MSD kommt nicht zur Ruhe. Der Pharmakonzern hat in den vergangenen Tagen gleich mehrere Vereinbarungen getroffen, die seine Pipeline stärken und die Finanzierung wichtiger Entwicklungsprojekte sichern sollen. Die Investoren honorieren die strategischen Schritte – doch lohnt sich ein genauerer Blick auf die Details.
700 Millionen Dollar für den Krebshoffnungsträger
Die größte Nachricht: MSD sichert sich 700 Millionen Dollar von Blackstone Life Sciences. Das Geld fließt in die Entwicklung von Sacituzumab Tirumotecan, kurz sac-TMT. Dieser Antikörper-Wirkstoff-Konjugat richtet sich gegen verschiedene Krebsarten und durchläuft derzeit 15 Phase-3-Studien weltweit. Im Fokus stehen dabei sechs Tumorarten, darunter Brust-, Gebärmutter- und Lungenkrebs.
Die Finanzierung deckt die erwarteten Entwicklungskosten bis 2026 ab. Im Gegenzug erhält Blackstone niedrige einstellige Lizenzgebühren auf die Nettoverkäufe – allerdings nur, wenn das Medikament in den USA für die Erstlinienbehandlung von triple-negativem Brustkrebs zugelassen wird. MSD behält die volle Kontrolle über Entwicklung, Herstellung und Vermarktung.
Besonders interessant: Sac-TMT zielt auf TROP2 ab, ein Protein, das in vielen epithelialen Tumoren stark ausgeprägt ist und Tumorwachstum sowie Metastasenbildung fördern kann. Die Substanz stammt ursprünglich von Sichuan Kelun-Biotech aus China, mit denen MSD eine exklusive Lizenzvereinbarung für alle Gebiete außerhalb Großchinas unterhält.
Volle Kontrolle über MK-8690
Parallel dazu hat MSD eine bestehende Kooperation mit Dr. Falk Pharma beendet. Der US-Konzern übernimmt nun die vollständigen Entwicklungs- und Vermarktungsrechte für MK-8690, einen monoklonalen Antikörper gegen CD30-Ligand. Die bisherige Zusammenarbeit über die Tochtergesellschaft Prometheus BioSciences wird aufgelöst.
Der Preis für diese Unabhängigkeit: 150 Millionen Dollar Vorauszahlung an Falk, plus Meilensteinzahlungen und Lizenzgebühren auf Verkäufe in bestimmten Territorien. Diese Summe wird im vierten Quartal als Forschungs- und Entwicklungsaufwand verbucht und belastet das Ergebnis je Aktie um etwa 0,05 Dollar.
Partner profitiert von Studiendaten
Eine weitere Meldung betrifft zwar nicht direkt MSD, zeigt aber die Attraktivität einer Partnerschaft mit dem Konzern. CytomX Therapeutics konnte erste vielversprechende Daten zu seinem Wirkstoff CX-801 präsentieren – einem maskierten Interferon alpha-2b für fortgeschrittene Melanompatienten. Die Biomarker-Daten deuten darauf hin, dass die Substanz wie geplant funktioniert und Immunzellpopulationen im Tumor aktiviert.
CytomX führt derzeit eine Kombinationsstudie von CX-801 mit MSDs Blockbuster KEYTRUDA durch. Klinische Daten aus dieser Studie werden für 2026 erwartet. Die CytomX-Aktie legte nach der Ankündigung um 4 Prozent zu.
Bewertung bleibt attraktiv
Trotz der strategischen Aktivitäten handelt MSD weiterhin mit einem KGV von knapp 11 und gilt als unterbewertet. Die finanzielle Gesundheit des Unternehmens wird als „hervorragend“ eingestuft. Mit einer Dividendenrendite von 3,93 Prozent und 55 Jahren ununterbrochener Ausschüttungen bietet der Titel eine solide Basis – während das Unternehmen gleichzeitig massiv in seine Pipeline investiert.
Die jüngsten Deals zeigen: MSD setzt auf volle Kontrolle bei vielversprechenden Kandidaten und holt sich externe Finanzierung, wo es sinnvoll erscheint. Ob sich die Investitionen auszahlen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.
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