Die aktuellen Berichte rund um Nvidia und die H200-Lieferungen nach China markieren eine historische Zäsur in der Chip-Diplomatie. Wir befinden uns in einer Phase, in der wirtschaftliche Interessen und geopolitische Strategien aufeinanderprallen wie selten zuvor.
Trumps neuer Deal: Chips gegen Cash
Der Kern der Nachricht ist ein radikaler Strategiewechsel unter US-Präsident Donald Trump. Statt eines strikten Exportverbots, wie es die Biden-Administration aus Gründen der nationalen Sicherheit pflegte, setzt Trump auf einen geschäftsorientierten Ansatz. Die Genehmigung für den Export des leistungsstarken H200-Chips ist an eine Bedingung geknüpft, die an Zollschranken erinnert: 25 Prozent des Verkaufserlöses fließen direkt an das US-Finanzministerium. Für Nvidia bedeutet dies das Ende eines Milliardenverlustes, da der chinesische Markt für KI-Beschleuniger bis 2025 auf ein Volumen von 50 Milliarden Dollar geschätzt wird.
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Peking und die heimischen Champions
Doch die Rückkehr ist kein Selbstläufer. Während Washington die Tür einen Spalt öffnet, könnte Peking sie von innen zudrücken. China hat die Zeit der US-Sanktionen genutzt, um eigene „KI-Champions“ aufzubauen. Die spektakulären Börsengänge von Moore Threads (+502 Prozent) und MetaX (+700 Prozent) zeigen, dass die Volksrepublik massiv in technologische Autarkie investiert. Es gibt Berichte, wonach chinesische Behörden heimische Unternehmen bereits informell dazu anhalten, lieber auf lokale Hardware zu setzen, statt sich erneut in die Abhängigkeit von US-Giganten wie Nvidia zu begeben.
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Der Wettlauf gegen die Zeit
Nvidia plant die ersten H200-Chargen – eine fünfstellige Anzahl – für Mitte Februar 2026, pünktlich zum chinesischen Neujahrsfest. Der H200 ist zwar nicht mehr Nvidias absolut schnellster Chip (Blackwell bleibt vorerst exklusiv), übertrifft aber alles, was in China aktuell in Serie produziert wird. Für Nvidia geht es um mehr als nur kurzfristigen Umsatz: Bleiben sie dem chinesischen Markt fern, riskieren sie, dass lokale Architekturen zum Industriestandard werden und US-Firmen dauerhaft verdrängt werden.
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