Porsche AG Aktie: Vage Perspektiven?

Der Luxusautobauer verzeichnet einen dramatischen Gewinneinbruch auf nur 40 Millionen Euro und kürzt die Dividende. Analysten sind über die Erholungsaussichten gespalten.

Porsche AG Aktie
Kurz & knapp:
  • Operatives Ergebnis von 4,0 auf 0,04 Milliarden Euro gefallen
  • Elektro-Offensive gestoppt und Strategie angepasst
  • Dividendenkürzung für Aktionäre angekündigt
  • Aktienkurs mit über 40 Prozent Verlust seit Jahresbeginn

Die Zahlen wirken wie ein Schocktherapie für Anleger: Ein operativer Gewinneinbruch von 99 Prozent in nur neun Monaten hat den Luxusautobauer in eine tiefe Krise gestürzt. Doch was steckt hinter diesem beispiellosen Absturz – und ist der Tiefpunkt wirklich erreicht?

Operativer GAU: 99 Prozent Gewinnverlust

Die Bilanz für die ersten drei Quartale 2025 liest sich wie ein Albtraum für Porsche-Investoren. Aus stolzen 4,035 Milliarden Euro operativem Gewinn im Vorjahr wurden magere 40 Millionen Euro. Die operative Rendite brach von 14,1 Prozent auf nur noch 0,2 Prozent ein – ein Wert, der kaum noch als profitabel bezeichnet werden kann.

Die dramatischen Einbrüche im Überblick:
– Umsatzrückgang um 6,0 Prozent auf 26,86 Milliarden Euro
– Auslieferungen sanken um 6,0 Prozent auf 212.509 Fahrzeuge
– Außerordentliche Belastungen von 2,7 Milliarden Euro
– Wertberichtigungen von 1,7 Milliarden Euro bei Entwicklungskosten

Strategie-Wende: Elektro-Offensive gestoppt

Die Ursache für den finanziellen Kollaps liegt in einer radikalen Kurskorrektur. Porsche verzögert mehrere Elektrofahrzeug-Projekte und passt seine gesamte Batteriestrategie grundlegend an. Die einst forcierte Elektrifizierung wird nun deutlich langsamer vorangetrieben – ein Eingeständnis, dass die bisherige Strategie nicht aufgegangen ist.

CFO Jochen Breckner versucht zu beschwichtigen: „Wir erwarten, dass 2025 der Tiefpunkt ist, dem ab 2026 eine spürbare Verbesserung für Porsche folgt.“ Doch können Anleger dieser Prognose noch trauen?

Geteilte Reaktionen: Hoffnung oder Illusion?

Trotz der katastrophalen Zahlen zeigte die Porsche-Aktie zunächst eine überraschende Widerstandskraft. Der Kurs stieg um über 3 Prozent – die Verluste fielen geringer aus als befürchtet. Ein Hoffnungsschimmer? Analysten bewerteten den robusten Netto-Cashflow von 1,34 Milliarden Euro positiv.

Kepler Cheuvreux erhöhte sogar das Kursziel auf 50 Euro und bestätigte die Tiefpunkt-These. Für 2026 prognostizieren Experten eine Erholung der Marge auf 8,8 Prozent. Doch andere Stimmen mahnen zur Vorsicht.

Morgan Stanley warnt vor anhaltenden Problemen:
– Verkäufe fallen weiter, besonders im wichtigen China-Markt
– Mittelfristige Margenprognose wurde auf 10-15 Prozent reduziert
– US-Importzölle belasten mit 700 Millionen Euro

Dividenden-Kürzung: Der nächste Schlag für Anleger

Die Konsequenzen treffen die Aktionäre direkt: Breckner kündigte eine deutlich niedrigere Dividende für 2025 an. Verglichen mit den 2,31 Euro je Vorzugsaktie für 2024 bedeutet dies eine schmerzhafte Kürzung der Ausschüttungen.

Aktuell notiert die Porsche-Aktie bei rund 41,43 Euro und hat seit Jahresbeginn über 40 Prozent an Wert verloren. Der Titel ist klar im Abwärtstrend gefangen und kämpft um jede Stabilisierung. Die Frage bleibt: Steht Porsche wirklich am Wendepunkt – oder ist dies erst der Beginn einer noch tieferen Krise?

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Über Felix Baarz 922 Artikel
Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.