ProSiebenSat.1 Aktie: Werbeflaute drückt

Der Medienkonzern verzeichnet im dritten Quartal einen Umsatzrückgang von 7 Prozent und einen operativen Gewinneinbruch von 27 Prozent, woraufhin die Jahresprognose gesenkt wurde.

ProSiebenSat1 Aktie
Kurz & knapp:
  • Umsatz sinkt auf 820 Millionen Euro
  • Operatives Ergebnis bricht um 27 Prozent ein
  • Jahresprognose wird nach unten korrigiert
  • Neuer CEO übernimmt in schwieriger Phase

Der Medienkonzern aus Unterföhring kämpft weiter mit einem schwachen TV-Werbemarkt. Im dritten Quartal sank der Umsatz um sieben Prozent auf 820 Millionen Euro – Analysten hatten auf mehr gehofft. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) brach sogar um 27 Prozent auf nur noch 76 Millionen Euro ein.

Die Zahlen zwingen das Management zum Handeln. Für das Gesamtjahr 2025 wird die Ebitda-Prognose nach unten angepasst: Statt 420 bis 470 Millionen Euro werden nun nur noch 420 bis 450 Millionen Euro erwartet. Die Umsatzprognose bleibt bei 3,65 bis 3,80 Milliarden Euro.

Was läuft schief?

Der Haupttreiber des Rückgangs ist klar: Der klassische TV-Werbemarkt schwächelt massiv. Selbst die digitalen und smarten Werbeumsätze stagnierten nur auf Vorjahresniveau, trotz der Streamingplattform Joyn. Auch die Dekonsolidierung der Vergleichsplattform Verivox belastet die Zahlen.

Nicht alles läuft schlecht: Die Online-Shops und Plattformen konnten organisch deutlich zulegen, vor allem der zum Verkauf stehende Parfümhändler Flaconi. Das Dating & Video-Segment zeigte sich hingegen rückläufig.

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Neuer Chef übernimmt schwieriges Erbe

Im Oktober hat Marco Giordani den Chefposten übernommen. Der frühere Finanzvorstand von Media for Europe (MFE) steht vor einer Herausforderung: Der italienische Berlusconi-Konzern hat im September die volle Kontrolle über ProSiebenSat.1 übernommen und plant den Aufbau eines europäischen Medienverbunds. Ob das neue Konzept die Wende bringt?

Die Aktie reagierte auf die Quartalszahlen zunächst mit leichten Verlusten von 0,5 Prozent auf 4,93 Euro. Seit dem Zweijahreshoch im September bei über acht Euro hat der Titel massiv nachgegeben – ein Kursverlust von rund 40 Prozent in wenigen Wochen.

Immerhin gibt es einen Lichtblick: Der bereinigte Nettogewinn stieg dank positiver Steuereffekte von 31 auf 91 Millionen Euro. Das soll auch im Gesamtjahr über dem Vorjahresniveau von 229 Millionen Euro liegen. Ein schwacher Trost angesichts der operativen Schwäche.

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Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.