Die erste vollständige Handelswoche startet in den Mai sehr verhalten und mit Kursverlusten. Davon erholte sich der DAX jedoch im Wochenverlauf unter abnehmender Volatilität. Schleicht er sich nun direkt an die 11.000er-Marke heran?
Wochenrückblick im DAX
Der 1. Mai als Feiertag fehlte den Händlern und Anlegern in Deutschland. So konnte man erst am Montag auf die Kurse reagieren, die sich noch in der Vorwoche an der Wall Street aufzeigten. Diese waren durchweg negativ und zogen damit den DAX zum Start in den Mai erst einmal in tiefere Regionen.
Über das dadurch entstandene GAP sprachen wir in der gesamten Woche im jeweiligen Tagesausblick.
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Hierzu noch ein kurzer visueller Rückblick:
Damit standen im ersten Anschein die Zeichen wieder auf Konsolidierung. Doch bereits am Dienstag konnte die Hälfte der Kursverluste aufgeholt werden und nach einer weiteren Unsicherheit am Mittwoch diese Tendenz fortgesetzt werden:
Das skizzierte GAP ist dabei erst am Freitag geschlossen worden. Rechtzeitig vor den mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten:
Was zeigten die US-Daten an?
Der US-Arbeitsmarkt notiert mit einer Arbeitslosenquote von 14,7 Prozent und somit in Summe 20,5 Millionen Arbeitssuchenden auf historisch hohem Niveau. Diesen Wert gab es zuletzt im Jahr 1933 und zeigt die Brisanz der wirtschaftlichen Situation auf. Durch alle Bereiche hinweg meldete der Arbeitsmarkt Jobverluste, angefangen beim Einzelhandel über Bekleidungsgeschäfte bis hin zum Sektor Warenhäuser und Öffentlichkeitsarbeit. Lediglich Kuriere und Lieferanten legten leicht zu – doch dieser „Amazon-Effekt“, wie er gerne genannt wird, rettete die Statistik am Ende nicht.
Trotzdem legte vor allem die Wall Street zum Wochenausklang vermehrt zu. Insbesondere die Technologiewerte haussierten. Knapp 6 Prozent Wochengewinn beim Nasdaq läßt diesen Index nicht nur im Jahresverlauf deutlich ins Plus laufen, sondern auch wieder den Fokus auf die Allzeithochs richten.
Davon ist unser DAX noch weit entfernt. Genau genommen 21 Prozent! Man kann sich über das Plus im bisherigen Börsenmonat Mai freuen, doch im Vergleich mit anderen Länder war dies eine unterdurchschnittliche Leistung. Der Schlusskurs von Freitag über 10.900 Punkten lässt nun womöglich von der 11.000 träumen?
Beim Blick auf die einzelnen Handelstage via wallstreet-online sieht man eine abnehmende Volatilität intraday unter konstantem Handelsvolumen:
Geht diese langsame Erholung trotz der schlechten Konjunkturdaten aus Amerika nach dem Prinzip „Es kann nur besser werden“ weiter?
Ausblick auf die neue Handelswoche
Für die Fortschreibung der DAX-Bewegung dieser Woche, lässt man den ersten Handelstag wegen des „Nachholens des 1.Mai“ einmal außer Acht, muss der Bereich von 10.920 Punkten zügig überschritten werden. Dann steht die 11.000 sehr schnell wieder auf der Kurstafel:
Mit einer solchen Erholung könnte im großen Chartbild die Erholung aus April weiter fortgesetzt werden. Durch den 1.Mai-Effekt muss der Aufwärtstrend zwar etwas flacher eingezeichnet werden, zeigt aber dennoch die Tendenz der Kursbewegung entsprechend nach oben gerichtet auf:
Dabei ist nicht unbedingt die 11.000 für Charttechniker wichtig, sondern vielmehr die Hochs aus dem April und das GAP zum März-Start. Hier scheiterten wir bereits vor nunmehr zwei Wochen und prallten im Endloskontrakt (Vor- und Nachbörse bei JFD) rund 1.000 Punkte nach unten ab. Für die Bullen ist dieser Bereich eine große Herausforderung:
Bis zu diesem GAP-close könnte also noch einmal eine Korrektur erfolgen. Vielleicht erst nach dem Überschreiten der 11.000er-Marke, als psychologisches Zwischenziel. Dies muss die Eröffnung dann am Montag zeigen.
Notieren wir zum Wochenstart unter 10.900 Punkten, ist ebenso eine Konsolidierung auf die eingangs gezeigte Aufwärtstrendlinie im Wochenverlaufs ein spannendes Trading-Szenario. Das Ziel wäre hierbei noch einmal der 10.750er-Bereich:
Erst wenn dieser Bereich unterschritten wird, verdunkelt sich das DAX-Chartbild wieder und eine Spekulation auf die 10.600 und darunter 10.520 etc. pp. wären meine weiteren Ziele auf der Unterseite. Dies update ich im Fall dieser Bewegung gerne für Sie in den Tages-Trading-Chancen.
Termine für die KW20/2020
In der neuen Handelswoche gilt es auf folgende Termine zu achten.
Dienstag stehen neue Daten der US-Verbraucher um 14.30 Uhr auf der Agenda. Im späteren Tagesverlauf werden hochrangige FED-Mitglieder entsprechende Reden halten und womöglich das weitere Vorgehen erörtern.
Am Mittwoch stehen vorrangig Daten aus England auf der Agenda. Mit der Industrieproduktion und dem Bruttoinlandsprodukt werden bereits zu 8.00 Uhr diese harten Fakten von der Insel publiziert. 11.00 Uhr folgt dann die EU-Industrieproduktion und 14.30 Uhr der US-Erzeugerpreisindex.
Der Donnerstag steht dann wieder um 14.30 Uhr im Licht der US-Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung. Hier ist eine weitere leichte Erholung prognostiziert.
Freitag können wir gespannt auf das Deutsche Bruttoinlandsprodukt um 8.00 Uhr schauen. 11.00 Uhr folgt das BIP aus der Eurozone zusammen mit der Beschäftigungsänderung des Arbeitsmarktes. Weitere Einzelhandelsdaten aus den USA erscheinen 14.30 Uhr und 15.15 mit der US-Industrieproduktion die andere Seite der Wirtschaftskette. Das Uni Michigan Verbrauchervertrauen rundet um 16.00 Uhr den Wirtschaftskalender der Woche ab.
Hier können Sie alle Prognosen zu den Terminen einsehen:
Kommen Sie gut in die neue Handelswoche und achten Sie neben diesen Wirtschaftsdaten und Chart-Ideen auf die weiteren Meldungen zum Corona-Virus. Noch wichtiger als all dies ist natürlich Ihre Gesundheit!
In diesem Sinne alles Gute, Ihr Andreas Bernstein
Schauen Sie gerne für weitere Meinungen in den Trading-Chat
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Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
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