Rheinmetall zeigt am Freitag kaum Bewegung. Die Aktie notiert bei rund 1557 Euro und hält sich mit dem Plus von 0,46 % eng an einer Zone, die viele Marktteilnehmer derzeit nicht mit besonderer Energie verfolgen. Der Kurs reagiert nur geringfügig, obwohl am Dienstag eine Nachricht aus Berlin erhebliche Aufmerksamkeit erzeugte. Der Bundestag hat am Mittwoch ein Paket von 52 Milliarden Euro für Sicherheit und Rüstung beschlossen. Dieser Betrag zählt zu den größten Einzelentscheidungen der vergangenen Jahre und beeinflusst direkt jene Unternehmen, die an Beschaffungsprogrammen beteiligt sind. Rheinmetall gehört zu diesen Adressen. Der Kurs kletterte nach der Entscheidung kurz an, fand jedoch keinen Weg in eine stärkere Bewegung.
Zudem hat Rheinmetall heute zusammen mit KNDS einen Auftrag erhalten, der auch spektakulär genug ist: Es sollen am Ende 200 gepanzerte Fahrzeuge an die Bundeswehr geliefert werden. Die Bundeswehr hatte auch schon in den vergangenen Tagen mit weiteren Aufträgen die Aussichten noch einmal besser werden lassen.
Rheinmetall: Die Börsen reagieren einfach nicht auf Aufträge
Die Zurückhaltung am Markt hat mehrere Gründe. Der Konflikt in der Ukraine wirkt nach wie vor als unmittelbarer Stimmungsfaktor. Händler orientieren sich an jeder Nachricht aus den Verhandlungsrunden. Sobald sich Anzeichen für Fortschritte zeigen, reagiert der Markt mit Vorsicht. Viele Marktteilnehmer fürchten, dass ein schneller Frieden die Argumente für eine fortgesetzte Aufrüstung schwächen könnte. Dieser Gedanke bestimmt den kurzfristigen Handel, auch wenn er sachlich kaum trägt.
Der Blick auf die Unternehmenszahlen zeigt ein anderes Bild. Rheinmetall plant bis 2030 eine erhebliche Ausweitung des Geschäfts. Die Umsätze sollen sich in diesem Zeitraum verfünffachen. Diese Zielsetzung basiert nicht auf einzelnen Großaufträgen, sondern auf langfristigen Entwicklungen. Jeder Tag zeigt aufs Neue, das Geld freigeschaufelt wird für Rüstungsaufträge. Noch aber reagieren die Börsen nur verhalten. Die Aktie ist im Abwärtstrend.
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