unvermindert auf seine Bitcoin-Strategie. Am 8. September kündigte das Unternehmen den Kauf weiterer 1.955 Bitcoin für 217 Millionen Dollar an. Der Durchschnittspreis von 111.196 Dollar pro Coin zeigt: MicroStrategy kauft konsequent am oberen Ende des Marktes.
Damit hält der Konzern nun 638.460 Bitcoin im Wert von über 71 Milliarden Dollar – mehr als jedes andere börsennotierte Unternehmen weltweit. Der durchschnittliche Einkaufspreis liegt bei 73.880 Dollar, was angesichts des aktuellen Bitcoin-Preises von etwa 112.000 Dollar für satte Gewinne sorgt.
Strategiewandel verunsichert Anleger
Doch genau hier liegt das Problem: MicroStrategys Aktienkurs hat sich in den letzten Monaten deutlich schlechter entwickelt als der Bitcoin-Kurs selbst. Seit Juli verlor die Aktie 26 Prozent an Wert. Das Verhältnis von Marktkapitalisierung zum Bitcoin-Bestand (mNAV) ist auf nur noch das 1,5-fache geschrumpft.
Noch schwerer wiegt ein strategischer Rückzieher: Im August gab das Unternehmen seine bisherige Leitlinie auf, wonach es keine neuen Aktien ausgeben würde, solange das mNAV unter 2,5 liegt. Diese Kehrtwende bedeutet potenzielle Verwässerung für bestehende Aktionäre – und nährt Zweifel an der Nachhaltigkeit der Bitcoin-Strategie.
Was kommt nach der Enttäuschung?
MicroStrategy bleibt für traditionelle Anleger das Tor zur Bitcoin-Welt. Doch die jüngsten Entwicklungen zeigen: Die simple Rechnung „Bitcoin steigt = MSTR steigt“ funktioniert nicht mehr uneingeschränkt. Die Märkte honorieren offenbar nicht mehr blindlings die Aufstockung des Bitcoin-Bestands, sondern fragen zunehmend nach der Qualität der Kapitalallokation.
Die nächsten Wochen werden zeigen, ob MicroStrategy seinen Status als Premium-Bitcoin-Proxy verteidigen kann – oder ob die jüngsten Rückschläge den Beginn einer neuen Bewertungsrealität markieren.
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