Oracle Aktie: Crash nach Zahlen!

Oracle verfehlt Quartalserwartungen und kündigt drastisch erhöhte Investitionen an, was zu einem massiven Kursrutsch und Analystenabwertungen führte.

Oracle Aktie
Kurz & knapp:
  • Aktie bricht nach enttäuschenden Quartalszahlen ein
  • Kapitalausgaben steigen auf 50 Milliarden Dollar
  • Analysten senken Kursziele deutlich
  • Tech-Sektor gerät durch Oracle-Schock unter Druck

Der Cloud-Riese Oracle hat die Märkte am Mittwoch mit einem herben Rückschlag geschockt. Die Aktie brach im nachbörslichen Handel um bis zu 11 Prozent ein und riss andere Tech-Werte mit in die Tiefe. Verantwortlich für den Kursrutsch: Enttäuschende Quartalszahlen und eine drastisch erhöhte Investitionsplanung, die bei Anlegern Alarmglocken schrillen lassen.

Die Zahlen zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2026 verfehlten die Erwartungen. Der Gewinn je Aktie lag nach Bereinigungen um 10 bis 15 Cent unter den Prognosen. Besonders bitter: Die Erlöse im Cloud-Geschäft (IaaS) erreichten mit rund 4,1 Milliarden Dollar lediglich die Konsensschätzungen – ein Übertreffen blieb aus. Dabei wuchs Oracle Cloud Infrastructure (OCI) zwar um beachtliche 69 Prozent im Jahresvergleich, doch die Märkte hatten auf mehr gehofft.

Ausgaben explodieren – Nervosität steigt

Was Investoren jedoch wirklich aufschreckte: Oracle plant nun Kapitalausgaben von sage und schreibe 50 Milliarden Dollar für das Geschäftsjahr 2026 – 15 Milliarden mehr als bisher angekündigt. Allein im zweiten Quartal lagen die Investitionen bei 12 Milliarden Dollar, 4 Milliarden über den Erwartungen. Die Führung begründet die massiven Ausgaben mit dem Aufbau der Infrastruktur, um den gewaltigen OCI-AI-Auftragsbestand von 523 Milliarden Dollar zu monetarisieren.

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Doch genau hier liegt der Knackpunkt: Zwischen den enormen Ausgaben und der tatsächlichen Umsatzgenerierung klafft eine zeitliche Lücke. Analysten von BofA Securities sprechen von einem „Investitionskurven-Problem“ und senkten ihr Kursziel von 368 auf 300 Dollar – bei unveränderter Kaufempfehlung. Die Begründung: Eine Neubewertung des gesamten KI-Sektors, bei dem Bewertungsmultiplikatoren zusammenschrumpfen.

Finanzierung im Fokus

Stifel war noch deutlicher und reduzierte das Kursziel von 350 auf 275 Dollar. Die Analysten werfen die Frage auf, wie Oracle die gigantischen Investitionen stemmen will. Das Unternehmen hat in diesem Jahr bereits massiv Anleihen begeben, um seine KI-Expansion zu finanzieren. Die wachsende Schuldenlast bereitet Börsianern zunehmend Kopfzerbrechen.

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Oracle versuchte zu beruhigen: Das Management betonte, das Investment-Grade-Rating erhalten zu wollen und verwies auf alternative Finanzierungswege – etwa könnten Kunden eigene Chips beisteuern. Stifel räumt ein, dass die hohen Ausgaben mittelfristig zu schnellerem OCI-Wachstum und stärkerem Gewinnwachstum im Geschäftsjahr 2027 führen sollten.

Tech-Sektor unter Druck

Der Oracle-Schock strahlte auf den gesamten Tech-Sektor aus. Nvidia verlor nachbörslich 1,3 Prozent, CoreWeave gab über 3 Prozent ab. Auch AMD, TSMC, Broadcom und Marvell Technology rutschten zwischen 0,6 und 2 Prozent ins Minus. In Asien erwischte es besonders japanische Titel: SoftBank, stark in Oracle und OpenAI engagiert, stürzte um 6,4 Prozent ab und war größter Verlierer im Nikkei 225.

Die Sorge der Anleger ist klar: Verwandeln sich die Milliardeninvestitionen in KI-Infrastruktur tatsächlich in profitable Geschäfte – oder droht eine Kostenfalle? Oracle steht nun unter Beweis-Druck, dass die gewaltige Wette auf künstliche Intelligenz aufgeht.

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Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.