Oracle Aktie: Negativer Trend?

Oracle verfehlt Umsatz- und Gewinnerwartungen und kündigt massive Investitionen in KI-Datenzentren an, was zu einem Kurssturz und Zweifeln an der KI-Strategie führt.

Oracle Aktie
Kurz & knapp:
  • Aktie bricht nach verpassten Quartalszielen ein
  • Milliardeninvestitionen in KI-Infrastruktur geplant
  • Kursrutsch belastet gesamten Technologiesektor
  • Dow Jones erreicht trotzdem neues Allzeithoch

Die Oracle-Aktie ist am Donnerstag um fast 11 Prozent eingebrochen und riss dabei den gesamten Technologiesektor mit nach unten. Der Datenbankexperte verfehlte im zweiten Geschäftsquartal sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn die Markterwartungen – wenn auch nur knapp.

Doch das war nur die eine Seite der Medaille. Was die Anleger wirklich verschreckte: Oracle plant massiv höhere Investitionen in KI-Datenzentren. Die Kombination aus enttäuschenden Zahlen und angekündigten Milliarden-Ausgaben schürte am Markt eine alte Befürchtung neu. Rechnen sich die gewaltigen KI-Investitionen am Ende überhaupt?

Technologie-Riesen unter Druck

Der Kursrutsch bei Oracle zog weite Kreise. Nvidia gab um 1,5 Prozent nach, Applied Materials verlor knapp 4 Prozent, Intel büßte 1,5 Prozent ein. Selbst die Google-Mutter Alphabet rutschte um 2,4 Prozent ab – verschärft durch die Vorstellung des neuen OpenAI-Modells GPT-5.2, das dem Konzern zusätzliche Konkurrenz macht.

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Die Nasdaq-Indizes konnten sich dem Abwärtssog nicht entziehen und schlossen 0,3 Prozent im Minus. Der breiter gefasste S&P 500 rettete sich mit einem Mini-Plus von 0,2 Prozent knapp ins Plus.

Dow Jones trotzt der Tech-Schwäche

Während die Technologiewerte unter Druck gerieten, feierte der Dow Jones Industrial einen triumphalen Tag. Der Index sprang um 1,3 Prozent auf 48.704 Punkte – ein neues Allzeithoch. Damit ließ er die alte Bestmarke von Mitte November hinter sich.

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Visa führte den Dow mit einem spektakulären Plus von über 6 Prozent an. Die Bank of America hatte das Papier zum Kauf empfohlen. Die klassischen Industriewerte profitierten von der weniger restriktiven Haltung der US-Notenbank, die am Vortag nicht nur die Zinsen gesenkt, sondern auch den Ankauf von Staatsanleihen im Volumen von 40 Milliarden Dollar monatlich angekündigt hatte.

Zweifel an der KI-Euphorie

Die Oracle-Zahlen werfen eine unbequeme Frage auf: Ist die KI-Party vorbei, bevor sie richtig begonnen hat? Das starke Wachstum im KI-Geschäft blieb hinter den Erwartungen zurück, während die Investitionskosten explodieren. Für nervöse Anleger war das genug, um die Reißleine zu ziehen.

Besonders brisant: Die Zweifel kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die gesamte Tech-Branche Milliarden in KI-Infrastruktur pumpt. Oracle ist dabei längst nicht allein – doch der Konzern wurde jetzt zum Symbol für die wachsende Skepsis, ob sich dieser gigantische Kapitaleinsatz jemals auszahlen wird.

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