Nach der FED ist vor der FED – DAX nicht ausgebrochen

Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten FED-Sitzung in den USA verharrte der DAX am Mittwoch beinahe in seiner Vortagesspanne. Es reichte dennoch für einen positiven Tag und 17 Punkten Kursaufschlag zu 12.389 Punkten. Mit 61 Punkten zwischen Hoch- und Tiefpunkt war die Volatilität dabei sehr gering. Ob sich dies heute ändert?


Wochenhoch im DAX erreicht


Es war das Event der Woche am Aktienmarkt. Die Frage stand hierbei im Raum, wie die US-Notenbank auf die sich abschwächende Konjunktur reagiert und vor allem wie hoch die Zinssenkung, welche im Vorfeld von den meisten Marktteilnehmern erwartet wurde, überhaupt ausfallen wird. Aus diesem Grund bewegte sich der DAX größtenteils in einer engen Handelsspanne und generierte keine übergeordneten Signale:


DAX am Vortag zur FED-Sitzung
DAX am Vortag zur FED-Sitzung


Dennoch konnte man einige Signale vom Vortag aus unserer Analyse nutzen. Als erster Impuls war hier das GAP-close zu verzeichnen, welches wir auf der Oberseite in der ersten Handelsstunde vollziehen konnten. Danach kam es zu einer Berührung des Triggers über 12.380 Punkten, welcher für folgendes Szenario Anwendung finden sollte – Rückblick Chartbild:


Intraday-Trading: Bullish
Intraday-Trading: Bullish


Im späteren Verlauf wurde dieses Ziel recht genau angelaufen – das Tageshoch lag bei 12.416 Punkten und damit nur knapp unter dem Hoch vom Montag bei 12.421 Punkten. Wie gestern ist somit das GAP zu Freitag unberührt und noch immer im Chartbild deutlich zu sehen:


Blick auf das GAP der Woche im DAX
Blick auf das GAP der Woche im DAX


Handeln kann man diese und weitere Signale übrigens mit dem Broker GBE und dem Tool MetaTrader – weitere Infos hinter dem Link.


Daraus leiten wir gleich das weitere Signal für das Trading am Donnerstag ab. Doch zuvor noch eine Randnotiz zum FED-Event selbst.


Das sagt die US-Notenbank FED


Der wichtige Leitzins wurde gestern zum zweiten Mal in Folge um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Er befindet sich damit in einer Spanne von 1,75 bis 2 Prozent und ist im Gegensatz zu Europa noch recht attraktiv. Dies spiegelte sich auch in einem starken Dollar gegenüber dem Euro seit geraumer Zeit wider.

Die US-Notenbank hat sich wegen der „Unsicherheiten im Ausblick für das US-Wirtschaftswachstum“ zu diesem Schritt bewegen lassen. Zu diesem kleinen Schritt, muss man anmerken, denn der US-Präsident Donald Trump hatte hier mehr erwartet und auch gefordert. Seine Antwort folgte promt und lautete auf:

…“erneutes Versagen“ und „Zentralbanker trauten sich nicht zu handeln und haben keinen langfristigen Plan“…

Über den Nachrichtendienst Twitter im Original zu lesen.

Da die Notenbank jedoch von einer weiterhin wachsenden US-Wirtschaft ausgeht, genüge dieser kleine Zinsschritt.

Zumindest die Wall Street drehte nach der Pressekonferenz ihre Stimmung in die positive Richtung und schloss am Ende bei Nasdaq, Dow Jones und SPX500 auf einem Tageshoch. Die Minicharts von finanztreff.de zeigen dies noch einmal:


Minicharts US-Entwicklung von finanztreff
Minicharts US-Entwicklung von finanztreff


Was ergibt sich für den DAX daraus an Trading-Ideen?


Trading-Ideen für Donnerstag den 19.09.2019


Das große Chartbild hat sich mit der geringen Volatilität am FED-Tag nicht geändert. Im Stundenchart sehen wir weiterhin drei Aufwärtstrends, die sehr parallel verlaufen:


DAX Stundenchart mit Trends
DAX Stundenchart mit Trends


Entsprechende Handelssignale müssen daher aus kurzfristigeren Zeitebenen generiert werden, was Daytradern entsprechend entgegenkommt.


Anzeige: GBE Brokers
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Aus dem eingangs skizzierten GAP lässt sich als erstes Trading-Signal ein bullisher Trigger am GAP ableiten:


Bullishes DAX-Szenario
Bullishes DAX-Szenario


Auf der Unterseite wird es erst gefährlich, wenn wir unter die 12.350 bis 12.370 fallen. Der Tiefpunkt vom Montag lag bei 62 und Mittwoch bei 54 im XETRA-Handel – insofern ist diese Schwelle ein wichtiger Trigger für die Bären:


Bärishes DAX-Szenario
Bärishes DAX-Szenario


Erste Indikationen aus der Vorbörse zeigen den DAX bei rund 12.385 Punkten und damit im „Wohlfühlbereich“ des gestrigen Handelstages.

Ein Ausbruch darüber, also das Überschreiten der 12.400 könnte bis zu einem Anlauf der GAP-Kante bei 12.421 führen und dort eine Entscheidung auf größerer Zeitebene auslösen. Der Endloskontrakt notierte bereits darüber, wie man hier sehen kann:



Gefährlich wird es erst, wenn wie beschrieben die 12.350 unterschritten wird und wir dann auf die Wochentiefs bei knapp über 12.300 fallen könnten:



Termine am 19.09.2019


Aus dem Wirtschaftskalender ist für heute noch eine Zinssatzentscheidung zu entnehmen. Um 13.00 Uhr veröffentlicht die Bank of England ihre Meinung zur Konjunktur und muss dabei natürlich das Brexit-Chaos und das Britische Pfund entsprechend berücksichtigen.

Um 14.30 Uhr stehen dann wie gewohnt die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus den USA auf der Agenda, zudem der Philly-Fed-Herstellungsindex und um 16 Uhr die Monatsverkäufe bestehender Häuser.

Halten Sie sich bei den „Nachwehen“ zum FED-Tag an Ihr Risikomanagement und kommen Sie gut durch den Donnerstag.

Viel Erfolg wünscht das Team von Daytrading-Live

Risikohinweis

Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.

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Über Christian Schürholz 56 Artikel
Seit 20 Jahren ist Christian Schürholz aktiv an der Börse. Von Aktien, über Zertifikaten zu CFDs und Forex hat er schon (fast) alles gehandelt, sowohl auf Basis fundamentaler und technischer Analyse. Durch seine langjährige Erfahrungen im Brokeragegeschäft ist ihm auch die institutionelle Seite bestens bekannt.
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