Der Cloud-Telefonie-Anbieter NFON musste am 19. November 2025 seine Jahresziele nach unten korrigieren. Das Umsatzwachstum für 2025 wird jetzt nur noch zwischen 1,0 und 2,5 Prozent erwartet – ursprünglich hatte das Münchner Unternehmen 3 bis 5 Prozent in Aussicht gestellt. Noch deutlicher fällt die Anpassung beim bereinigten EBITDA aus: Statt 12,5 bis 14,0 Millionen Euro rechnet der Vorstand nun nur noch mit 11,5 bis 12,5 Millionen Euro.
Die Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres zeigen das Dilemma. Der Konzernumsatz kletterte zwar um 2,7 Prozent auf 66,0 Millionen Euro, doch das bereinigte EBITDA sank um 3,5 Prozent auf 8,7 Millionen Euro. Verantwortlich dafür sind vor allem geplante Investitionen in Personal und operative Strukturen – die neuen KI-Initiativen und Produktentwicklungen kosten Geld.
Kerngeschäft unter Druck
Besonders auffällig: Die Zahl der installierten Nebenstellen schrumpfte um 2,6 Prozent auf 648.211. Das ist alles andere als beruhigend, denn diese sogenannten Seats bilden das Rückgrat des Geschäftsmodells. Die wiederkehrenden Umsätze, die 93,6 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen, legten zwar um 1,9 Prozent zu – doch das Wachstum ist enttäuschend gering.
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Der einzige Lichtblick: Die nicht wiederkehrenden Umsätze sprangen um 15,3 Prozent auf 4,2 Millionen Euro nach oben. Hier macht sich das Projektgeschäft der übernommenen botario GmbH bemerkbar, besonders mit KI-Lösungen. Doch dieser Bereich ist zu klein, um die Schwäche im Kerngeschäft auszugleichen.
KI-Offensive kommt zu langsam
NFON hat in den vergangenen Monaten mehrere KI-Produkte auf den Markt gebracht: den Intelligent Assistant „Nia“, die Empfangslösung „Nia FrontDesk“ und verschiedene AI Essentials wie Voicemail-Transkription oder automatische Gesprächszusammenfassungen. Das klingt vielversprechend – doch die Kunden zögern offenbar. Die verhaltene Investitionsbereitschaft im Mittelstand bremst die Wachstumspläne aus.
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CEO Andreas Wesselmann betont zwar die „hohe Innovationsgeschwindigkeit“, doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Der operative Cashflow sank auf 4,9 Millionen Euro, die liquiden Mittel gingen von 13,0 auf 11,4 Millionen Euro zurück. Das Polster schrumpft.
Kann die Wende gelingen?
Das Management hält an der mittelfristigen Strategie „NFON Next 2027“ fest und verspricht Skalierung und Profitabilität. Doch zunächst muss das Unternehmen beweisen, dass es im schwierigen Marktumfeld überhaupt wieder Fahrt aufnehmen kann. Die Konkurrenz im Cloud-Kommunikationsmarkt schläft nicht, und die aktuellen Zahlen lassen Zweifel aufkommen, ob NFON stark genug positioniert ist.
Die nächsten Quartale werden zeigen, ob die KI-Investitionen tatsächlich neue Wachstumsimpulse liefern – oder ob NFON weiter im Gegenwind kämpfen muss.
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