Ein Milliardenschwerer Investor macht ernst: Elliott Investment Management hat heimlich eine vier Milliarden Dollar schwere Position bei PepsiCo aufgebaut und konfrontiert den Getränke- und Snackgiganten nun mit radikalen Umbauplänen. Das Versprechen: Über 50 Prozent Kurspotenzial durch eine strategische Transformation. Doch kann der Aktivist wirklich den Turnaround schaffen, den PepsiCo so dringend braucht?
Machtpoker um Milliardenwerte
Elliott Investment Management hat am 2. September seine massiven Ambitionen offengelegt. Mit einem Anteil von rund zwei Prozent der Marktkapitalisierung zählt die PepsiCo-Position zu den größten Engagements des aktivistischen Investors. Eine 75-seitige Präsentation an den Vorstand zeigt: Elliott meint es ernst.
Der Zeitpunkt ist kein Zufall. Während der breite Konsumgüterindex S&P 500 Consumer Staples zulegte, büßte PepsiCo-Aktie über die vergangenen zwölf Monate rund 15 Prozent ein. Das Bewertungsniveau spricht Bände: Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 liegt PepsiCo 4,1 Punkte unter dem Branchendurchschnitt – ein historischer Abschlag für einen ehemaligen Premium-Titel.
Getränkesparte im Visier: Coca-Cola als Vorbild
Elliots schärfste Kritik richtet sich gegen die nordamerikanische Getränkesparte PBNA. „Chronische Marktanteilsverluste“ und schwächere Margen im Vergleich zu Coca-Cola und Keurig Dr Pepper haben das Geschäft ins Hintertreffen gebracht.
Die vorgeschlagene Lösung: Eine Refranchising-Strategie nach Coca-Cola-Vorbild. Seit der Übernahme eigener Abfüllanlagen 2009/2010 habe PBNA „massiv underperformt“, so Elliott. Im Markt für kohlensäurehaltige Getränke ist PepsiCo sogar hinter Dr Pepper auf Platz drei zurückgefallen.
Portfolio-Bereinigung: Quaker-Marken vor dem Aus?
Elliott identifiziert zahlreiche Kandidaten für Verkäufe, insbesondere aus der historischen Quaker Oats-Übernahme von 2001. Betroffen sein könnten:
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- Ben’s Original Reisprodukte
- Pearl Milling Pfannkuchenmischungen
- Life und Cap’n Crunch Cerealien
- Diverse Quaker-Markenprodukte
Branchenexperten sehen Post Holdings als wahrscheinlichen Käufer, da das Unternehmen bereits in ähnlichen Kategorien aktiv ist und eine aggressive Akquisitionsstrategie verfolgt.
Kostenschere bei Snacks: Margen unter Druck
Auch die einst so profitable Snack-Sparte PepsiCo Foods North America (PFNA) steht im Fokus. Die operative Marge ist von 30 Prozent (2019) auf aktuell 24 Prozent gefallen. Elliott fordert eine Neuausrichtung der Organisation an die veränderte Nachfrage und verschärften Wettbewerbsbedingungen.
Der Druck auf das Snack-Geschäft spiegelt Branchentrends wider: Inflation, veränderte Verbraucherpräferenzen hin zu gesünderen Optionen und politische Initiativen für bessere Ernährung belasten das traditionell starke Segment.
Management reagiert besonnen
PepsiCo hält sich mit öffentlichen Stellungnahmen zurück, betont aber einen „aktiven und produktiven Dialog“ mit Aktionären. Dass das Management die Herausforderungen erkannt hat, zeigen jüngste Investments: Eine fünfprozentige Beteiligung am Energy-Drink-Hersteller Celsius und die knapp zwei Milliarden Dollar teure Übernahme der Prebiotik-Limonadenmarke Poppi signalisieren Aufbruchstimmung.
Analysten bleiben vorsichtig optimistisch. Evercore ISI hob das Kursziel auf 150 von 140 Dollar an und verwies auf PepsiCos Fähigkeit, durch Kosteneinsparungen und Automatisierung die „Produktivitätsmuskeln“ zu nutzen.
Die Quartalszahlen am 9. Oktober werden zeigen, ob Elliott mit seinem Timing richtig lag – und ob PepsiCo bereit ist für den größten Umbau seiner jüngeren Unternehmensgeschichte.
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