PayPal Aktie: Analysten drehen das Messer um

Zwei große Investmenthäuser haben PayPal drastisch herabgestuft, da das Kerngeschäft mit dem Bezahl-Button schrumpft und 2026 als belastendes Investitionsjahr bevorsteht.

PayPal Aktie
Kurz & knapp:
  • BofA und Baird streichen ihre Kaufempfehlungen
  • Kerngeschäft Branded Checkout verzeichnet Rückgang
  • 2026 wird als belastendes Investitionsjahr gesehen
  • Langfristige Perspektive bleibt dennoch konstruktiv

Die PayPal-Aktie setzt ihre Talfahrt unbarmherzig fort. Am Donnerstag verlor der Titel erneut rund zwei Prozent, am Freitag folgte die nächste Hiobsbotschaft. Gleich zwei renommierte Investmenthäuser haben ihre Einschätzung drastisch nach unten korrigiert – und die Begründungen haben es in sich.

BofA Securities streicht die Kaufempfehlung und stuft die Aktie auf „Neutral“ herab. Das Kursziel sackt von 93 auf 68 Dollar ab – ein Rutsch um 27 Prozent. Noch härter trifft es die Anteilseigner bei Baird: Hier fällt die Einstufung von „Outperform“ auf „Neutral“, das Kursziel schrumpft von 83 auf 66 Dollar.

Kerngeschäft enttäuscht auf ganzer Linie

Der Grund für die Abstufungen ist eindeutig: Das Wachstum im entscheidenden Segment Branded Checkout – also der Bezahlung mit dem PayPal-Button auf fremden Händler-Websites – kommt ins Stocken. BofA hatte gehofft, dass Produktinnovationen und ein verbessertes Checkout-Erlebnis die Nutzung des PayPal-Buttons ankurbeln würden. Doch das Gegenteil tritt ein: Im vierten Quartal verzeichnet das Segment sogar einen Rückgang.

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Baird moniert zudem uneinheitliche Transaktionsvolumen im Schlussquartal. Die Performance-Kennzahlen bleiben hinter den Erwartungen zurück. Bei einer Unternehmensbewertung von 57,7 Milliarden Dollar und einem Jahresverlust von 27,5 Prozent wird die Luft dünn.

2026 wird zum Investitionsjahr

Besonders beunruhigend: Das Jahr 2026 positioniert sich nun als Investitionsphase. Baird warnt explizit vor einem weiteren Investitionszyklus, der die Profitabilitätsziele kurzfristig belasten dürfte. Damit rückt eine operative Erholung in noch weitere Ferne.

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BofA sieht das Risiko-Ertrags-Verhältnis mittlerweile als neutral an – solange keine klaren Anzeichen erkennbar sind, dass die Turnaround-Strategie des neuen Managements Früchte trägt. Baird formuliert es noch drastischer: Ein „clearing event“ für die Aktie erscheint in absehbarer Zeit unwahrscheinlich. Auch die Unsicherheit über den Zeitpunkt umfassenderer Plattform-Verbesserungen belastet das Sentiment.

Langfristig nicht hoffnungslos

Zumindest ein Silberstreif bleibt: Beide Häuser bewahren eine konstruktive langfristige Perspektive. Baird hebt Chancen bei der Verbesserung des Branded Checkout, der beschleunigten Monetarisierung von Venmo und dem Aufbau von Infrastruktur für automatisierte Handels- und Zahlungsprozesse hervor. BofA würdigt die Nutzerbasis von über 400 Millionen Kunden und Händlern sowie das höhere Innovationstempo unter der neuen Führung.

Doch bis sich diese Hoffnungen in harten Zahlen niederschlagen, dürfte es ein steiniger Weg werden. Die Bären haben das Ruder übernommen.

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Über Dieter Jaworski 1036 Artikel

Über mich: Systematisch und fundiert investieren

Als unabhängiger Finanzanalyst unterstütze ich seit 2002 private und institutionelle Anleger bei der Entwicklung nachhaltiger Finanzstrategien. Meine Leidenschaft für Finanzen und Zahlen reicht jedoch viel weiter zurück – über 40 Jahre. Diese langjährige Begeisterung, kombiniert mit über zwei Jahrzehnten professioneller Erfahrung in Aktienanalyse und Vermögensaufbau, bildet die Basis meiner Arbeit.

Mein Ziel ist es, Ihnen zu helfen, Ihre Finanzen selbstbewusst und systematisch zu steuern. Ich setze auf praxiserprobte Strategien, die auf fundierten Kennzahlen und klaren Regeln basieren – ohne Hype oder kurzfristige Spekulation.

Mein Weg: Von Siemens-Aktien zur professionellen Analyse

Meine Faszination für Finanzen begann früh. Die ersten eigenen Aktien (Siemens-Belegschaftsaktien 1980) weckten mein Interesse. Während meines Elektrotechnikstudiums vertiefte ich mich im Selbststudium in die Analyse von Aktien und Unternehmensdaten. Die Dotcom-Blase um 2000 war eine prägende Erfahrung – der Verlust von 50% des Kapitals verdeutlichte mir schmerzhaft: „Gier frisst Hirn“. Diese Lektion führte zur Entwicklung disziplinierter Strategien im Bereich Value Investing und Momentum.

Parallel zu meiner wachsenden Finanzexpertise war ich 29 Jahre bei Siemens in internationalen Positionen tätig (u.a. Netzplanung, technische Großprojekte, Vertriebsleitung). Diese Zeit verschaffte mir tiefe Einblicke in die Abläufe und Kennzahlen großer Konzerne – ein unschätzbarer Vorteil für die heutige Aktienbewertung. Ich war zudem im Research-Team eines Finanzinstituts und als Gutachter für einen Wirtschaftsverlag tätig.

Seit 2007 bin ich als unabhängiger Finanzdienstleister aktiv. Meine Analysen teile ich auch unter den Pseudonymen „Javo“ und "value-javo" auf Finanzplattformen.

Meine Expertise & Arbeitsweise: Transparenz und klare Regeln

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Seit 2014 setze ich meine Strategie öffentlich und transparent im Wikifolio „2M – Market Momentum“ um. Dieses Portfolio fokussiert auf Aktien mit starkem Momentum, die gleichzeitig strenge fundamentale Kriterien (Marge, Verschuldung, Ertragskraft) erfüllen. Es spiegelt meine Kernprinzipien wider:

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