Der japanische Autobauer steckt in der Krise. Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres verbuchte das Unternehmen einen Nettoverlust von 221,9 Milliarden Yen – nach einem Gewinn von 19,2 Milliarden Yen im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sank um 6,8 Prozent auf 5,58 Billionen Yen, während die weltweiten Verkäufe um 7,3 Prozent auf 1,48 Millionen Fahrzeuge einbrachen. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern mit einem operativen Verlust von 275 Milliarden Yen.
Der radikale Rettungsplan
Um gegenzusteuern, greift die Führung zu drastischen Maßnahmen. Die Produktionskapazitäten werden massiv zurückgefahren: Von 17 Fertigungsstandorten weltweit bleiben nur noch 10 übrig. Parallel dazu soll die Belegschaft um 15 Prozent reduziert werden. Ende November wird zudem die Produktion im COMPAS-Werk in Mexiko eingestellt, das gemeinsam mit Mercedes-Benz betrieben wurde.
Doch damit nicht genug. In einem beispiellosen Schritt verkauft der Autobauer nun sogar seine Konzernzentrale in Yokohama. Für 97 Milliarden Yen wechselt das Gebäude den Besitzer. Der Buchungswert lag bei lediglich 23 Milliarden Yen – daraus resultiert ein Veräußerungsgewinn von 73,9 Milliarden Yen. Über einen Leaseback-Vertrag mit 20 Jahren Laufzeit bleibt das Unternehmen ab dem 12. Dezember weiterhin Nutzer der Immobilie.
Lichtblick im zweiten Quartal
Zumindest operative Fortschritte sind erkennbar. Im zweiten Quartal erwirtschaftete der Konzern einen operativen Gewinn von 51,5 Milliarden Yen – ein Plus von 61 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und das beste Einzelquartalsergebnis seit mehr als einem Jahr. Analysten hatten im Schnitt mit einem Verlust von 70,9 Milliarden Yen gerechnet.
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CEO Ivan Espinosa sieht das Unternehmen auf Kurs. Die Kostensenkungen zeigen Wirkung, das Nordamerika-Geschäft entwickelt sich stärker als erwartet. Für die zweite Jahreshälfte erwartet er weiteres Wachstum, angetrieben durch neue Produkte und die positive Dynamik aus dem zweiten Quartal. Ohne die Belastungen durch US-Zölle würde man operativ ausgeglichen bilanzieren, betonte Espinosa.
Neue Probleme am Horizont
Die Erholung bleibt fragil. Ab nächster Woche muss die Produktion des meistverkauften SUV-Modells Rogue in Japan gedrosselt werden – Grund sind Lieferengpässe bei Chips des niederländischen Zulieferers Nexperia. Solche Störungen in der Lieferkette gefährden die ohnehin ambitionierten Sanierungsziele zusätzlich.
Der Verkauf der Firmenzentrale verschafft kurzfristig Liquidität und poliert die Bilanz auf. Doch ob die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen ausreichen, um den Konzern wieder auf Wachstumskurs zu bringen, muss sich erst noch zeigen. Der operative Gewinn im zweiten Quartal macht zumindest Mut, dass die Trendwende eingeleitet sein könnte.
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