ProSiebenSat.1 Aktie: Führungsrevolution!

Der italienische Mehrheitseigner MFE ersetzt das gesamte Management von ProSiebenSat.1. Neuer CEO Marco Giordani übernimmt das angeschlagene Medienunternehmen in schwieriger Marktlage.

ProSiebenSat1 Aktie
Kurz & knapp:
  • Kompletter Wechsel der Führungsspitze
  • Marco Giordani wird neuer CEO
  • Starke Einbrüche bei Werbeerlösen
  • Streaming-Plattform Joyn als Hoffnungsträger

Die italienische Übernahme zeigt erste drastische Konsequenzen: ProSiebenSat.1 jagt seine komplette Führungsriege davon. CEO Bert Habets, CFO Martin Mildner und COO Markus Breitenecker sind Geschichte – mit sofortiger Wirkung. Stattdessen übernimmt Marco Giordani, ein MFE-Veteran, das Ruder des angeschlagenen TV-Konzerns. Beginnt jetzt die radikale Transformation oder steht ProSiebenSat.1 vor dem Ausverkauf?

Kompletter Kahlschlag nach MFE-Übernahme

Die MediaForEurope-Gruppe macht Ernst: Nur wenige Wochen nach der Übernahme von 75,61 Prozent der ProSiebenSat.1-Anteile im September fegt der neue italienische Mehrheitseigner das deutsche Management hinweg. Marco Giordani, seit 25 Jahren MFE-Finanzchef, übernimmt als neuer CEO die Kontrolle über den Unterföhringer Medienkonzern.

Die wichtigsten Veränderungen im Überblick:
– Marco Giordani (MFE-CFO seit 2000) wird neuer CEO
– Bob Rajan übernimmt als Interims-CFO
– Bert Habets verlässt sofort den CEO-Posten
– Martin Mildner und Markus Breitenecker gehen ebenfalls

Die Aufsichtsratsvorsitzende Maria Kyriacou begründet den radikalen Schnitt mit dem „Ehrgeiz, die strategische Transformation zu beschleunigen“. Doch was bedeutet das konkret für die Zukunft des Konzerns?

Das schwache Fundament der neuen Führung

Die Ausgangslage für Giordani und sein Team ist alles andere als rosig. ProSiebenSat.1 kämpft mit massiven Herausforderungen: Die Entertainment-Werbeerlöse im deutschsprachigen Raum brechen um einen mittleren einstelligen Prozentbereich ein. Besonders das traditionell starke vierte Quartal steht unter enormem Druck.

Die nachlassende Werbernachfrage trifft sowohl das lineare TV als auch die digitalen Werbeprodukte. Bereits im September musste das Unternehmen seine Jahresprognose nach unten korrigieren – ein deutliches Zeichen für die schwierige Marktlage.

Der neue Interims-CFO Bob Rajan, ein Restrukturierungsexperte von Alvarez & Marsal, soll den „Reorganisationsprozess vorantreiben und die Profitabilität steigern“. Seine Spezialisierung auf Transformation und Performance-Verbesserung deutet darauf hin, dass tiefgreifende Einschnitte bevorstehen könnten.

Die Streaming-Offensive als letzter Trumpf?

Ein Hoffnungsschimmer bleibt: die Streaming-Plattform Joyn. Unter der scheidenden Führung hatte ProSiebenSat.1 die strategische Neuausrichtung auf Entertainment vorangetrieben und Joyn als AVoD-Streaming-Dienst etabliert. Die neue italienische Führung will diese Plattform „als führende im deutschsprachigen Raum weiter ausbauen“.

Doch reicht das aus, um den Konzern in die Zukunft zu führen? Die Konkurrenz durch Netflix, Amazon Prime und Disney+ ist erdrückend. Gleichzeitig erodiert das traditionelle TV-Geschäft immer schneller.

Am 13. November werden die Q3-Zahlen zeigen, wie dramatisch sich die Krise bereits auf die Geschäftsentwicklung ausgewirkt hat. Dann muss die neue Führung auch konkrete Pläne vorlegen – und beweisen, dass sie mehr zu bieten hat als nur einen Führungswechsel.

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