Die Investmentbank Jefferies hat die Coverage für Nemetschek mit einer Kaufempfehlung gestartet und ein Kursziel von 110 Euro ausgerufen. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von 24 Prozent zum aktuellen Niveau von 89 Euro. Die Begründung der Analysten: Der Münchner Softwarekonzern profitiert von einem gigantischen Nachholbedarf bei der Digitalisierung im Bausektor.
Der Blick auf die Zahlen zeigt die Dimensionen. Der Gesamtmarkt für AECO-Software (Architecture, Engineering, Construction & Operations) wird auf 30 Milliarden Dollar taxiert. Bis 2029 soll dieser mit rund 10 Prozent jährlich wachsen, so Daten von Cambashi. Besonders stark entwickelt sich das Construct-Segment, in dem Nemetschek stark aufgestellt ist – hier werden 12 Prozent Jahreswachstum prognostiziert.
Die Branche hinkt dramatisch hinterher
Die Bauindustrie gibt dramatisch wenig für IT aus. Lediglich 2,7 Prozent vom Umsatz flossen 2022 in Technologie – nicht einmal halb so viel wie der Durchschnitt über alle Branchen hinweg. Zum Vergleich: Im Tech- und Telekomsektor landen 9,2 Prozent in IT-Investments, wie Deloitte-Daten belegen. Noch ernüchternder fällt die Profitabilität aus. Mit durchschnittlich 6 Prozent operativer Marge erwirtschaftet die Baubranche nur ein Drittel des Marktdurchschnitts von 17 Prozent. Genau hier setzt die Wachstumsstory an: Selbst kleine Effizienzgewinne durch Software rechnen sich für die Unternehmen massiv.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Nemetschek?
Bluebeam als Wachstumsmotor
Das 2014 für 100 Millionen Dollar übernommene Bluebeam hat sich zum größten Einzelprodukt entwickelt. Rund 27 Prozent des Umsatzes im Geschäftsjahr 2024 steuerte die spezialisierte PDF-Software für Baudokumente bei. Über 3 Millionen Profis in mehr als 160 Ländern nutzen das Tool mittlerweile – bei der Übernahme waren es gerade mal 650.000 User. Das entspricht einem jährlichen Nutzerwachstum von etwa 17 Prozent.
Die Marktdurchdringung bleibt trotzdem noch überschaubar. Selbst bei großen US-Bauunternehmen liegt der Marktanteil von Bluebeam bei nur 40 Prozent, wie das Management betont. Jefferies schätzt, dass Bluebeam 2024 etwa 275 Millionen Euro Umsatz generierte – das bedeutet durchschnittlich 30 Prozent Wachstum pro Jahr seit der Akquisition. Mit der Übernahme von GoCanvas im Juli 2024, die 67 Millionen Dollar wiederkehrenden Jahresumsatz brachte, verstärkte Nemetschek die Position im wachstumsstarken Construct-Bereich weiter.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Nemetschek?
Die Bewertung stimmt
Bis zum dritten Quartal 2025 legte Nemetschek organisch um 20 Prozent zu – deutlich mehr als die ursprüngliche Guidance von 16 bis 18 Prozent versprach. Der Gesamtmarktanteil liegt bei 4 Prozent, in der Architektur-Sparte jedoch bei 11 Prozent und im Datenmanagement bei 7 Prozent. Die bereinigte EBIT-Marge erreichte 2024 stolze 27,2 Prozent.
Jefferies prognostiziert Erlöse von 1,18 Milliarden Euro für 2025, 1,34 Milliarden für 2026 und 1,52 Milliarden für 2027. Auf Basis der 2027er-Schätzungen handelt die Aktie bei einer Free-Cashflow-Rendite von 4,1 Prozent – während globale Design-Software-Konkurrenten im Schnitt nur 2,6 Prozent bieten. Trotz des höchsten Wachstumsprofils notiert Nemetschek etwa 25 Prozent unter dem Peer-Durchschnitt. Genau diese Diskrepanz rechtfertigt für die Analysten das Kursziel von 110 Euro.
Nemetschek-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nemetschek-Analyse vom 24. November liefert die Antwort:
Die neusten Nemetschek-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nemetschek-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 24. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Nemetschek: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

